1. Einleitung
Die Jagd gerät immer wieder ins Kreuzfeuer und Naturschützer fordern lä ngere Schonzeiten, ein Verbot der Fallenstellerei und manche sogar ihre totale Abschaffung. Ihrer Ansicht nach wird das Jagen nur als Freizeitsport und zur Folter der Tiere betrieben.
Im Gegensatz hierzu stehen die Jäger, die nicht verstehen warum immer wieder so ein Wirbel um das schon seit Jahrhunderten betrieben Jagen gemacht wird. Der Jäger übernimmt seines Erachtens nur die Rolle der nicht mehr vorhandenen Feinde des Wildes (Wolf, Bär, Luchs), um ein Gleichgewicht in der Natur herzustellen das ökologisch notwendig ist.
1.1. Fragestellung
Da diese beiden Ansichten total gegensätzlich sind und nicht mal in einem einzigen Punkt übereinstimmen habe ich in meiner Facharbeit, deren Thema lautet:
,,Die Jagd - eine ökologische Maßnahme?"
damit beschäftigt, die beiden Seiten, einmal die der Jäger und einmal die der Jagdgegner näher zu erläutern und ein paar Einblicke zu schaffen.
1.2. Vorgehensweise
Meine Facharbeit besteht aus fünf Teilen. Zunächst erläutere ich die Geschichte der Jagd, damit man ihre Entwicklung nachvollziehen und sie mit der heutigen Situation vergleichen kann.
Im nächsten Teil gehe ich auf die Jagd aus Sicht der Jäger ein und beschreibe ihre Tätigkeiten und Argumente für die Jagd.
Der dritte Teil steht im Gegensatz zum zweiten, denn hier wird die Jagd aus Sicht der Jagdgegner geschildert.
Im vorletzten Teil der Arbeit wird an einem Beispiel, dem Fuchs, gezeigt was die Jagd für einen Einfluss auf sein Verhalten hat und wie er sich ohne gejagt zu werden verhält.
Den Schluss bildet meine Stellungnahme zur Fragestellung. Ich werde sie erst allgemein aufgrund der Tatsachen beantworten und danach beurteile ich die Frage von mir aus gesehen und gebe meine begründete persönliche Meinung dazu ab.
2. Die Geschichte der Jagd
Die längste Periode seiner Entwicklungszeit war der Mensch Jäger. Anthropologen und Wissenschaftler vertreten die Auffassung, dass mit dem Bewirtschaften der Felder und der Jagd `ein Kampf gegen die Umwelt´ begann.
Das älteste Jagdwerkzug war die Keule, welche aus einem großen Knochen eines Beutetiers oder aus schweren Steinen gemacht wurde.
Eine oft ausgeübte Jagdmethode war es, große Beutetiere, wie Mammuts oder Büffel in den tiefen Schnee zu treiben und dann dort zu erlegen. Die Jagdwaffen der Jungsteinzeit waren schon sehr gut ausgereift. Da wären zum Beispiel Pfeil und Bogen und die Sperrschleuder zum erlegen schneller und weiter entfernter Tiere.
In Ägypten, Griechenland und Rom waren es hauptsächlich Angehörige der Oberschicht, die Jagd als Sport betrieben. An den Malereien in den Höhlen von Lascaux und Font-du-Gaume in Frankreich kann man erkennen welch hohen Stellenwert die Jagd hatte. Nachdem sie nicht mehr zur Befriedigung der Grundbedürfnisse diente hat sie jedoch nicht an Bedeutung verloren. Sie war ein Statussymbol geworden.
Im 13. Jahrhundert wurden die ersten Gesetze zum Schutz des Wildes erlassen.
Während des Mittelalters erließen die Feudalherren weit reichende Jagdgesetze mit harten Strafen für Wilddiebe, womit die Jagd zum Privileg der oberen herrschenden Klassen wurde. Sie war der Zeitvertreib der Reichen und in den Kreisen sehr beliebt.
