Was bedeutet es wirklich, sich in die Welt der Krankenpflege zu wagen? Diese aufschlussreiche Erzählung nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Reise durch die Augen eines jungen Praktikanten im Elisabeth Hospital, der sich auf die Erkundung des Berufs der Krankenschwester konzentriert. Der Leser erlebt hautnah die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben, die mit dieser wichtigen Rolle verbunden sind, von der direkten Patientenversorgung und der Unterstützung bei medizinischen Verfahren bis hin zur Bewältigung der emotionalen Belastungen, die mit Krankheit und Leid einhergehen. Es wird ein ehrliches Bild der sowohl positiven als auch negativen Aspekte des Berufs gezeichnet, einschließlich des erfüllenden sozialen Kontakts zu Patienten und des herausfordernden Schichtdienstes. Die detaillierte Beschreibung des Krankenhausumfelds, von den verschiedenen Stationen und Fachabteilungen bis hin zu den täglichen Abläufen und der Teamarbeit des medizinischen Personals, vermittelt einen lebendigen Eindruck von der Komplexität des Gesundheitswesens. Der Leser begleitet den Praktikanten bei seinen täglichen Aufgaben, wie der Unterstützung bei der Körperpflege der Patienten, der Kontrolle der Vitalfunktionen, der Mithilfe bei Untersuchungen und der Desinfektion der Patientenzimmer. Dabei werden auch die Möglichkeiten der Weiterbildung und Spezialisierung für Krankenschwestern und -pfleger beleuchtet, von der Fachweiterbildung in Bereichen wie Anästhesie und Intensivpflege bis hin zu Managementpositionen und Ausbildungsaufgaben. Diese persönliche Reflektion bietet eine wertvolle Orientierungshilfe für alle, die sich für eine Karriere im Gesundheitswesen interessieren, und vermittelt ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Belohnungen, die mit der Arbeit als Krankenschwester/-pfleger verbunden sind. Es ist eine Geschichte über Berufswahl, persönliche Entwicklung und die Bedeutung von Empathie und Engagement in der Krankenpflege, die den Leser gleichermaßen informiert und inspiriert. Die Erfahrungen im Krankenhaus, die Einblicke in den Stationsalltag und die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Erwartungen machen diese Erzählung zu einem unverzichtbaren Ratgeber für die Berufswahlvorbereitung im sozialen Bereich und für alle, die einen authentischen Blick hinter die Kulissen des Krankenhausbetriebs werfen möchten.
Berufswahlvorbereitung
Wie jedes Jahr fand an unserer Schule ein Betriebspraktikum der Stufe 10 statt. Jeder hatte die Aufgabe, sich einen Praktikumplatz zu beschaffen, das entweder seinem späteren Berufsvorstellung entsprach oder bei der Entscheidung diesen Beruf in Zukunft auszuüben negativ oder positiv beeinflusst.
Ich entschied mich mein Praktikum vom 30.09- 11.10.2002 im Elisabeth Hospital in Iserlohn zu machen. Dort wollte ich den Beruf der Krankenschwester kennenlernen.
Als Krankenschwester hat man eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen, doch die Hauptaufgabe besteht darin, dass die Krankenschwestern/-pfleger die kranken Menschen sowohl pflegen als auch betreuen und ihren körperlichen und seelischen Zustand stetig kontrollieren und beobachten.
Damit ergänzen sie die ärztliche Behandlung. Weiterhin führen sie Maßnahmen der Grundund Behandlungspflege durch, beispielsweise das Waschen und Betten von Patienten oder die Verabreichung von Medikamenten nach ärztlicher Anordnung.
Auch helfen sie bei ärztlichen Untersuchungen und operativen Eingriffen mit und begleiten den Arzt auf seinen Visiten. Sie kontrollieren, bewachen und bedienen medizinische Apparaten. Die Mitwirkung bei der Planung von Pflegemaßnahmen, die Pflegedokumentation und die Erledigung von Organisations- und Verwaltungsarbeiten auf der Station gehören zu ihren Aufgaben.
