Die vorliegende Arbeit wird vor diesem Hintergrund die wirtschaftliche Entwicklung Moskaus sowie die nationale Bedeutung der Stadt für Russland darstellen. Darüber hinaus werden die Funktionen einer Metropole skizziert und geprüft, inwiefern diese von Moskau erfüllt werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab, welches die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst, beurteilt und einen Ausblick für eine mögliche zukünftige Entwicklung gibt. Die Hauptstadt des größten Landes der Welt gilt als Stadt der Superlative. Die zahlreichen Wolkenkratze und der viele Luxus verleihen der Stadt ein eindrucksvolles Ansehen. Moskau hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung durchlebt und trägt daher den Titel einer (Welt-)Metropole.
Metropolen sind auf internationaler Ebene mehr als nur eine Groß- oder Hauptstadt und sie weisen ähnliche interne Strukturen auf, die sie als solche identifizieren lassen. Sie sind weltweit bekannt und gelten als Symbol der jeweiligen Regionen. Neben einer hohen Einwohnerzahl und bekannten Wahrzeichen, sind auch die politischen und vergangenen Handlungen der Metropole entscheidend.
Inhaltsverzeichnis
I. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Metropolen
2.1 Charakteristika von Metropolregionen
2.2 Metropolfunktionen
3. Zahlen, Daten und Fakten zu Moskau
3.1 geographische Einordnung Moskaus in Russland
3.2 Prüfung der Metropolfunktionen von Moskau
4. Wirtschaftliche Entwicklung Moskaus
5. nationale Bedeutung Moskaus für Russland
5.1 positive Aspekte der ökonomischen Bedeutung Moskaus
5.2 negative Aspekte der ökonomischen Bedeutung Moskaus
6. Fazit
Literaturverzeichnis
I. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:Aufbau Moskaus (Quelle: https://www.klett.de/sixcms/media.php/427/moskau_klett.jpg)
Abbildung 2:Bevölkerungsdichte in Russland (Quelle: https://de.maps-russia.com/bev%C3%B6lkerung-dichte-karte-von-russland#&gid=1&pid=1)
Abbildung 3:Luftbild von Russland (Quelle: http://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/russland-von-oben-teil-eins-100.html)
Abbildung 4:Moskaus Sieben Schwestern (Quelle: https://www.smarttravelers.de/sehenswuerdigkeiten/russland/moskau/sieben-schwestern-stalins/)
Abbildung 5:Basilius-Kathedrale (Quelle: https://franks-travelbox.com/asien/russland/basilius-kathedrale-in-moskau-russland/)
Abbildung 6:Zentrum von Russland (Quelle: https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/russland-von-oben-teil-eins-100.html)
1. Einleitung
Die Hauptstadt des größten Landes der Welt gilt als Stadt der Superlative. Die zahlreichen Wolkenkratze und der viele Luxus verleihen der Stadt ein eindrucksvolles Ansehen. Moskau hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung durchlebt und trägt daher den Titel einer (Welt-)Metropole.
Metropolen sind auf internationaler Ebene mehr als nur eine Groß- oder Hauptstadt und sie weisen ähnliche interne Strukturen auf, die sie als solche identifizieren lassen. Sie sind weltweit bekannt und gelten als Symbol der jeweiligen Regionen. Neben einer hohen Einwohnerzahl und bekannten Wahrzeichen, sind auch die politischen und vergangenen Handlungen der Metropole entscheidend.
In der Vergangenheit hat das Land viele Krisen durchlebt und musste sich danach wieder neu aufbauen und anordnen. Moskau als Hauptstadt hat die Krisen schnell überwunden und ist von Jahr zu Jahr in jeglicher Hinsicht gewachsen. Neben dem enormen wirtschaftlichen Wachstum sind auch die Anzahl der Einwohner und die der neuen Gebäude in den letzten Jahren stark angestiegen. Insbesondere wird bei genauerem Hinsehen die Einzigartigkeit der Stadt in Bezug auf die ökonomische Stärke sowie die Innovativität deutlich, die sie von den anderen russischen Städten unterscheidet. Diese Sonderstellung führt außerdem dazu, dass vielen Menschen zuerst Moskau in den Sinn kommt, wenn sie an Russland denken.