Durch die Erfindung des Schießpulvers im 14. Jahrhundert wurden die Jagdmethoden maßgeblich verändert. Aus den anfängliche Handkanonen wurden leicht und kurze Flinten. Das Gewehr, welches anstellen von Fallen, Hunden und Pfeil und Bogen eingesetzt wurde, ermöglichte nun sehr weit entfernte Tiere sicher zu erlegen und eine größere Anzahl an Tieren in kürzerer Zeit zu jagen und zu töten.
Hauptbeutetiere in Europa waren Füchse, Hirsche und Hasen.
Das unkontrollierte Jagen mit Waffen breitete sich im 19. Jahrhundert immer weiter aus und einige Tierarten waren vom Aussterben bedroht.
Als die Großwildjagd ihren Tiefpunkt erreicht hatte konzentrierte man sich auf die Geflügeljagd. Während es erst Sitte war auf den sitzenden Vogel zu schießen änderte man dies und gab erst einen Schuss aufs Wasser ab, um im Sinne der Sportlichkeit, auf den fliegenden Vogel zu schießen der somit eine Chance aufs Überleben bekommen sollte.
Der Fortschritt war nicht mehr aufzuhalten und die Jagd auf die ,,wilden" Tiere in Afrika, Indien und dem Regenwald begann.
Bis ins 20. Jahrhundert änderte sich nicht mehr viel, die Jagdtechniken wurden noch etwas verbessert und andere Hunderassen gezüchtet. Das ,,Goldene Zeitalter der Jagd" war durch die Bevölkerungsexplosion, die Industrialisierung und die Unabhängigkeitsbewegung beendet.
Ab jetzt ist man bemüht die noch übrigen Wildbestände zu erhalten.
In vielen europäischen Ländern wurden strenge Jagdschutzgesetze und Regelungen erlassen um bedrohte Arten zu schützen.1
3. Die Jagd aus Sicht der Jäger
3.1. Warum jagt man und welche Tätigkeiten üben Jäger?
Heute dient die Jagd zwar nicht mehr wie früher in erster Linie zur Nahrungssicherung, aber sie hat ihren Sinn dennoch keineswegs verloren. Sie ist heute unverzichtbarer denn je. Es sind fünf Gründe die den Nutzen der Jagd deutlich machen:
1. ,,Jagd trägt heute in entschiedenem Maße dazu bei, die Lebensgrundlage des Wildes zu sichern.
2. Ohne Jagdausübung würden manche Wildarten in der Land- und Forstwirtschaft große Schäden anrichten (z.B. Wildschweine in den Feldern, Reh und Rotwild in den Forstkulturen).
3. Ohne Jagdausübung würden sich Wildarten zu stark vermehren. Der Jäger erntet daher verantwortungsbewusst den vorhandenen Überschuss an Wild. Zugleich verhindert er auf diese Weise, das andere Todesfaktoren (z.B. Krankheiten ) wirksam werden, die den Zusammenbruch der Wildbestände zur Folge haben können (z.B. Schweinepest bei Wildschweinen, Gamsräude bei Gamswild, Myxomatose bei Wildkaninchen).
4. Jagd sorgt in der heutigen Kulturlandschaft für stabile und gesunde Wildbestände. Dies gilt insbesondere für Arten (z.B. Schalenwild), die keine natürlichen Räuber (Wolf, Bär, Luchs) mehr haben.
5. Ohne Jagdsausübung würde das Wild auch sterben; das Wildbret (eine wertvolle Eiweißnahrung) ginge ungenutzt verloren."2
,,Der Jäger soll im Hinblick auf das freilebende Wild Verpflichtungen erfüllen, die ihm das Jagdgesetz auferlegt. Er tut dies, obwohl ihm streckenweise eine widrige öffentliche Meinung wie ein eisiger Wind ins Gesicht bläst. Die Liebe zu den Dingen denen er sich verschrieben hat, [...] ermutigt jedoch sein Engagement. Durch umfang-reiche Hegemaßnahmen sichert er die Lebensgrundlage des Wildes."3
Die Jagd heute ist etwas qualitativ anderes als nur das Nachstellen und Erlegen von Wild.