Ich erwartete mir von meinem Praktikum, dass ich viel von der Pflege und Betreuung der kranken Menschen erfahre, indem ich z.B. bei den medizinischen Versorgungen wie Blutdruck/ Puls und Temperatur messen und Wechseln von Verbänden mithelfe. Auch würde ich mir wünschen zusehen zu dürfen, wie ärztlich Untersuchungen anhand von technischen Apparaten durchgeführt werden wie z.B. Ultraschall, EKG, Röntgen, etc.
Wie jeder anderer Beruf hat der als Krankenschwester/-pfleger seine positiven als auch seine negativen Seiten hat. Positive Aspekte sind vor allem der soziale Kontakt zu Menschen und den nennenswerten Anteil an der Genesung der Patienten, den man als Krankenschwester/-pfleger geleistet hat.
Allerdings ist sowohl die Physische als auch die Psychische Belastung in diesem Beruf sehr hoch, da man beispielsweise Patienten aus dem Krankenbett heben oder/und ihnen beim waschen helfen muss. Man erlebt auch mit wie Menschen sterben oder Therapien und Medikamente keine Wirkungen mehr zeigen und die Patienten dadurch nicht geheilt werden können.
Ein weiterer negativer Aspekt sind die unregelmäßigen Arbeitszeiten, da es in diesem Beruf Schichtdienste gibt und man jeweils für eine Schicht eingeteilt wird.
Diese Unregelmäßigkeit der Arbeitszeiten kann einem in seinem privaten Leben beeinflussen, wenn man beispielsweise eine Familie mit Kindern hat und man wenig Zeit für sie aufbringen kann.
Als Krankenschwester/-pfleger hat man auch Möglichkeiten der Weiterbildung, eine 3- jährige Ausbildung und eine entsprechende Berufserfahrung vorrausgesetzt.
Es gibt drei Bereiche der Weiterbildung, die Fachweiterbildung, die Weiterbildung im Bereich Management und die Weiterbildung im Bereich der Ausbildung.
In der Fachweiterbildung kann man sich zur Fachkrankenschwester/-pfleger in den Bereichen der Anästhesie, Intensivpflege, Operationsdienste oder Rehabilation weiterbilden lassen. Möchte man in den Bereich des Management, wird man zur Stationsschwester/- pfleger, Gruppenschwester, Pflegedienstleiter oder Abteilungsleiter weitergebildet.
Im Bereich der Ausbildung hätte man die Aufgaben einer Praxisanleiterin oder ein Lehrberuf in Pflegebereichen.
Beschreibung meines Arbeitsplatzes
Das St. Elisabeth-Hospital ist in vier Trakten aufgeteilt. Dem Haupteingang, dem Nordflügel, dem Südflügel und dem Westflügel.
Das Hospital hat 7 Stationen. Die Stationen 1, 2, 3 und 4 befinden sich im Nordflügel und die Stationen 1A, 2A, 3A im Südflügel.
Im Südflügel befinden sich die meisten Funktionsabteilungen, wie Anästhesieabteilung, Endoskopie/ Herz-Kreislauf-Labor, OP-Abteilung, Zentrale Erstversorgung, Zentralsterilisation, Urologische Ambulanz/OP, Labor, Physikalische Therapien mit Bewegungsbad und Röntgen- abteilung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Abteilungen sind nochmals in Fachabteilungen der Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie und Urologie untergeordnet.
268 Planbetten stehen diesen Abteilung zu Verfügung. Das Haus beschäftigt ca.450 Mitarbeiter, davon sind 200 im Pflegedienst, d.h. sie arbeiten als Fachkrankenschwester/- pfleger im Bereich Intensivmedizin, Anästhesie, Operationsdienst sowie als Krankenschwester/-pfleger, Krankenpflege- und Pflegehelferinnen.
Zudem verfügt das Hospital über eine Krankenhausapotheke, eine Materialwirtschaft (Einkauf/ Medizinischer Bedarf), eine Technische Abteilung (Elektriker, Schlosser, Schreiner, Anstreicher, Sanitär- und Heizungsmonteure), eine Gärtnerei, eine Zentralküche ( Untergeschoss/ Keller),eine Cafeteria und eine Bettenzentrale (beides auf Ebene 5).
1. Tag: ( Beschreibung meiner Station)
Montag 28.09.2002
An meinem ersten Tag sollte ich mich um 9.00Uhr bei der Pflegedirektion des St.
