Die Arbeit thematisiert den Begriff der Person und der personalen Identität. Die Frage nach der Identität eineiiger Zwillinge mit identischer DNA scheint offensichtlich auf die Antwort nach unterschiedlichen Identitäten zweier Personen hinauszulaufen. Auch die Identitätsentwicklung einer Person, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht, wirft Fragen auf. Zudem kann nach dem Glauben der Wiedergeburt sich eine Identität über mehrere Personen vollziehen. Nach dem Text von David Lewis scheint es diskutabel, inwiefern wir bei eineiigen Zwillingen von zwei Identitäten und bei einer Person, die im Laufe ihres Lebens zwei Geschlechter hat, sowie Wiedergeborenen, von einer Identität, sprechen. Zudem ist die Identität nach Derek Parfit im Leben nicht entscheidend, sondern die Verbindung zwischen psychischen Zuständen.
Inhaltsverzeichnis
- Inwiefern ist die Identitätsentwicklung einer Person problematisch?
- Transport-Szenarien
- Lücken in der Identität
- Überleben und Identität
- Ich-Relation und R-Relation
- Fission und Fusion
- Identitätsentwicklung bei eineiigen Zwillingen
- Transgender und Geschlechtsumwandlung
- Wiedergeburt im Buddhismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Frage nach der Identität und deren Entwicklung im Kontext verschiedener Lebenssituationen. Er untersucht, ob und wie die Identität einer Person durch verschiedene Ereignisse und Phänomene, wie beispielsweise eine Geschlechtsumwandlung, die Wiedergeburt oder die Existenz eineiiger Zwillinge, beeinflusst und verändert wird.
- Identitätsentwicklung in unterschiedlichen Lebenslagen
- Der Einfluss von mentalen Zuständen und Verbundenheit auf die Identität
- Die Rolle von Körper und Geist in der Identitätsbildung
- Die Herausforderungen der Identitätsentwicklung bei eineiigen Zwillingen
- Die Frage nach der Identität im Kontext von Transgender und Geschlechtsumwandlung
Zusammenfassung der Kapitel
- Inwiefern ist die Identitätsentwicklung einer Person problematisch?
- Der Text stellt zunächst die Problematik der Identitätsentwicklung in Frage. Er diskutiert anhand von Beispielen wie eineiigen Zwillingen, Personen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, und der Wiedergeburt, ob und wie sich die Identität eines Menschen über verschiedene Lebensabschnitte und Situationen hinweg definieren lässt.
- Er analysiert die Theorien von Derek Parfit und David Lewis, die sich mit der Frage der Identität und des Überlebens auseinandersetzen. Parfit untersucht die Rolle von mentalen Zuständen und Verbundenheit im Kontext von Transportszenarien, während Lewis die Ich-Relation und die R-Relation als wichtige Faktoren für die Identitätsentwicklung herausstellt.
- Transport-Szenarien
- Der Text untersucht die Auswirkungen von Transportszenarien auf die Identität. Er stellt die Frage, ob eine Person, die in einem solchen Szenario aufgelöst und an einem anderen Ort wieder zusammengesetzt wird, die gleiche Identität behält oder ob es sich um zwei verschiedene Identitäten handelt.
- Er argumentiert, dass Parfit, der von der Körpertheorie ausgeht, davon ausgeht, dass parallel lebende Personen nicht mehr identisch sind, während die Frage, ob die Person vor der Kopie mit der Kopie auf dem Mars identisch ist, offenbleibt.
- Lücken in der Identität
- Der Text stellt die Frage, ob es Lücken in der Identität geben kann, wie bei der Zerlegung und Wiederzusammensetzung einer Uhr. Er betrachtet Beispiele wie die Zellerneuerung, die die Identität nicht beeinträchtigen.
- Überleben und Identität
- Der Text diskutiert die Frage nach dem Überleben und der Identität, wobei er die Theorien von Lewis und Parfit betrachtet. Er stellt die Frage, ob mentale Kontinuität und Verbundenheit für das Überleben notwendig sind.