Durch die vielfältigen Probleme in der Wildbahn ist es notwendig den Tieren `Lebenshilfe´ zu leisten.
Die Jagd nimmt die natürlichen Sterblichkeitsfaktoren vorweg; sie kompensiert sie. Dies nennt sich dann kompensatorische Sterblichkeit des jagdlichen Eingriffs.
Es kommen aber nicht nur schwache und kranke Tiere, vermeintliche Todeskandidaten zur Strecke, denn der Jäger kann dem fliehenden Tier ja nicht ansehen ob es krank ist. Diese Bejagung dient allein der Verringerung der Dichte um damit den anderen überlebenden Tieren die Lebensbedingungen zu verbessern.
Der Tod einzelner Individuen ist die Grundlage für die Erhaltung der Gesamtpopulation. Wenn dies planvoll und in Übereinstimmung mit den ökologischen Gesetzmäßigkeiten geschieht, ist der Tod Bestandteil der Artenerhaltung.4
3.2. Was hat Jagd mit Wild- und Naturschutz zu tun?
Grundlage des deutschen Jagdrechts ist das Bundesjagdgesetz, das auch die Erkennt-nisse des Tier und Naturschutzes berücksichtigt. Die Jagd- und Schonzeiten sind zum Beispiel sowohl unter dem Aspekt des Tierschutzes als auch unter dem Grundsatz einer pfleglichen Nutzung der Wildbestände zu sehen.
Der Begriff `Jagdschutz´ im Bundesjagdgesetz beschreibt viele Naturschutzmaßnah-men.
Zum Beispiel den Schutz des Wildes insbesondere vor Futternot, Wildseuchen, Wilderern, sowie vor wildernden Katzen und Hunden. Um einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten ist eine sorgfältige Ausübung des Jagdschutzes und eine gewissenhafte Durchführung von Hegemaßnahmen von großer Bedeutung.5
3.2.1. Ist Jagd angewandter Naturschutz?
Ein Tier zu jagen und zu erschießen soll Naturschutz sein? Das klingt natürlich widersprüchlich, aber man muss das Ganze aus einer anderen Sichtweise betrachten: ,,Der Schutz eines Individuums, etwa eines Rehes, wäre sinnlos, wenn die Gattung Reh in freier Wildbahn keinen Lebensraum mehr vorfände und keine Überlebenschance mehr hätte."6
In erster Linie ist Natur- und Wildtierschutz der Schutz und Verbesserung der Biotope. Hiermit wird ein artgerechter Lebensraum für die Tiere da, der ihre Existenz sichert.
Die Jäger stehen mit den Landwirten Kontakt, um die nach der ernte ausgeräumten Feldflure wieder wildfreundlich zumachen. Die Jäger helfen den Tieren sich integrieren.
Wenn die Population einer Art stark sinkt stellt der Jäger die Bejagung ein um den Bestand zu sichern. Die Jägerschaft ist die einzige flächendeckende Naturschutzorgani-sation, denn Jagdreviere für die Jäger und Forstwirte verantwortlich sind gibt es überall.
,,Naturschutzarbe it ist für den Jäger selbstverständlich."7 In Deutschland gibt es kein andere private Organisation, die so viel Finanzmittel für den Naturschutz aufbringt wie die Jägerschaft. Sie tun dies aus Liebe zur Natur, aus Freude am Waidwerk und weil sie an der Erhaltung einer artenreichen Tierwelt beitragen möchten.
3.2.2. Jäger schaffen und erhalten Lebensräume
In dieser Hinsicht haben Jäger in der Vergangenheit schon einiges geleistet. Viele Landwirte die auch die Jagd ausüben sehe n die Landschaft mit anderen Augen. Sie stellen einen Ausgleich zwischen den Anforderungen der modernen Wirtschaft einerseits und ökologische Erfordernissen für die Wildhege und den Naturschutz andererseits her.