Trotzdem hat auch Moskau mit größeren Problemen, wie einem hohen Verkehrsaufkommen und der damit verbundenen Umweltverschmutzung zu kämpfen, welche für die meisten Touristen nicht ersichtlich werden, weil sich die Stadt für Außenstehende gezielt präsentiert und die Probleme landesintern versucht zu bewältigen. Darüber hinaus gerät Russland in den letzten Jahren häufiger in die Kritik der Medien, aufgrund der Herrschaft Putins, was das Vertrauen in eine Metropole ebenfalls beeinflussen kann.
Eine genauere Untersuchung der weltweit größten Handlungszentren ist dahingehend interessant und gewinnbringend, als das eine Analyse der Erfolgsstrategien anderen Städten und Regionen zu einer ähnlichen wirtschaftlichen Entwicklung verhelfen könnte und sich somit die Macht dezentralisieren würde, was zu mehr Diversität und weniger Monopolismus führen würde.
Aus den genannten Gründen stellt die Metropole Moskau einen (stadt-)geographisch interessanten Raum dar. Die vorliegende Arbeit wird vor diesem Hintergrund die wirtschaftliche Entwicklung Moskaus sowie die nationale Bedeutung der Stadt für Russland darstellen. Darüber hinaus werden die Funktionen einer Metropole skizziert und geprüft, inwiefern diese von Moskau erfüllt werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab, welches die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst, beurteilt und einen Ausblick für eine mögliche zukünftige Entwicklung gibt.
2. Metropolen
2.1 Charakteristika von Metropolregionen
Metropolregionen lassen sich anhand verschiedener Charakteristika identifizieren. Dabei ist zu erwähnen, dass sich Regionen über mehrere Jahre hinweg zu Metropolen entwickeln und nicht von Beginn ihrer Gründung als solche bezeichnet werden. Eine Metropole besitzt „innerhalb eines Landes eine herausgehobene politische, wirtschaftliche und/ oder gesellschaftliche Zentralität” (Gerhard, 2018: 1500). Bereits in der Antike war der Begriff Metropole Synonym für das heutige Wort Hauptstadt (vgl. Gerhard, 2018: 1500). Eine Definition des Begriffs Metropole ist nicht einheitlich festgelegt, da manche Forscher nach dem Kriterium der Bevölkerungsdichte und andere wiederum anhand der internen Struktur einer Region beurteilen, ob es sich um eine Metropolregion handelt oder nicht (vgl. Gerhard 2018: 1500). Metropolregionen übernehmen „als hoch verdichtete Standorte Knotenfunktionen in den global vernetzten Güter-, Kapital-, Informations- und Personenströmen“ (Knieling et al., 2007: 3). Ein urbaner Raum gilt heutzutage als „Ballungsgebiet, das sich über Grenzen von mehreren lokalen, regionalen und manchmal nationalen Gebietskörperschaften erstreckt“ (Kübler, 2003: 535). Außerdem prägen Metropolregionen „das heutige Gesicht des Städtischen“ (Kübler, 2003: 535). Die Stadt im früheren Sinne, in der alle Einheiten integriert waren, existiert heutzutage nicht mehr.
Aufgrund der seit einigen Jahren festzustellenden Veränderungen, die in Verbindung mit der Globalisierung stehen, treten Metropolen immer mehr in den Mittelpunkt des „wirtschaftliche[n] und gesellschaftliche[n] Wandel[s]“ (Knieling et al., 2007: 1), da die dort vorhandene starke Dichte der Bevölkerung diese Prozesse auslöst. Die vier deutlichsten Veränderungen aus räumlicher Sicht sind zum einen die Erkenntnis, dass „sich ökonomische Entwicklungspotentiale und Innovationskapazitäten in Metropolen bzw. Großstadtregionen entfalten“ (Knieling et al., 2007: 1). Zum anderen etablieren sich „neue Hierarchien von urbanen Räumen“ (Knieling et al., 2007: 1) im Zuge der globalen Arbeitsteilung. Darüber hinaus bilden sich „neue Ungleichheiten zwischen Räumen“ (Knieling et al., 2007: 1) heraus und die bereits vorhandenen Disparitäten verstärken sich. Das parallele Existieren von „Wachstums-, Stagnations- und Schrumpfungsregionen“ (Knieling et al., 2007: 2) ist dabei nicht aufzuhalten, da die Weiterentwicklung einer Region die Stagnation oder sogar das Schrumpfen einer anderen Region verursacht.