Elisabeth-Hospitals anmelden, um dort alles weitere zu meinem Praktikum zu erfahren. Schwester Thela, die in der Pflegedirektion arbeitet, gab mir dann alle Auskünfte. Sie zeigte mir beispielsweise den Raum, der sich im Eingangsbereich des Krankenhauses befindet, aus den ich jeden morgen meine Dienstkleidung holen muss. Dort werden alle Dienstkleidungen der Krankenschwestern/-pfleger und Praktikanten in Schränken aufbewahrt. Danach brachte sie mich auf meine Station, auf der ich mein Praktikum absolvieren sollte.
Es war die Station 4, sie ist spezialisiert auf Chirurgie, Innere Medizin und Urologische Medizin.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mir wurden als erstes die Stationsleiterin Ramona vorgestellt, die mir dann alles weitere zu meinen folgenden Aufgaben mitteilte. Zunächst einmal sollte ich mich in der Umkleide für das Personal umziehen, dieser Raum befand sich am Ende des Flures und man benötigte einen Schlüssel. Dort hatte ich dann einen eigenen Spinnt. Nachdem ich nun fertig war, nahm mich Stationsschwester Ramona mit zum Einsammeln der Frühstückstablett, dabei stellte sie mich bei alle Patienten als ,,neue Praktikantin“ vor.
Als erstes erklärte sie mir, dass diese Station sehr viel Wert auf Höfflichkeitsformen lege, d.h. beispielsweise man sollte immer vor dem Eintreten der Zimmer anklopfen, was aber eigentlich selbstverständlich sein müsste. Weiterhin erzählte sie mir etwas über die Station selbst.
Da diese Station drei Fachabteilungen hat, stehen diesen 17 Zimmer mit 29 Planbetten zu Verfügung. Die Zimmer 401-406 sind für die Kassenpatienten, dort sind meistens 2-3 Betten belegt. Ein Bad befinden sich nicht im Zimmer, außer ein Waschbecken. Das WC ist außerhalb für alle erreichbar ( auch für die Besucher). Die anderen 11 Zimmer von 407-418 sind ausschließlich Privatzimmer, die auch mit eigenem Bad (WC) ausgestattet sind. Hier belegen ca. 1-2 Patienten die Zimmer.
Da die Station einmal durch Privatzimmer und normale Zimmer getrennt wird, teilen sich jeweils zwei Krankenschwestern einen Bereich. So sind immer vier Krankenschwester und eine Stationsleiterin auf der Station. Ich wurde immer dort eingeteilt, wo ich gebraucht wurde, das hießauch, dass ich zu den Patienten gehe, wenn diese mit ihrer Klingel geläutet haben, was nicht selten vorkam.
Da meine Arbeitszeit von 7.00Uhr- 15.00Uhr ging erlebte ich immer einen Schichtwechsel der Krankenschwester mit. Es gab drei Schichten über den Tag verteilt, die Frühschicht, die von 6.00Uhr- ca.14.00Uhr geht, die Spätschicht von 14.00Uhr- ca. 22.00Uhr und die Nachtschicht von 22Uhr-6.00Uhr. Jeweils zwischen den Schichtwechsel gab es eine sogenannte Übergabe. Dies bedeutet, dass die Krankenschwestern der neuen Schicht alle Besonderheiten die eventuell vorkamen weitergeben wie z.B. wenn ein Patient seine Medizin zu einer bestimmten Zeit benötigt.
Pausen gab es meistens zwischen 9.00Uhr und 10.30Uhr für die Krankenschwestern als auch für mich. Es dürfen aber meistens nur zwei Schwestern in die Pause gehen, da mindestens zwei andere auf der Station bleiben müssen, falls ein Patient beispielsweise zu einer Untersuchung auf eine andere Ebene gebracht werden muss. Es gibt aber auch die Möglichkeit in seiner Arbeitszeit, wenn es mal etwas weniger zu tun gibt, sich in dem Personalaufenthaltsraum hinzusetzen.
Daran angelegt ist die Küche, der mitunter wichtigste Funktionsraum auf einer Station.
Diese Küche besitzt beispielsweise zwei Kühlschränke, einer ist den Patienten vorbehalten und der andere den Krankenschwestern und ein sehr großes Wasserkochsystem mit Behältern in dem das Wasser die meiste Zeit über warm gehalten wird. Unter anderem war es meine Aufgabe, diesen Raum in Ordnung zu halten.
