Die Seminararbeit befasst sich mit der Theorie der strafrechtlichen Kausalität und der objektiven Zurechnung im Hinblick auf die Virusinfektionskrankheiten HIV und Covid-19. Dabei werden ausgehend von Erfahrungswerten im Zusammenhang mit HIV etwaige strafrechtlich relevante Handlungsweisen übertragen auf die Infektionslage des Virus Covid-19. Dabei wird nicht nur die Widerstandsfähigkeit der strafrechtlichen Theorie anhand von bisher ungekannten Sachverhalten, wie etwa das Aufkommen eines neuartigen Virus, gezeigt, sondern auch die Probleme analysiert, die mit den Theorien der strafrechtlichen Kausalität und objektiven Zurechnung bei Virusinfektionen entstehen können. Zuletzt wird in der Seminararbeit der Blick geweitet auf staatsrechtliche und philosophische Überlegungen dazu, welche Konflikte und verschiedenen Ansichtspunkte entstehen können, wenn ein Rechtssystem auf eine nie zuvor gesehene Herausforderung trifft.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A. Einleitende Worte
- B. Der naturwissenschaftliche Kenntnisstand von HIV und Covid-19
- 1. Der Infektionsweg von HIV
- 2. Der Infektionsweg vom Coronavirus (Covid-19)
- II. Hauptteil
- A. Die Kausalität von Infektion und ihrer Folgen
- 1. Die Bedeutung der Kausalität im Strafrecht
- 2. Die verschiedenen Theorien der Kausalität
- a. Die Bedingungstheorie (conditio-sine-qua-non)
- b. Die Lehre der gesetzmäßigen Bedingung
- c. Adäquanztheorie
- 3. Subsumtion des HI- und Coronavirus unter den Kausalitätstheorien
- B. Die objektive Zurechnung der Infektion
- 1. Allgemeine Überlegungen zur objektiven Zurechnung
- 2. Einige relevante Fallgruppen der objektiven Zurechnung
- a. „Allgemeines Lebensrisiko“ und „erlaubtes Risiko“
- (1) Allgemeines zum „erlaubten Risiko“
- (2) Virusinfektionen und das „erlaubte Risiko“
- b. Die Frage nach dem rechtmäßigen Alternativverhalten
- (1) Der Pflichtwidrigkeitszusammenhang
- (2) Die Vermeidbarkeitstheorie
- (3) Die Risikoerhöhungslehre
- c. Freiverantwortliche Selbstgefährdung und -schädigung
- (1) Allgemeine Überlegungen zur Selbstgefährdung
- (2) Eigenverantwortlichkeit
- (a) Allgemeines zur Eigenverantwortlichkeit
- (b) Eigenverantwortlichkeit und Virusinfektionen
- (3) Differenzierung Selbst- statt Fremdgefährdung
- (a) Abgrenzung Täterschaft und Teilnahme
- (b) Differenzierung eigenverantwortliche Selbstgefährdung und einvernehmliche Fremdgefährdung
- III. Schlussteil
- A. Hauptproblemfelder von Virusinfektionen bei der Zurechnung...
- B. Allgemeine Gedanken zur übergeordneten Frage der Hausarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die strafrechtliche Relevanz von Virusinfektionen, insbesondere HIV und COVID-19. Ziel ist es, die komplexen Fragen der Kausalität und objektiven Zurechnung im Kontext von Infektionskrankheiten zu analysieren.
- Kausalität im Strafrecht bei Infektionskrankheiten
- Objektive Zurechnung von Infektionen
- Das "erlaubte Risiko" und seine Grenzen bei Virusinfektionen
- Selbstgefährdung und Fremdgefährdung im Kontext von Virusinfektionen
- Differenzierung zwischen Täterschaft und Teilnahme bei Infektionsdelikten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Dieser einleitende Teil liefert zunächst allgemeine Worte und einen Überblick über den naturwissenschaftlichen Kenntnisstand bezüglich der Infektionswege von HIV und dem Coronavirus (Covid-19). Er dient als Grundlage für die darauffolgende juristische Auseinandersetzung.
II. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in zwei große Abschnitte. Der erste widmet sich der Kausalität von Infektion und ihren Folgen im Strafrecht, beleuchtet verschiedene Kausalitätstheorien (Bedingungstheorie, Lehre der gesetzmäßigen Bedingung, Adäquanztheorie) und subsummiert HIV und das Coronavirus unter diese Theorien. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der objektiven Zurechnung, analysiert relevante Fallgruppen wie das "erlaubte Risiko", rechtmäßiges Alternativverhalten und freiverantwortliche Selbstgefährdung im Kontext von Virusinfektionen. Die verschiedenen Theorien zur objektiven Zurechnung werden eingehend diskutiert und anhand der Besonderheiten von Virusinfektionen erörtert.
Schlüsselwörter
Kausalität, Objektive Zurechnung, Strafrecht, Virusinfektion, HIV, COVID-19, Erlaubtes Risiko, Selbstgefährdung, Fremdgefährdung, Täterschaft, Teilnahme, Bedingungstheorie, Adäquanztheorie.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Strafrechtliche Relevanz von Virusinfektionen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die strafrechtliche Relevanz von Virusinfektionen, insbesondere HIV und COVID-19. Der Fokus liegt auf der Analyse der komplexen Fragen der Kausalität und objektiven Zurechnung im Kontext von Infektionskrankheiten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Kausalität im Strafrecht bei Infektionskrankheiten, die objektive Zurechnung von Infektionen, das "erlaubte Risiko" und seine Grenzen bei Virusinfektionen, Selbstgefährdung und Fremdgefährdung im Kontext von Virusinfektionen sowie die Differenzierung zwischen Täterschaft und Teilnahme bei Infektionsdelikten. Es werden verschiedene Kausalitätstheorien (Bedingungstheorie, Lehre der gesetzmäßigen Bedingung, Adäquanztheorie) und Theorien der objektiven Zurechnung eingehend diskutiert und auf die Besonderheiten von Virusinfektionen angewendet.
Welche Kausalitätstheorien werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die Bedingungstheorie (conditio-sine-qua-non), die Lehre der gesetzmäßigen Bedingung und die Adäquanztheorie im Kontext der Kausalität von Virusinfektionen und deren Folgen im Strafrecht.
Wie wird die objektive Zurechnung behandelt?
Der Abschnitt zur objektiven Zurechnung analysiert relevante Fallgruppen wie das "erlaubte Risiko", rechtmäßiges Alternativverhalten und freiverantwortliche Selbstgefährdung im Kontext von Virusinfektionen. Die verschiedenen Theorien zur objektiven Zurechnung werden eingehend diskutiert.
Welche Rolle spielen Selbstgefährdung und Fremdgefährdung?
Die Arbeit untersucht die Abgrenzung zwischen Selbst- und Fremdgefährdung bei Virusinfektionen und deren Auswirkungen auf die strafrechtliche Zurechnung. Die Unterscheidung zwischen Täterschaft und Teilnahme wird ebenfalls im Detail betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schlussteil. Die Einleitung bietet einen Überblick über den naturwissenschaftlichen Kenntnisstand zu HIV und COVID-19. Der Hauptteil behandelt die Kausalität und die objektive Zurechnung von Infektionen. Der Schlussteil fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und beleuchtet zentrale Problemfelder.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Kausalität, Objektive Zurechnung, Strafrecht, Virusinfektion, HIV, COVID-19, Erlaubtes Risiko, Selbstgefährdung, Fremdgefährdung, Täterschaft, Teilnahme, Bedingungstheorie und Adäquanztheorie.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel (Einleitung und Hauptteil), die die zentralen Inhalte der jeweiligen Abschnitte kurz und prägnant beschreibt.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Strafrecht im Kontext von Virusinfektionen. Sie ist insbesondere für Studierende und Wissenschaftler im Bereich des Strafrechts relevant.
- Arbeit zitieren
- Alexander Hinz (Autor:in), 2021, Strafrecht in Corona-Zeiten. Strafrechtliche Kausalität und objektive Zurechnung bei Virusinfektionen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1119586