Außerdem stellen sich an jede Metropolregion institutionelle Anforderungen, die „sich jeweils an sehr unterschiedlichen, lokal spezifischen Kombinationen von institutionellen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Faktoren orientieren“ (Kübler, 2003: 539). Die Koordination der verschiedenen Akteure und ihrer Interessen stehen dabei im Vordergrund, da sich diese je nach Region unterscheiden.
Metropolregionen unterscheiden sich in Bezug auf die Dimension, anhand welcher sie analysiert werden. Hinsichtlich der symbolischen Dimension sind Metropolregionen jene, die über Zeichen verfügen, die sie als Weltstadt repräsentieren. In Bezug auf die Raumentwicklung hingegen „sind Metropolregionen eine normative Leitvorstellung, die zur Förderung von Innovation und Wirtschaftswachstum beitragen soll“ (Knieling et al., 2007: 3). Ökonomische Aktivitäten konzentrieren sich zunehmend in metropolitanen Räumen, da diese das Potential haben, Unternehmen den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften und die Verknüpfung mit anderen Institutionen zu bieten (vgl. Knieling et al., 2007: 1). Die Komplexität von Metropolregionen stellt sich als ein weiteres Kriterium heraus, da sie „funktional vielfach verflochtene Lebens- und Standorträume“ (Knieling et al., 2007: 1) sind, welche die Etablierung eines „Handels- und Produktionsnetzwerkes“ (Knieling et al., 2007: 2) ermöglichen. Die neue Arbeitsteilung der Städte führt zu einer „vertikal abgestufte[n] Hierarchie globalisierter Stadt-Regionen“ (Knieling et al., 2007: 2) und es kommt darüber hinaus zu einer neuen Anordnung der territorialen Konzentration. Dabei wird zwischen zwei Arten von Metropolregionen unterschieden. Auf der einen Seite gibt es Metropolregionen mit einem „dominierenden urbanen Kern“ (Knieling et al., 2007: 2), welche von kleineren Städten umgeben sind. Demzufolge haben sie einen großen Einfluss auf die kleineren Städte, da diese von der Metropolregion abhängig sind. Auf der anderen Seite gibt es Metropolregionen, die in unmittelbarere Nähe zu anderen Städten liegen und die sich „hinsichtlich ihrer Bevölkerungszahl und ökonomischer Bedeutung nicht wesentlich [unterscheiden]“ (Knieling et al., 2007:
2.2 Metropolfunktionen
Metropolregionen müssen bestimmte Funktionen erfüllen, um ihren Status als Metropole nicht zu verlieren und damit sie als solche identifiziert werden können. Unterschieden wird dabei vorrangig zwischen vier zentralen Funktionen, die im Folgenden dargestellt werden.
Die erste Funktion ist dieEntscheidungs- und Kontrollfunktion. Diese Funktion wird grundlegend dann erfüllt, wenn „Steuerungszentralen des internationalen wirtschaftlichen und politischen Geschehens“ (Knieling et al., 2007: 6) in einer Region vorhanden sind. Das Vorhandensein solcher Zentralen ermöglicht der Region das Errichten der nötigen Vernetzungen mit anderen Regionen. Standortbedingungen und vergangene Entscheidungen haben zu der heutigen Verteilung der Zentralen beigetragen, weil sie das Potential einzelner Regionen beeinflussen. Demzufolge führt die Etablierung von mehreren Steuerungszentren innerhalb einer Metropolregion zu „selbstverstärkende[n] Prozessen“ (Knieling et al., 2007: 6) aufgrund der daraus folgenden hohen Gewichtung.