Wichtige Räume sind auch die beiden Pflegearbeitsräume. Dort werden alle Medikament und Medizinische Arbeitsmittel aufbewahrt ( z.B. das Blutdruckmessgerät). Diese stehen dann in beschrifteten Schränken, so dass man sehr schnell einen Überblick bekommt wo sich etwas befindet.
Der kleine Pflegearbeitraum ist zum desinfizieren sämtlicher weiterbenutzbaren Gegenständen, die dort mit einem speziellen Desinfektionswasser behandelt werden. Zudem werden dort die Schüsseln der Fäkalien ausgeleert und gesäubert. Mir wurde gleich zu Beginn gesagt, dass man dieses Desinfektionswasser niemals ohne Medizinische Handschuhe gebrauchen sollte, da dieses bei längerem Gebrauch ein erhöhtes Krebsrisiko verursachen kann.
In den Abstellräumen stehen die größere Gegenstände, die man für die Versorgung und Betreuung der Patienten benötigt, wie zum Beispiel die Medizinwagen, Infusionsständer, Sitzwaage, etc. Diese galt es auch in Ordnung zu halten.
Der Zentrale Punkt war der Raum der Stationsleitung. Er hatte die Funktion eines Informationsraumes, denn dort lagen beispielsweise die Krankenakten (auch Kurve genannt) der Patienten, die auf der Station sind.
Sie liegen dort auf einer Ablage nach Zimmernummern geordnet, sodass jeder sofort einen Einblick haben kann, wenn man etwas eintragen oder nachsehen muss. Ein großer Schreibtisch steht den Krankenschwestern in diesem Raum zu Verfügung, um dort beispielsweise Formulare auszufüllen.
In diesem Raum kommen auch die Anrufe zusammen, die meistens die Stationsleiterin entgegennimmt. Die hauptsächlichen Anrufe beziehen sich auf das Aufrufen der Patienten von den Funktionsabteilungen, die sich auf den verschiedenen Ebenen des Krankenhauses befinden., um dort die angeordneten Untersuchungen durchzuführen oder das Nachfragen nach freien Betten für die neu aufgenommenen Patienten.
Neben der Stationsleitung befindet sich der Besprechungsraum, der dafür genutzt wird, um zum Beispiel Formulare und Kurven zu ordnen. Es steht dort auch ein Faxgerät.
Für die Besucher und Patienten stehen zwei Aufenthaltsräume zur Verfügung, einer befindet sich im oberen Teil des Flures und der andere im unteren Teil. Die Aufenthaltsräume mussten immer wieder aufgeräumt werden und mit neuen und aktuellem Zeitschriften ausgelegt werden. Dies gehörte auch zu meinen Aufgaben.
Der letzte Raum war der dritte Pflegeraum, der aber nur ausschließlich als Abstellraum für Rollstühle und Nachtschränkchen diente. Zusätzlich befand sich dort ein großer Wäschekorb, in den die schmutzigen Wäschesäcke hineinkamen.
Der Raum der Kieferchirurgie blieb die meiste Zeit über leer, denn niemand hatte ihn benutzt.
Bericht:
Vorwort:
Man merkte schnell, dass es im Krankenhaus einen routinemäßigen Ablauf gibt.
Daher werde ich einen Tag beschreiben, der meine ganzen Aufgaben und Tätigkeiten beinhaltet. Auch werde ich zusätzlich Dinge beschreiben, die ich zwar nicht selber durchführen durfte, aber dennoch sehr interessant finde sie zu erklären.
Mein Arbeitstag bekann morgens um 7.00Uhr. Zunächst einmal meldete ich mich bei der Stationsleiterin Ramona, die mir dann den Schlüssel der Umkleide gab.
Die Krankenschwestern waren zu der Zeit schon dabei ihren morgendlichen Rundgang zu machen. Den morgendlichen Rundgang zu machen bedeutet, dass jeweils zwei Schwestern die beiden Stationsbereiche ( Privatzimmer und normale Zimmer) versorgen.
Um dieses durchführen zu können, benötigen sie einige Materialien, die sie auf einen Allzweckwagen und einem Medizinwagen immer griffbereit liegen haben.
