In dieser Arbeit befasse ich mich mit zwei Themenkomplexen, deren Komponenten ich versuchen möchte, vergleichend zu betrachten. Der eine Komplex ist die von Immanuel Kant im Jahr 1795 verfasste Schrift „Zum ewigen Frieden“. In diesem Gedankenkonzept zeigt Kant einen klar strukturierten Weg zum Frieden unter den Staaten und Völkern auf, das in seiner Form ähnlich wie ein Friedensvertrag abgefasst ist. Für mich stellt sich nun die Frage, ob und auf welche Weise das von Kant formulierte Vorhaben grundsätzlich realisierbar wäre. Ich werde im ersten Abschnitt versuchen den kategorischen Imperativ, die Präliminarartikel und die Definitivartikel Kants zu skizzieren und sie auf ihre fundamentalen Grundaussagen zu reduzieren.
Weitergehend werde ich in einem zweiten Komplex den Versuch unternehmen, eine Brücke zu schlagen zwischen den kantschen Aussagen und den heutigen Bedingungen, in der Zeit einer sich massiv globalisierenden Wirtschaftsentwicklung. Hierbei sollen in erster Linie staatsbürgerrechtliche und völkerrechtliche Fragen im Vordergrund stehen. Ich werde die Globalisierung dahingehend untersuchen, ob sich heute die Weltbevölkerung und die Staatengemeinschaft durch sie von dem „ewigen Frieden“ nach Kantscher Auffassung eher entfernen oder sich diesem eventuell gar annähern. Für die Sicherung des anhaltenden Friedens stellt Kant zwei Arten von Bestimmungen heraus. Zum einen sind es die vorläufigen Bestimmungen, als Verbotsnormen zu verstehen, die er als „Präliminarartikel“ formuliert, zum anderen sind es die endgültigen Bestimmungen, auch als Gebotsnormen zu verstehen, die er als „Definitivartikel“ bezeichnet. Ein konstitutives Moment für dieses gedankliche Konstrukt ist bei Kant immer die Vernunft, die er im „Kategorischen Imperativ“ beschreibt. Diese drei Säulen der kantschen Friedensauffassung möchte ich im Folgenden beschreiben. „Handele als einzelnes Vernunftwesen immer nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie Gesetz für alle Vernunftwesen werde.“
Der kategorische Imperativ soll nach Kant für alle Vernunftwesen gelten – also für die Menschen in ihrer Gesamtheit. Es sind Wesen, die schon von Natur aus als „Zweck an sich“ gesehen werden können, da sie nicht nur wie die Dinge „Mittel zum Zweck“ sind. Kant stellt jedoch auch deutlich heraus, dass den Menschen lediglich unterstellt werden kann, dass sie in ihrer Gesamtheit Vernunftwesen seien, dass dies im Einzelfall jedoch zu prüfen wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Idee des ewigen Friedens nach Kant
- Der kategorische Imperativ
- Die Präliminarartikel zum ewigen Frieden unter Staaten
- Die Definitivartikel zum ewigen Frieden
- Globalisierung
- Fördert die Globalisierung den Frieden im kantschen Sinne? Pro - Argumentation
- Hemmt die Globalisierung den Frieden im kantschen Sinne ? Kontra - Argumentation
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Globalisierung die Entwicklung einer Weltrepublik mit gesichertem Frieden im Sinne Kants eher hemmt oder fördert. Sie analysiert Kants Konzept des ewigen Friedens, insbesondere den kategorischen Imperativ, die Präliminarartikel und die Definitivartikel, und untersucht, inwiefern diese Prinzipien auf die heutige globalisierte Welt anwendbar sind.
- Kants Konzept des ewigen Friedens
- Der kategorische Imperativ als Grundlage für friedliches Zusammenleben
- Die Rolle der Globalisierung für die Realisierung des ewigen Friedens
- Die Herausforderungen der Globalisierung für den Frieden
- Die Möglichkeiten der Globalisierung für die Förderung des Friedens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den methodischen Ansatz. Sie führt in die beiden zentralen Themenkomplexe ein: Kants Konzept des ewigen Friedens und die Globalisierung.
Das zweite Kapitel widmet sich Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“. Es skizziert den kategorischen Imperativ als Grundlage für Kants Friedensauffassung und erläutert die Präliminarartikel und Definitivartikel, die die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zwischen den Staaten definieren.
Das dritte Kapitel untersucht die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf den Frieden. Es beleuchtet die Argumente, die für und gegen die These sprechen, dass die Globalisierung den Frieden im kantschen Sinne fördert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den ewigen Frieden, Immanuel Kant, den kategorischen Imperativ, die Globalisierung, die Herausforderungen der Globalisierung für den Frieden, die Möglichkeiten der Globalisierung für die Förderung des Friedens, die Weltrepublik und die Staatsgemeinschaft.
- Arbeit zitieren
- Katarina Hoberg (Autor:in), 2007, Wird durch die Globalisierung die Entwicklung einer Weltrepublik mit gesichertem Frieden im Kantschen Sinne eher gehemmt oder gefördert?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/113182