Sehr viele Jäger suchen, wie auch andere Naturschützer, mit Hunden die Felder vor den Haupterntezeiten und direkt vor der Ernte ab, damit keine Tiere wie Rehe oder brütende Vögel von den Mähmaschinen erfasst werden. Auch schützen und erhalten sie die Biotope in denen sich die Tiere befinden und ihre Lebensgrundlagen haben.
Die von den Jägern betriebene Hege hat zum Ziel: ,,Die Erhaltung eines den landwirtschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes, sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen."8
3.3. Kosten und Nutzen der Jagd
Die bundesdeutschen Jäger wenden rund 460 Millionen Euro für die Durchführung des Jagdund Wildschutzes auf. Nicht nur dem Wild kommen die finanziellen Aufwendungen zugute, sondern sie sind auch unter dem volkswirtschaftlichen Aspekt von Bedeutung:
- Die Jagdpacht stellt für die Verpächter von Jagdrevieren eine nicht unbedeutende Einnahmequelle dar.
- Die Jagd sichert eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Arbeits- und Produktionsbereichen.
- Zum überwiegenden Teil mit den Mitteln der Jägerschaft werden zahlreiche Wildforschungsprojekte finanziert.
Durch die pflegliche Nutzung des Wildes durch den Jäger steht Verbrauchern hochwertiges Wildfleisch als Nahrungsmittel zur Verfügung.9
4. Die Jagd aus Sicht ihrer Gegner
Die Zeiten, in denen Menschen jagten um sich zu ernähren, sind lange vorbei.
An Stelle des leeren Magens ist als Hauptmotiv für die Jagd heute die Freude am Töten getreten.
Die Jagd gerät zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik. Immer mehr Menschen erkennen, das auch Tiere ein Recht auf leben haben, und dass es verwerflich sei sie aus niederen Beweggründen zu jagen und zu töten.
Wie jetzt auch wissenschaftliche Studie beweisen, schadet Jagd unserer Natur, und das ökologische Gleichgewicht in unseren Wäldern wird vorsätzlich geschädigt.10
4.1. Motive der Jagd aus Sicht der Gegner
Interesse an der Natur und ihr Schutz sind nur vorgebliche Gründe. Jäger sind auch nicht naturverbundener als der Bevölkerungsdurchschnitt. In Jagdmagazinen kann man deutlich und ganz offen lesen das es denn Jäger Freude berietet und ein Nervenkitzel da ist wenn sie beispielsweise auf Treibjagden gehen. Auch kann man in den Jagdmagazinen lesen, das zu bestimmten Jagdzeiten die Jäger ganz euphorisch werden, weil sie `wieder töten dürfen´. Dies wird durch fette Titelseite nschlagzeilen (z.B. ,Jagdsaison eröffnet') deutlich.
Ortega Y Gasset, der wohl bekannteste Jagdphilosoph, sagt: ,,Blut hat eine orgiastische Kraft sondergleichen, wenn es überströmt und das herrliche Fell des Tieres mit Blut befleckt."11
Auch unser ehemaliger Bundespräsident Theodor Heuss sagte treffend ,,Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit".12
Durch die Jägersprache werden die lebenden Tiere zu Dingen gemacht, die man dann als `Stück´ bezeichnet, das man ,erlegt' oder ,geerntet' hat. Absteche von halbtoten Tieren nennt man ,abnicken'. Mitgefühl für die Tiere kommt dadurch erst gar nicht auf.13
4.1.1. Tiere haben Rechte
Der englische Philosoph Jeremy Bentham sagte: ,,Es gibt kein einzelnes Merkmal das alle Menschen von allen Tieren unterscheidet. Aus diesem Grund gibt es keine logische Begründung dafür, allen Menschen, nicht aber den Tieren ein Recht auf Leben, Unversehrtheit und Freiheit zuzugestehen."14
4.2. Jagd ist grausam
Durch die Jagd wird das Leben fühlender und denkender Mitgeschöpfe ohne einen auch nur annähernd vernünftigen Grund beendet. Falls die Tiere beispielsweise angeschossen werden und nicht sofort tot sind müssen sie so lange leiden bis sie `von allein´ sterben, sie von anderen Beutegreifern gefressen oder von einem Jäger, der dann hier `eine gute Tat´ tut, gefunden wird.