Auf dem Allzweckwagen befinden sich meistens die Krankenakten der Patienten des zu versorgenden Bereiches, ein Blutdruckmessgerät mit Stethoskop, Fieberthermometer, Waschschüssel, die man benötigt, um bettlegerische Patienten zu waschen und Medikamente, die die Patienten schon auf nüchternen Magen einnehmen müssen. Zusätzlich steht ein Eimer mit Desinfektionsmittel darauf, um beispielsweise die Nachtschränkchen zu säubern.
Der Medizinwagen ist sehr umfangreich, er beinhaltet z.B. frische Bettbezüge, Bettlaken, Handtücher, Waschlappen, OP-Hemden, etc. Zusätzlich befinden sich darauf Medizinische Handschuhe, Einwegunterlagen, Pampers, Salben und Desinfektionsmittel für die Hände.
Daran angebracht sind zwei Wäschesäcke, die einmal für schmutzige Bettbezüge und für Bettdecken/Kissen sind, da die beiden getrennt von einander gereinigt werden.
Ich half dann auf einem Bereich mit. Ich machte bei den nicht bettlegerischen Patienten das Bett.
Mir wurde aber auch gezeigt, wie man bei den bettlegerischen Patienten das Bett macht und somit konnte ich dann mithelfen, solche Patienten zu versorgen. Meine Aufgabe bestand darin, den Patienten auf die Seite zu rollen und ihn an Schulter und Becken festzuhalten, damit man das Laken lösen und bis zur Mitte hin aufrollen konnte. Ein neues Laken wurde wieder festgemacht und in die Mitte gelegt.
Der Patient wird darauf auf die andere Seite gebracht, um dort das selbe durchführen zu können. Das Kopfkissen konnte ich dann aufschütteln und dem Patienten unterlegen.
Ich musste auch sehr darauf achten, dass sich die Klingel und das Nachtschränkchen immer noch in Reichweite befinden.
Nachdem werden bei den Patienten die Vitalzeichen kontrolliert, dass heißt Puls, Blutdruck und Fieber messen. Da ich mich damit schon ein wenig auskannte, durfte ich diese Kontrolle bei einigen Patienten selber durchführen. Diese Daten wurden dann in die sogenannte Kurve eingetragen ( Beschreibung der Kurve siehe Anlage 1).
Einige Patienten können sich dann danach eigenständig waschen, indem man sie mit dem Rollstuhl an das Waschbecken bringt. Patienten, die sich nicht eigenständig waschen können, werden dann von den Krankenschwestern versorgt.
Auch hier wurde mir gezeigt, wie ich dieses durchführen muss. Ich sollte als erstes alle Materialien, wie Waschschüssel, Handtücher, Waschlappen, Medizinische Handschuhe und Seife, besorgen, damit man gleich alles griffbereit hat.. Bei der Durchführung sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man die gewünschte Wassertemperatur des Patienten berücksichtig, die Körperregionen, die nicht gewaschen werden abdeckt und beim Waschen immer den Blickkontakt zum Patienten hält.
Falls es notwendig ist, wird dem Patienten ein frisches Nachthemd übergezogen.
Nachdem sie nun versorgt sind, werden sie nun gelagert. Lagern ( Lagerungsplan Anlage 2) bedeutet man bringt die bettlegerischen Patienten immer wieder in andere Positionen, damit sie sich nicht ,,Wund“ liegen. Es ist hierbei sinnvoll sich dem Tagesablauf anzupassen, d.h. man lagert die Patienten zu Mahlzeiten und Besuchzeiten auf den Rücken und in den Zwischenzeiten auf die Seite. Hilfsmittel sind hierbei Kopfkissen und Decken.
Diese Lagerung durfte ich nicht selber durchführen, da es bestimmte Handgriffe erfordert. Nachdem nun die morgendliche Runde gemacht worden ist, wird das Frühstück ausgeteilt.
Die Frühstücktabletts werden in großen Essenswagen von Zivildienstleistenden des Krankenhauses auf die Station gebracht.
Es war nun meine Aufgabe das Frühstück auszuteilen. Zuvor allerdings kochte ich das Wasser für den Kaffe und den Tee und stellte die Kannen auf den kleinen Kaffeewagen.
