Diese Arbeit präsentiert einen Kursplan und dessen Analyse für die Gestaltung einer Trainingseinheit. Dabei steht die Wirbelsäulengymnastik im Mittelpunkt. Sie wird anhand von Einsichten der Motorik erläutert.
Inhaltsverzeichnis
EINSENDEAUFGABE
1 MOTORISCHE FÄHIGKEITEN IM KURSBEREICH
1.1 Kraft
1.2 Ausdauer
1.3 Beweglichkeit
1.4 Koordination
2 EXTERNE BEDINGUNGEN EINER KURSEINHEIT
3 KURSPLANANALYSE
4 PLANUNG EINER WIRBELSÄULENGYMNASTIK
4.1 Zielgruppe
4.2 Material
4.3 Stundenplanung
4.4 Begründung
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Motorische Fähigkeiten im Kursbereich
1.1 Kraft
Die Definition der motorischen Fähigkeit Kraft lautet: „Kraftfähigkeit ist die konditionelle Basis für Muskelleistungen mit Krafteinsätzen, deren Werte über 30 Prozent der jeweils individuell realisierbaren Maxima liegen“ (Martin, Carl & Lehnertz, 1993, S.102).
Erscheinungsformen der Kraft sind die Maximalkraft, die Schnellkraft und die Kraftausdauer. Maximalkraft ist die bei maximaler willkürlicher Kontraktion höchstmögliche realisierbare Kraft (Martin et al., 1993, S.103), Schnellkraft ist ein einen möglichst hohen Kraftstoß innerhalb kürzester Zeit zu realisieren (Martin et al., 1993, S.104) und bei der Kraftausdauer hält man den Kraftverlust bei einer bestimmten Wiederholungszahl von Kraftstößen innerhalb eines Bestimmten Zeitraums zu gering wie möglich (Martin et al., 1993, S. 107.108).
Eine beispielhafte Übung ist die dynamische Kniebeuge im Stand zur Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur. In der Ausgangsposition sind die Beine hüftbreit auseinander und die Zehen zeigen gerade nach vorne oder zeigen leicht nach außen. Die Kniegelenke werden dann dynamisch bis ungefähr 100° gebeugt, dass Gesäß wird währenddessen nach hinten geschoben, die Knie sind ebenfalls wie die Zehen gerade nach vorne oder leicht nach außen zeigend. Danach wird die Ausgangsposition wieder eingenommen, indem die Beine wieder gestreckt werden.
Die zweite Übung ist der dynamische Butterfly Reverse im Stand zur Kräftigung der rückseitigen Rumpfmuskulatur. Bei der Ausgangsposition werden die Beine ungefähr 120° gebeugt, die Hüfte ist im rechten Winkel und die Arme werden in U-Haltung neben dem Kopf gehalten. Die Arme und Schulterblätter werden zur Wirbelsäule zurückgezogen und wieder gelöst. Bei diesen Übungen werden 20 Wiederholungen und 3 Sätze gemacht, wodurch die Kraftausdauer trainiert wird (Güllich & Schmidtbleicher, 1999, S. 232).
1.2 Ausdauer
„Ausdauer ist die Fähigkeit, physisch und psychisch lange einer Belastung zu widerstehen, deren Intensität und Dauer letztendlich zu einer unüberwindbaren (manifesten) Ermüdung (= Leistungseinbuße) führt, und/oder sich nach physischen und psychischen Belastungen rasch zu regenerieren“ (Zintl, 1997, S.28).
Ausdauer kann in allgemeine oder lokale Ausdauer, je nach Größe der beanspruchten Muskulatur, in dynamische oder statische Ausdauer, je nach Muskelarbeitsweise oder aber in aerobe/sauerstoffabhängige oder anaerobe/sauerstoffunabhängige Ausdauer, je nach Energiebereitstellung untergliedert werden.
Eine Bewegungsform ist der Knee Lift. Hierbei wird zunächst das rechte Bein zum Bauch hin angezogen, bis es ca. 90° im Kniegelenk gebeugt ist. Anschließend wird das Bein wieder neben dem Standbein abgesetzt und dieselbe Bewegung mit dem linken Bein ausgeführt.
Eine weitere Bewegungsform ist der Leg Curl, bei welchem die Ferse des rechten Beines zum Gesäß in der Grundstellung angezogen wird, danach führt das linke Beim auch diese Bewegung aus. Jede Übung wird 60 Sekunden durchgeführt, wodurch wir die dynamische, aerobe Ausdauerform trainieren.
1.3 Beweglichkeit
„Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen willkürlich und gezielt mit der erforderlichen bzw. optimalen Schwingungsweite der beteiligten Gelenke ausführen zu können“ (Martin et al., 1993, S.214).
Gelenkigkeit, Alter, Geschlecht, Temperatur, Gelenkabnutzung und Psyche sind Faktoren, welche die Beweglichkeit beeinflussen.
Eine Dehnübung ist die statische Dehnung der Schulterblattfixatoren im Stand. Die Arme mit vor dem Körper verschränkten Händen werden nach vorne vor den Körper in Schulterhöhe gestreckt. Die Schulterblätter werden aktiv von der Wirbelsäule nach vorne gezogen, die Schultern sind tief und der Kopf ist nach vorne geneigt. Diese Position wird statisch gehalten.