Darüber hinaus wird dieInnovations- und Wettbewerbsfunktioneiner Metropole beurteilt. Dabei geht es vor allem darum, welche Rolle die „Wissensökonomie“ (Knieling et al., 2007: 6) in der Metropole einnimmt, da diese bestimmt, wie entwicklungs- und damit auch wie wettbewerbsfähig eine Region ist. Um diese Funktion in einem höheren Maße zu erfüllen, ist es wichtig, dass die lokal ansässigen „Wissensträger, Wissensproduzenten und Kreative[n]“ (Knieling et al., 2007: 6) gefördert werden, um dem Risiko, qualifizierte Personen zu verlieren, auszuweichen.
Des Weiteren gibt es dieGatewayfunktion, die einen hohen Stellenwert einnimmt, da sie Auskunft darüber gibt, wie stark eine Metropole in die „internationalen und globalen Ströme“ (Knieling et al., 2007: 6) eingebunden ist und wie gut die internationale Erreichbarkeit einer Metropolregion gewährleistet ist. Im Vordergrund steht dabei „die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur“ (Knieling et al., 2007: 6), aber auch der „Austausch von und den Zugang zu Dienstleistungen, Informationen und Wissen, Ideen und Einstellungen“ (Knieling et al., 2007: 6). Insbesondere Metropolregionen sind von dem Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen geprägt, weshalb hierbei beurteilt wird, wie „produktiv dieses Zusammentreffen erfolgt“ (Knieling et al., 2007: 6) und inwieweit sich der Raum durch das Zusammenkommen dieser Menschen zukunftsorientiert und leistungsstark entwickeln kann.
Die letzte Funktion ist dieSymbolfunktion. Dabei wird vor allem auf eine „glaubwürdige und unverwechselbare Einzigartigkeit und Ausstrahlung“ (Knieling et al., 2007: 6) der Metropole auf internationaler Ebene ein großer Wert gelegt. Besonders ausgeprägt ist diese Funktion, wenn es der Metropole gelingt, in den vier Bereichen Wirtschaft, Sozio-Kulturalität, Architektur und Historik gleichermaßen symbolhaft im internationalen Kontext zu stehen und, wenn gleichzeitig die Menschen die konstruierte Symbolhaftigkeit verkörpern und verbreiten (vgl. Knieling et al., 2007: 6).
3. Zahlen, Daten und Fakten zu Moskau
3.1 geographische Einordnung Moskaus in Russland
Die russische Hauptstadt Moskau ist mit rund 12,62 Millionen Einwohnern, Stand 2019 (vgl. Data Commons, 2019), die größte Stadt Europas. Moskau ist in zwölf Verwaltungsbezirke gegliedert und der zuständige Oberbürgermeister ist Sergei Sobjanin. Seit 1147 wird Moskau als Stadt bezeichnet und das Jahr ist gleichzeitig das Gründungsjahr. Auf einer Gesamtfläche von 2510 Quadratkilometern herrscht eine Bevölkerungsdichte von rund 4583 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Stadt gehört zu dem europäischen Teil Russlands, in dem zwei Drittel der gesamten russischen Bevölkerung leben (vgl. Höfer & Röckenhaus, 2018). Eingegrenzt wird die Stadt von den beiden Flüssen Oka und Wolga. Außerdem durchquert ein weiterer kleiner Fluss namens Moskwa, der für den Namen der Stadt verantwortlich ist, das Stadtgebiet. Der Moskau-Wolga-Kanal stellt für Schiffe eine Verbindung zum Iwankowoer Stausee sicher. Die Wolga, Europas längster Fluss, ist 3500 Kilometer lang. Als Stadtbegrenzung wird der Autobahnring, welcher 109 Kilometer lang ist und 1962 gebaut wurde, angesehen. Ein Drittel der Fläche Moskaus ist begrünt. Dies ist außerdem an dem Waldgürtel erkennbar, der sich um die gesamte Stadt erstreckt.
In vielerlei Hinsicht gilt Moskau als das Zentrum Russlands, da dort politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Knotenpunkte vorzufinden sind. Zum einen ist Moskau „Verwaltungssitz des Oblasts“ (Ellrich, 2014) Moskau und zum anderen ist die Stadt das Gebiet, in dem Tradition und Moderne aufeinander treffen (vgl. Ellrich, 2014). Seit 1922 gilt Moskau als „politische und wirtschaftliche Schaltzentrale des gesamten Landes“ (Ellrich, 2014), weil die Stadt in diesem Jahr zur Hauptstadt der Sowjetunion erklärt wurde.