Mineralwasserflaschen und die Tageszeitung für die Privatpatienten musste dann nur noch auf den Essenswagen gestellt werden.
Meine letzte Station, bevor ich das Frühstück austeilen konnte, war bei der Stationsleiterin Ramona, um mir dort den sogenannten Nüchternzettel abzuholen. Bei diesem Zettel handelt es sich um die Patienten, die kein Frühstück bekommen dürfen, da sie entweder eine Untersuchung oder eine Operation haben.
Nun hatte ich Zeit die Botengänge der Station zu machen. Beispielsweise wurde mir aufgetragen, dass ich die Urin-/ Blut -und Stuhlproben mit der Laboranforderung (Erklärung Anlage 3) zum Labor bringe.
Meistens konnte ich danach die Frühstückstabletts einräumen. Dies geschah um ca. 9.00Uhr. Um diese Zeit kamen dann auch die meisten Anrufe von den Untersuchungsstationen, die anfragten, ob die erwarteten Patienten gebracht werden können. Diese Krankentransporte gehörten auch zu meinen Aufgaben. Die meisten Patienten werden mit ihrem eigenen Bett oder Rollstühlen transportiert. Der Weg bis zur Untersuchungsstation stellte sich in manchen Situationen als sehr schwierig dar, da sich einige Betten nur sehr schwer zu schieben ließen, stießman so einige Male an Gegenstände und Wände. Doch dies sollte eigentlich vermieden werden, da die Patienten meist sehr Schmerzempfindlich sind.
Bei manchen Untersuchungen durfte ich dann auch sogar mit zusehen, wie beispielsweise beim Ultraschall ( Anlage 4) und EKG.
Ich konnte gut die Durchführungen der Untersuchungen mitverfolgen, ich kann sie dennoch hier nicht ausführlich beschreiben, da sie mir von den Ärzten nicht genau erklärt worden sind.
Ich konnte dann meistens zwischen 9.30Uhr und 10.30Uhr für eine halbe Stunde Pause machen.
Nachdem ich dann meine Pausen beendete, war es dann häufig meine Aufgaben die Zimmer, der Patienten, die entlassen wurden zu desinfizieren.
Ein Zimmer zu desinfizieren bedeutet, man muss sehr gründlich alles mit dem Desinfektionswasser reinigen muss.
Zunächst einmal wird das Bett hinausgerollt, damit man die Bettbezüge und die Bettdecken/ Kissen in die dafür vorgesehnen Waschabwürfe legen kann. Das Bett wird darauf zum Reinigen in die Bettenzentrale gebracht.
Darauf wird das Nachtschränkchen ausgeräumt und desinfiziert, wenn sich in dem noch Wertsachen befinden, müssen diese sofort der Stationsleiterin übergeben werden,die diese dann wegschließt, bis der Patient eventuell nach seinen verloren gegangenen Wertsachen nachfragt. Danach reinigt man das Bad oder das Waschbecken sowie das Telefon und die Klingel mit dem Desinfektionswasser. Dabei ist es immer wichtig die Medizinischen Handschuhe zu tragen.
Auch wichtig war es die Schränke gründlich auszuwaschen. Zum Schluss holte man nur ein Patientenbett, welches fertig bezogen und mit einer Folie bedeckt ist, und stellt es in das Zimmer. Zusätzlich bringt man neue Kopfhörer für das Fernsehen und Radio an.
Damit war ich meistens beschäftigt bis zur Mittagszeit bis es das Mittagsessen gab.
Bevor man das Essen austeilten konnte, misst man bei den Patienten, die Diabetes haben den Blutzucker mit einem speziellen Gerät. Dieser Vorgang wird auch Sticksen genannt. Dabei wird dem Patienten mit dem Gerät ein weinig Blut aus der Fingerkuppe entnommen und auf einen Teststreifen aufgebracht. Dieser wir dann in das Gerät gesteckt. Dieser Wert wurde darauf auch in die Kurve des Patienten eingetragen. Das Sticksen wurde mir auch erlaubt. Danach konnte man das Essen austeilen. Wie auch schon beim Frühstück gibt es zu der Mahlzeit auch einen Nüchternzettel für die Patienten, die kein Essen bekamen.
