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Bertolt Brecht und die "Funktion des Rundfunks" - Was nützt eine alte Utopie im Digitalzeitalter? Ein Vergleich

Titel: Bertolt Brecht und die "Funktion des Rundfunks"  -  Was nützt eine alte Utopie im Digitalzeitalter? Ein Vergleich

Hausarbeit , 2007 , 15 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Ludwig Andert (Autor:in)

Medien / Kommunikation - Massenmedien allgemein

Leseprobe & Details   Blick ins Buch
Zusammenfassung Leseprobe Details

Es besteht kein Zweifel daran, dass das Radio die Erwartungen von Brechts
Utopie nicht erfüllen konnte. Überraschenderweise zeigt jedoch ein Blick auf die mediale
Entwicklung der letzten fünf bis zehn Jahre Tendenzen, die der utopischen Rundfunkkommunikation
gar nicht so unähnlich sind: Im Zuge des gigantischen Wachstums des
Internets tummelt sich unter dem Schlagwort „Web 2.0“ eine Vielzahl von Kommunikationsangeboten,
die Millionen von Kleinstakteuren zur Beteiligung anregen. „Broadcast Yourself“
heißt es etwa in der Amateurvideodatenbank youtube.com, und damit scheint die alte
Forderung, „allen alles zu sagen“ und damit jeden Einzelnen an der Ausstrahlung von
Inhalten zu beteiligen, geradezu wörtlich ins 21. Jahrhundert übersetzt.
Doch ist das Zeitalter des „User Generated Content“ tatsächlich die Brechtsche
Rundfunkrevolution im postmodernen Gewand? Taugt das Internet als politisches Medium
für jedermann? Oder können jene Visionen ein für alle mal als gescheitert gelten, da man,
„wenn man es sich überlegt“, noch immer „nichts zu sagen“ hat?
Die Vorliegende Arbeit möchte einen Überblick über Bertolt Brechts Radiotheorie geben und
einen Vergleich mit aktuellen Phänomenen der Onlinekommunikation wagen. Ein Abriss über
die Entwicklung des Rundfunks von seinen Anfängen bis heute sowie einige
Begriffserörterungen aus dem Bereich des World Wide Web sollen diesen Vergleich
vertiefen, um ein Urteil über Erfolg und Misserfolg der neuen alten Theorie zu ermöglichen.

Leseprobe


Inhalt:

1. Einleitung

2. Überblick: Die Entwicklung des Radios
2.1. Entwicklung bis in die 1930er Jahre
2.2. „Einmal Leitmedium und zurück“ - die weitere Entwicklung bis heute

3. Grundzüge der Radiotheorie Brechts
3.1. Publikationsüberblick
3.2. „Der Rundfunk als Kommunikationsapparat“
3.3. Versagen der Theorie?

4. User Generated Content im Online-Zeitaltereine Medienrevolution im Brechtschen Geiste?
4.1. Begriffsannäherung: Web
4.2. Utopie Internet vs. Utopie Radio

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„ Man hatte plötzlich die Möglichkeit, allen alles zu sagen, aber man hatte, wenn man es sich überlegte, nichts zu sagen. Und wer waren alle?“

– Bertolt Brecht: Der Rundfunk als Kommunikationsapparat1

Dass bereits wenige Jahre, nachdem Brecht die Forderung gestellt hatte, den Rundfunk von einem Distributions- in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln2, ein Kapitel deutscher Geschichte beginnen sollte, das die Gefahren der einseitigen Informationsübermittlung mehr als deutlich macht, hat ihn möglicherweise selbst überrascht. Mit Scharfsinn hatte Brecht aber das Problem mangelnder politischer Partizipation des Einzelnen erkannt, welches aus der Hoheit einer Regierung über die Rundfunkberichterstattung resultiert. Dass jedoch eine Neuordnung der Kommunikationsstrukturen, wie sie ihm vorschwebte, utopisch sein musste, war Brecht gleichsam bewusst: Die bestehende „Gesellschaftsordnung“ würde die Durchführung der Rundfunkrevolution unmöglich machen, weshalb eine „andere Ordnung“ anzustreben sei1 – sowohl als strukturelle Grundlage, als auch als Resultat der multipolaren Ausdeutung und Verwendung des Rundfunksystems.

Jahrzehnte sind ins Land gegangen, und der Rundfunk spielt heute als Leitmedium keine Rolle mehr. Es besteht kein Zweifel daran, dass das Radio die Erwartungen von Brechts Utopie nicht erfüllen konnte. Überraschenderweise zeigt jedoch ein Blick auf die mediale Entwicklung der letzten fünf bis zehn Jahre Tendenzen, die der utopischen Rundfunk- kommunikation gar nicht so unähnlich sind: Im Zuge des gigantischen Wachstums des Internets tummelt sich unter dem Schlagwort „Web 2.0“ eine Vielzahl von Kommunikations- angeboten, die Millionen von Kleinstakteuren zur Beteiligung anregen. „Broadcast Yourself“ heißt es etwa in der Amateurvideodatenbank youtube.com, und damit scheint die alte Forderung, „allen alles zu sagen“ und damit jeden Einzelnen an der Ausstrahlung von Inhalten zu beteiligen, geradezu wörtlich ins 21. Jahrhundert übersetzt.

Doch ist das Zeitalter des „User Generated Content“ tatsächlich die Brechtsche Rundfunkrevolution im postmodernen Gewand? Taugt das Internet als politisches Medium für jedermann? Oder können jene Visionen ein für alle mal als gescheitert gelten, da man, „wenn man es sich überlegt“, noch immer „nichts zu sagen“ hat?

[...]


1 BRECHT1, Bertolt: Der Rundfunk als Kommunikationsapparat. Rede über die Funktion des Rundfunks. In: Pias, Claus/Vogl, Joseph/Engell, Lorenz/Fahle, Oliver/Neitzel, Britta (Hg.): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. Stuttgart: DVA 1999, S.259-263, 259.

2 Vgl. ebd., S.260.

3 Vgl. ebd., S.263.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Bertolt Brecht und die "Funktion des Rundfunks" - Was nützt eine alte Utopie im Digitalzeitalter? Ein Vergleich
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Radio und Rundfunk - Theorie, Geschichte, Praxis
Note
1,0
Autor
Ludwig Andert (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V111148
ISBN (eBook)
9783640092413
ISBN (Buch)
9783640677870
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bertolt Brecht Funktion Rundfunks Utopie Digitalzeitalter Vergleich Radio Rundfunk Theorie Geschichte Praxis world wide web youtube web 2.0
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Ludwig Andert (Autor:in), 2007, Bertolt Brecht und die "Funktion des Rundfunks" - Was nützt eine alte Utopie im Digitalzeitalter? Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/111148
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Leseprobe aus  15  Seiten
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