Der Ostankino Fernsehturm ist mit einer Höhe von 540 Metern Europas höchstes Gebäude (vgl. Höfer et al., 2018).
Der Roter Platz ist sehr bekannt und die berühmte Basilius-Kathedrale verfügt über eine streng symmetrische Anordnung der neun Zwiebelkuppeln (vgl. Höfer et al., 2018).
Vor 5000 Jahren lebten bereits Menschen in dem Ort, der heute als Moskau bezeichnet wird. 1156 wurden die ersten Kremlmauern zum Schutz der wichtigen Gebäude in Moskau gebaut, weshalb ab diesem Zeitpunkt vom „Beginn des heutigen Russlands“ (Höfer et al., 2018) gesprochen wird. Die Regionen nördlich und östlich von Moskau werden als „goldener Ring“ (Höfer et al., 2018) bezeichnet. Abbildung eins zeigt den Aufbau Moskaus mit dem Kreml im Zentrum und den unterschiedlichen Schutzmauern, die nach einigen Jahren erweitert wurden. Die Karte in Abbildung zwei verdeutlicht die Konzentration der Bevölkerungsdichte in Moskau ebenso wie das Luftbild in der dritten Abbildung, an dem zu erkennen ist, wie dicht besiedelt Moskau im Vergleich zum restlichen Teil des Landes ist.
Heutzutage gelten der Kreml und der Rote Platz als Zentrum Moskaus und stehen beide „seit 1990 auf der UNESCI-Liste des Weltkulturerbes“ (Moskau - Machtzentrum Russlands). Moskau gilt als die „grünste Hauptstadt der Welt“ (Manajew, 2021), da die Stadt über 20 Quadratmeter Grünfläche pro Einwohner verfügt. Bereits seit dem 18. Jahrhundert begann Moskau damit, die umliegende Landschaft zu gestalten. Angesichts der stark anwachsenden Bevölkerung, auch im Zuge der Revolution 1917, mussten viele Grünflächen gerodet werden, um Platz für neue Wohngebäude zu schaffen. Bis 1961 wurden „über 500.000 Bäume und Sträucher gepflanzt“ (Manajew, 2021), damit die Ökologisierung Moskaus vorangetrieben wird. Darüber hinaus verfügt Moskau über mehrere große Parkanlagen, die im 20. Jahrhundert eröffnet wurden und sich über eine Gesamtfläche von 161,38 Quadratkilometer erstrecken (vgl. Manajew, 2021). Aufgrund der hohen Luftverschmutzung und Lärmbelästigung durch das Roden von Wäldern, ist das Fällen von Bäumen nur noch in bestimmten Gründen gestattet. Moskau plant bis Ende des Jahres 2021 über 141.000 neue Pflanzen anzubauen, um der Luftverschmutzung entgegenzuwirken, da die Stadt aktuell auf dem 27. Platz der Städte mit der größten Luftverschmutzung liegt (vgl. Manjew, 2021).
In Moskau befinden sich 1200 Banken, in denen rund 75 Prozent der russischen Finanzgeschäfte getätigt werden. Die Stadt sei ein „Dienstleistungszentrum von kontinentaler Bedeutung“ (Moskau - Machtzentrum Russlands). Der Bedarf an Fläche für Bürogebäude ist beachtlich, weshalb zahlreiche Wolkenkratzer in Moskau erbaut wurden, die wenig Fläche benötigen und trotzdem, aufgrund ihrer Höhe, viel Platz bieten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Luxusgegenden, in denen Produkte aus hohen Preisklassen zu erwerben sind. Trotzdem ist die Spanne zwischen Armut in Reichtum in Moskau deutlich erkennbar, besonders, weil sich die beiden Kontroversen auch örtlich voneinander abgrenzen. Die Oberschicht hat ihr Territorium deutlich von dem der in Armut lebenden Menschen abgegrenzt, um von den Folgen der Umweltverschmutzung weitgehend verschont zu bleiben. Diese Abgrenzung führt allerdings auch zu einer sozialen Distanzierung der oberen von der unteren Schicht.
[...]