Bis zum Einsammeln brachte ich meistens die Küche in Ordnung, indem ich den restlichen Kaffee in Thermoskannen umfüllte und die Kaffeekannen säuberte. Ich räumte die Spülmaschine ein und aus und räumte das Geschirr weg. Auch füllte ich die kleinen Zucker und Süßstoffpäckchen sowie Servierten und Teebeutel auf dem Kaffeewagen nach.
Danach konnte ich schon wieder die Tabletts einsammeln und in den Essenswagen stellen.
Dieser wird wieder von den Zivildienstleistenden von der Station abgeholt und zum entleeren und reinigen in die Küche gebracht.
Ca. um 13.00Uhr konnte ich dann meine halbstündige Mittagspause machen.
Nachdem ich meine Pausen beendet habe, ging ich sofort in die Küche um dort das Wasser für den Kaffee und Tee zu kochen, denn ca. um 14.00Uhr machte man die Kaffeerunde für die Patienten.
Die Zeit dazwischen nutzte ich beispielsweise für das Auffüllen des Medizinwagen.
Das hießfür mich, dass ich die beiden Wagen zu den Aufbewahrungsschränken schob und dort nachsah welche Utensilielen benötigt wurden. Diese holte ich dann aus den Schränken. Da der Raum für die Schmutzwäsche daneben lag, entleerte ich die Wäschesäcke und legte neue hinein.
Mit dieser Aufgabe war man solange beschäftigt, bis man die Kaffeetassen und das restliche Geschirr der Patienten wieder einsammeln konnte. Dabei nahm man einen Allzweckwagen auf dem sich ein Putzeimer und ein Müllbeutel befanden, damit man die Nachttischchen säubern konnte.
Das Reinigen des Geschirrs gehörte nicht mehr zu meinen Aufgaben, da ich um 15.00Uhr Feierabend hatte.
Meine Dienstkleidung brachte ich dann wieder in den Raum, der sich in der Eingangshalle befand, um dort meine Kleidung in den Schmutzabwurf zu legen.
Kritische Reflexion:
Im allgemeinen hat mir das Betriebspraktikum sehr gut gefallen, dennoch sehe ich für mich in dem Beruf der Krankenpflege keine Zukunft.
Ich konnte zwar sehr viele Eindrücke sammeln und es wurden weitgehend meine Erwartungen erfüllt. Auch konnte ich sicherlich sehr viel selbstständig arbeiten, wofür ich auch häufig von den Krankenschwestern gelobt wurde. Es macht mir auch keine Probleme den psychischen Stress zu verarbeiten.
Zwar sah ich mich später einmal in einem sozialen Beruf, doch ich machte für mich die Erfahrung, dass der Beruf als Krankenpfleger von einem sehr viel abverlangt. Der physische Stress und die Anstrengungen, die man aufbringen muss sind enorm hoch.
Auch fehlte mir häufig der Kontakt mit den Menschen, da man in dem Betriebspraktikum häufig auch nur die liegengebliebene Arbeit der Krankenschwestern machte.
Trotz allem war es mal eine gute Erfahrung in einem Krankenhaus gearbeitet zu haben, um einmal das Gefühl zu bekommen, was dort geleistet wird.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema dieses Dokuments?
Dieses Dokument handelt von der Berufswahlvorbereitung, insbesondere einem Betriebspraktikum im Elisabeth Hospital, um den Beruf der Krankenschwester kennenzulernen.
Wo fand das Praktikum statt und wann?
Das Praktikum fand im Elisabeth Hospital in Iserlohn statt, vom 30.09. bis 11.10.2002.
Was sind die Hauptaufgaben einer Krankenschwester/eines Krankenpflegers laut diesem Dokument?
Die Hauptaufgaben sind die Pflege und Betreuung kranker Menschen, die stetige Kontrolle und Beobachtung ihres körperlichen und seelischen Zustands, die Ergänzung der ärztlichen Behandlung, die Durchführung von Grund- und Behandlungspflege (z.B. Waschen, Betten, Medikamentenverabreichung), die Mithilfe bei ärztlichen Untersuchungen und Operationen, die Bedienung medizinischer Apparate, die Mitwirkung bei der Planung von Pflegemaßnahmen, die Pflegedokumentation sowie die Erledigung von Organisations- und Verwaltungsarbeiten.
Welche Erwartungen hatte der Praktikant an das Praktikum?