- Lewis argumentiert, dass die Identität als Frage nach dem "wer ich bin" und der Verbindung "wer ich sein werde" verstanden werden kann.
- Parfit hingegen behauptet, dass Identität für das Überleben nicht ausschlaggebend ist, sondern mentale Kontinuität und Verbundenheit.
- Ich-Relation und R-Relation
- Der Text erläutert die Ich-Relation, die Beziehung zwischen verschiedenen Stufen einer einzelnen Person, und die R-Relation, die Beziehung, die für das Überleben signifikant ist.
- Er argumentiert, dass die Ich-Relation symmetrisch ist, während die R-Relation eine Richtung hat. Identität hingegen ist transitiv zu verstehen, während die R-Relation intransitiv ist.
- Fission und Fusion
- Der Text betrachtet die Phänomene der Fission (Aufspaltung) und Fusion (Zusammenschluss) im Kontext der Identität. Er stellt fest, dass die Identität zweier Personen sich aus unterschiedlichen Verhältnissen der Verbundenheit zur Umwelt und unterschiedlichen Beziehungen kontinuierlicher, mentaler Zustände der Personen unterscheidet.
- Er diskutiert das Beispiel der eineiigen Zwillinge, die nach der Geburt als zwei verschiedene Personen betrachtet werden, obwohl sie aus einer gemeinsamen Organisationsstruktur im Mutterleib hervorgegangen sind.
- Identitätsentwicklung bei eineiigen Zwillingen
- Der Text analysiert die besondere Herausforderung der Identitätsentwicklung bei eineiigen Zwillingen. Er betrachtet das visuelle Selbsterkennen und die besondere Bindung zwischen monozygoten Zwillingen.
- Er stellt fest, dass die Ähnlichkeit beider Personen für die Identitätsentwicklung prägend ist, da sie sich im anderen wiedererkennen. Trotzdem gelingt es jedem einzelnen Zwilling, sich selbst mit eigenständiger Identität zu erleben.
- Der Text diskutiert die Notwendigkeit der Abgrenzung von einander, um eine eigene Identität zu entwickeln. Er untersucht die Rolle des Selbstbewusstseins und der mentalen Zustände in der Identitätsentwicklung.
- Transgender und Geschlechtsumwandlung
- Der Text behandelt die Thematik von Transgender und Geschlechtsumwandlung im Kontext der Identität. Er beschreibt die mentale Kontinuität und Verbundenheit, die die Identität eines Individuums ausmacht und sich durch eine Geschlechtsumwandlung transformiert.
- Er erklärt den Begriff der Geschlechtsdysphorie und wie eine hormonelle und operative Umwandlung zur Identitätsänderung einer Person führen kann.
- Der Text stellt die Frage, ob eine Person mit zwei nacheinanderfolgenden Identitäten leben kann, und argumentiert, dass die mentale Kontinuität der männlichen Identität möglicherweise schon vor der Umwandlung vorhanden war.
- Wiedergeburt im Buddhismus
- Der Text untersucht die Bedeutung der Wiedergeburt im Buddhismus, insbesondere im Fall des Dalai Lama. Er betrachtet die Person des Dalai Lama als eine Identität, die über mehrere Personen hinweg wiedergeboren wird.
- Er beschreibt die Suche nach der Wiedergeburt des Dalai Lama nach seinem Tod und die klösterliche Ausbildung, die die Personen durchlaufen.
Schlüsselwörter
Identität, Identitätsentwicklung, mentale Kontinuität, Verbundenheit, Transportszenarien, Fission, Fusion, eineiige Zwillinge, Transgender, Geschlechtsumwandlung, Geschlechtsdysphorie, Wiedergeburt, Dalai Lama, Buddhismus.
- Arbeit zitieren
- Michal Hanna Göbel (Autor:in), 2021, Person und der personale Identität. Inwiefern ist die Identitätsentwicklung einer Person problematisch?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1128372