Die folgende Arbeit befasst sich mit dem Typusbegriff und der richterlichen Kontrolle im deutschen Steuerrecht.
Als Massenfallrecht bewegt sich das Steuerrecht im Spannungsfeld zwischen Praktikabilität durch Generalisierung und
Einzelfallgerechtigkeit durch Berücksichtigung individueller Besonderheiten. Der Gesetzgeber sieht sich daher mit mehreren Problembereichen konfrontiert. Bestimmtheit und Klarheit sollen die Vorhersehbarkeit von Rechtsentscheidungen und der tatsächlichen Steuerbelastung fördern. Gleichzeitig entstehen hierdurch Umgehungsmöglichkeiten. Diesen versucht der Gesetzgeber wiederum durch offene Rechtsbegriffe, mit der Absicht möglichst viele Ausweichmöglichkeiten zu erfassen, entgegenzuwirken. Dieses Dilemma ist besonders prägnant bei Typusbegriffen zu erkennen. Diese Arbeit untersucht, wie Typusbegriffe durch Finanzverwaltung und Steuerpflichtige angewendet und durch die Finanzgerichtsbarkeit kontrolliert werden sowie deren Stellenwert im deutschen Steuerrecht.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Der Typusbegriff
- I. Allgemeines
- 1. Typusbegriff
- 2. Typus und Typusbegriff
- II. Verwendung im Steuerrecht
- 1. Anwendung
- 2. Anwendung von Typusbegriffen durch die Finanzverwaltung
- 3. Richterliche Kontrolle
- I. Allgemeines
- C. Richterliche Kontrolle und Anwendung von Typusbegriffen anhand von Einzelbeispielen
- I. Anwendung und Kontrolle am Beispiel des Gewerbebetriebs
- 1. Typus- oder Klassenbegriff?
- 2. Anwendung
- 3. Der Gewerbebetrieb als Typusbegriff in der Rechtsprechung
- II. Das häusliche Arbeitszimmer
- 1. Anwendung durch die Finanzverwaltung
- 2. Richterliche Kontrolle
- III. Der umsatzsteuerliche Unternehmer
- 1. Unternehmerbegriff
- 2. Anwendung des Unternehmerbegriffs
- 3. Der Unternehmerbegriff in der Rechtsprechung
- I. Anwendung und Kontrolle am Beispiel des Gewerbebetriebs
- D. Typusbegriffe und Legal Tech
- E. Umfrage zu Typusbegriffen unter Richtern und Richterinnen am Finanzgericht
- I. Methodik
- II. Ergebnisse der quantitativen Befragung
- 1. Aussage
- 2. Aussage
- 3. Aussage
- F. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Typusbegriff im deutschen Steuerrecht. Sie untersucht, wie Typusbegriffe durch Finanzverwaltung und Steuerpflichtige angewendet und durch die Finanzgerichtsbarkeit kontrolliert werden. Ziel ist es, den Stellenwert des Typusbegriffs im Steuerrecht zu beleuchten und die Herausforderungen seiner Anwendung zu erörtern.
- Die Verwendung von Typusbegriffen im Steuerrecht
- Die Anwendung und Kontrolle von Typusbegriffen durch die Finanzverwaltung und die Finanzgerichtsbarkeit
- Die Rolle des Typusbegriffs in der Rechtsprechung
- Der Einfluss des Typusbegriffs auf die Rechtssicherheit
- Die Bedeutung des Typusbegriffs für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Typusbegriffs im Steuerrecht dar. Es wird darauf hingewiesen, dass das Steuerrecht im Spannungsfeld zwischen Praktikabilität und Einzelfallgerechtigkeit steht. Typusbegriffe ermöglichen die Erfassung komplexer Sachverhalte, jedoch kann ihre Unbestimmtheit die Rechtssicherheit beeinträchtigen.
Im Kapitel "Der Typusbegriff" werden die grundlegenden Eigenschaften des Typusbegriffs im Vergleich zu Klassenbegriffen erläutert. Es wird gezeigt, dass die Zuordnung zu einem Typusbegriff nicht durch logische Subsumtion, sondern durch Abwägung erfolgt. Der Typusbegriff als Rechtsbegriff im Steuerrecht und seine Bedeutung für die Rechtssicherheit werden im zweiten Teil des Kapitels erörtert.
Im dritten Kapitel wird die Anwendung und Kontrolle von Typusbegriffen anhand von Einzelbeispielen aus der Praxis betrachtet. Es werden u.a. die Anwendung und Kontrolle am Beispiel des Gewerbebetriebs, des häuslichen Arbeitszimmers und des umsatzsteuerlichen Unternehmers dargestellt.
Das Kapitel "Typusbegriffe und Legal Tech" widmet sich dem Einfluss der Digitalisierung auf die Anwendung des Typusbegriffs im Steuerrecht.
Im Kapitel "Umfrage zu Typusbegriffen unter Richtern und Richterinnen am Finanzgericht" werden die Ergebnisse einer quantitativen Befragung zu den Erfahrungen der Finanzrichterinnen und Finanzrichter mit Typusbegriffen im Steuerrecht vorgestellt.
Der Schlussabschnitt der Seminararbeit fasst die Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen und liefert ein Fazit zum Typusbegriff im deutschen Steuerrecht.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit den Themen des Typusbegriffs im deutschen Steuerrecht, der Anwendung und Kontrolle von Typusbegriffen, der Rechtsprechung zu Typusbegriffen, der Rechtssicherheit, der Digitalisierung und der Legal Tech im Kontext von Typusbegriffen, sowie der Erfahrungen der Finanzrichterinnen und Finanzrichter mit Typusbegriffen.
- Quote paper
- Mattis Bieg (Author), 2021, Der Typusbegriff, seine Anwendung und die richterliche Kontrolle im Steuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1131091