Die zweite Dehnübung ist die statische Dehnung der Brustmuskulatur im Stand. Die Handflächen zeigen nach hinten und werden hinter dem Körper verschränkt, die Arme sind gestreckt. Die Arme werden nach hinten angehoben, die Schultern sind tief und die Körperhaltung bleibt aufrecht während diese Position statisch gehalten wird.
Bei beiden Übungen ist die Dehnung statisch und aktiv (Schönthaler & Ohlendorf, 2002).
1.4 Koordination
„Aus neuromuskulärer Sicht bezeichnet Koordination das Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes“ (Hollmann & Hettinger, 1990, S. 143).
Bei der intramuskulären Koordination findet bei einem Bewegungsablauf ein Zusammenspiel von Muskelfasern und Nerven innerhalb eines Muskels statt, wohingegen bei der intermuskulären Koordination ein Zusammenspiel von verschiedenen, an der Bewegung beteiligten, Muskeln stattfindet.
Eine Übung, um die intermuskuläre Koordination zu verbessern, ist die dynamische Kniebeuge im Stand zur Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur. In der Ausgangsposition sind die Beine hüftbreit auseinander und die Zehen zeigen gerade nach vorne oder zeigen leicht nach außen. Die Kniegelenke werden dann dynamisch bis ungefähr 100° gebeugt, dass Gesäß wird währenddessen nach hinten geschoben, die Knie sind ebenfalls wie die Zehen gerade nach vorne oder leicht nach außen zeigend. Danach wird die Ausgangsposition wieder eingenommen, indem die Beine wieder gestreckt werden.
Die zweite Übung ist der dynamische Butterfly Reverse im Stand zur Kräftigung der rückseitigen Rumpfmuskulatur. Bei der Ausgangsposition werden die Beine ungefähr 120° gebeugt, die Hüfte ist im rechten Winkel und die Arme werden in U-Haltung neben dem Kopf gehalten. Die Arme und Schulterblätter werden zur Wirbelsäule zurückgezogen und wieder gelöst.
2 Externe Bedingungen einer Kurseinheit
Die Rahmenbedingungen beeinflussen die Planung der Kursstunde signifikant. Die Einflussfaktoren der Auswirkungen der Rahmenbedingungen sind zum Beispiel die Räumlichkeiten, die Ausstattung sowie das Klima und die Tageszeit.
Wenn der Kursraum 100mA2 groß ist und wenn 10 Matten und 12 Gymnastikbälle zu Verfügung stehen, dann sollte die Kursgruppe nicht mehr als 10 bzw. 12 Personen betragen, je nachdem ob die Matten genutzt werden oder nicht. Wenn keine Materialien genutzt werden, dann wäre es möglich den Kursraum mehr ausnutzen, da weitaus mehr Personen in den Kursraum passen und immer noch genügend Platz für die Übungen hätten. Ebenso könnten auf einer Kursfläche von 120mA2 höchstens 30 Personen (pro Person 4mA2) inkl. Kurstrainer mitmachen, auch wenn Matten und Bälle für 50 Personen vorhanden sind. Im Sommer sollten die Kurse bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen anders geplant werden, als im Winter, auch die Tageszeit des Kurses ist beeinflussend.
Bei der Zielgruppe haben unter anderem die Gruppengröße, das Alter, das Geschlecht und das Leistungslevel der Teilnehmer Auswirkungen auf die inhaltliche Planung der Kursstunde, da sich dadurch auch die langfristige, aber auch die kurzfristige Zielsetzung ändern kann.
Bei Zielgruppe I mit 30 Frauen im Alter von 25-35Jahren mit fortgeschrittenem Leis- tungslevel, wird die Kursstunde mit intensiveren Übungen geplant und es werden mehr Variationsmöglichkeiten angegeben, um die Schwierigkeit der Übung zu erhöhen. In diesem Fall ist auch die Gruppengröße zu bewältigen, insofern die Kursraumgröße und das Material es zulassen, da die Frauen schon Erfahrungen in diesem Kurs haben und nicht so häufig Korrekturen durchzuführen sind.
Wenn die Zielgruppe II Männer und Frauen im Alter von 60-75Jahren ist, von denen 70% noch keine Kurserfahrung oder Sporterfahrung haben und ebenfalls einige gesundheitliche Einschränkungen haben, sollte die Gruppengröße nicht mehr als 5-10 Personen betragen, damit die Kontrolle, Korrekturen individuellen Variationen durch den Kurstrainer zu bewältigen sind. Die Kursstunde würde mehr Zeit für die jeweiligen Übungen einplanen, welche von der Komplexität einfach gehalten werden und viele Variationen zur Vereinfachung beinhalten.
Bei einer Zielgruppe wie die Zielgruppe I wird die langfristige Zielsetzung eher die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und wie bei einem BBP-Kurs zusätzlich das Formen und definieren der Körperformen bzw. Problemzonen sein. In dieser Stunde ist das kurzfristige Ziel die Definition und Stärkung der Gesäß-und Beinmuskulatur sein.
[...]