Der Praktikant erwartete, viel über die Pflege und Betreuung kranker Menschen zu erfahren, z.B. durch Mithilfe bei medizinischen Versorgungen (Blutdruck/Puls/Temperatur messen, Verbände wechseln) und durch Zusehen bei ärztlichen Untersuchungen mit technischen Apparaten (Ultraschall, EKG, Röntgen).
Welche positiven und negativen Aspekte des Berufs als Krankenschwester/Krankenpfleger werden in diesem Dokument genannt?
Positive Aspekte sind der soziale Kontakt zu Menschen und der Anteil an der Genesung der Patienten. Negative Aspekte sind die hohe physische und psychische Belastung, das Miterleben von Krankheit und Tod, sowie die unregelmäßigen Arbeitszeiten durch Schichtdienste.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Krankenschwestern/Krankenpfleger?
Es gibt drei Bereiche: Fachweiterbildung (z.B. Anästhesie, Intensivpflege), Weiterbildung im Management (z.B. Stationsschwester, Pflegedienstleiter) und Weiterbildung im Bereich der Ausbildung (z.B. Praxisanleiterin, Lehrerin in Pflegeberufen).
Wie ist das St. Elisabeth-Hospital aufgeteilt?
Das Hospital ist in vier Trakte aufgeteilt: Haupteingang, Nordflügel, Südflügel und Westflügel. Es gibt sieben Stationen (Stationen 1, 2, 3, 4 im Nordflügel; Stationen 1A, 2A, 3A im Südflügel).
Welche Funktionsabteilungen befinden sich im Südflügel?
Im Südflügel befinden sich Anästhesieabteilung, Endoskopie/Herz-Kreislauf-Labor, OP-Abteilung, Zentrale Erstversorgung, Zentralsterilisation, Urologische Ambulanz/OP, Labor, Physikalische Therapien mit Bewegungsbad und Röntgenabteilung.
Wie viele Mitarbeiter und Betten hat das Hospital?
Das Hospital beschäftigt ca. 450 Mitarbeiter, davon 200 im Pflegedienst, und verfügt über 268 Planbetten.
Was waren die Aufgaben des Praktikanten am ersten Tag?
Am ersten Tag meldete sich der Praktikant in der Pflegedirektion, erhielt seine Dienstkleidung und wurde auf Station 4 (Chirurgie, Innere Medizin, Urologische Medizin) vorgestellt.
Wie ist die Station 4 aufgebaut?
Die Station verfügt über 17 Zimmer mit 29 Planbetten. Die Zimmer 401-406 sind für Kassenpatienten (2-3 Betten pro Zimmer, kein eigenes Bad), die Zimmer 407-418 sind Privatzimmer (1-2 Betten pro Zimmer, eigenes Bad).
Welche typischen Tätigkeiten wurden während des Praktikums durchgeführt?
Typische Tätigkeiten waren: Frühstückstabletts einsammeln, Zimmer aufräumen und mit Zeitschriften auslegen, Botengänge (Urin-/Blut-/Stuhlproben zum Labor bringen), Krankentransporte zu Untersuchungsstationen, Desinfizieren von Zimmern, Mittagessen austeilen, Küche in Ordnung halten, Medizinwagen auffüllen, Vitalzeichenkontrolle bei Patienten, Betten machen, Patienten waschen, Vorbereiten der Kaffeerunde für Patienten
Welche Tätigkeiten durfte der Praktikant ausüben?
Der Praktikant durfte bei den nicht bettlegerischen Patienten das Bett machen, die Vitalzeichen kontrollieren, beim Waschen helfen, das Frühstück und Mittagessen austeilen, Proben ins Labor bringen und mit beim Ultraschall und EKG zusehen.
Was war die persönliche Reflexion des Praktikanten am Ende des Praktikums?
Das Praktikum gefiel ihm gut und er konnte viele Eindrücke sammeln, sieht aber keine Zukunft für sich in der Krankenpflege. Der physische Stress und die Anstrengungen sind zu hoch, und es fehlte ihm oft der Kontakt mit den Menschen. Die Erfahrung im Krankenhaus gearbeitet zu haben, war aber sehr gut.
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- Wibke Schöner (Author), 2002, Praktikumsmappe - Berufswahlvorbereitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/107325