Bei der Baujagd auf Füchse wird ein scharf gemachter Jagdhund in die Höhle eines Fuchses, den man töten will, geschickt. Der Hund treibt den Fuchs dann direkt vor die Flinte des Jägers, welcher schon vor dem Bau wartet. Es kann aber auch sein, das sich der Fuchs auf einen Kampf mit dem Hund einlässt, welcher meistens mit schweren Verletzungen bei beiden, Hund und Fuchs, endet. Im Großen und Ganzen ist dies aber ziemlich sinnlos für den Fuchs, da der zu 95% sowieso getötet wird.
Auch zu den Aufgaben des Jagdhundes gehört es, nach Ansichten des Jagdbuchautors Nüßleins, die sich vielleicht noch im Bau befindenden Jungtiere zu töten und nach draußen zu bringen.
Bei den Treib- und Drückjagden ist die Voraussetzung, dass Treiber und Hunde den gejagten Tieren Angst machen, damit diese aus ihrer sicheren Deckung herauskommen. Nur dann können die Tiere erlegt werden. Dies ist häufig die Vorgehensweise bei sogenannten Gesellschaftsjagden. Hierbei werden die Tiere oft nur angeschossen und müssen leiden. Der Jäger mit der `größten Strecke´ (Derjenige der am meisten Tiere erlegt hat) wird Jagdkönig.
Der Titel des Jagdkönigs stiftet die Jäger (Möchtegern Jäger) noch mehr an und sie schießen auch bei ungünstigen Bedingungen und aus fast jeder Lage.
So ist auch nach Jagdautor Arnold der Anblick eines angeschossenen Hasen der auf seinen Hinterbeinen rutscht eine Begleiterscheinung der Gesellschaftsjagd.
In einem Bericht der Zeitschrift ,Wild und Hund' über Fehlschüsse schreibt man:
,,Wir haben einen Rehbock gefehlt, noch nicht einmal einen besonders starken oder gar abnormen. Na und? Ist das solch eine Tragödie? Nein, ein Fehlschlag wie viele im Leben, mehr nicht. Schließlich hat wohl jeder Jäger schon einmal vorbeigeschossen!"15
4.2.1. Fallen sind tierquälerische Folterinstrumente
Zum Fang von sogenannten `Raubtieren´ ist der Gebrauch von Fallen am verbreitetsten (Fallenjagd). Hierbei gesetzlich zugelassene Fallen ,, [...] müssen sofort töten oder aber unversehrt fangen (Lebendfalle)"16, besagt das Bundesjagdgesetz. Doch sämtlich Fallen erfüllen diese Anforderungen in keiner Weise sagt Klaus Sojka, Mitglied des Ökologischen Jagdvereins.
In der Realität sieht dies jedoch anders aus. Die unversehrt fangenden Fallen schließen das Tier ein, welches daraufhin in Panik gerät, umher tobt und sich meistens schwer verletzt. Dort liegt nun das ,Stück' (Jägersprache, sehr abwertend) voller Schmerzen, verwundet, blutend, durstend und hungernd in der Falle und wartet darauf, nach Stunden oder auch Tagen vom Jäger gefunden zu werden, um dann durch Knüppe-/ Spatenschläge oder einen Schuss getötet zu werden.
Die Fallen die sofort töten sind aber nicht humaner, sie töten nämlich keinesfalls immer sofort. Normalerweise soll eine solche Totschlagfalle das Tier durch einen Schlag mit einem Metallbügel auf den Hals oder Brustkorb töten. Wenn ein Falsches Tier hineingerät das nicht richtig von der Falle getroffen wird, weil es zu klein / zu groß ist, oder wenn das Tier nicht in der richtigen Position ist, und ihm z.B. nur die Pfote, mit dem er den Köder nehmen, wollte angehackt wird. Dieses Tier geht dann an den Verletzungen zugrunde. Es ist nicht überschaubar welches Tier in eine solche Falle gerät, da sie aufgestellt aber nicht bewacht werden.17
4.2.2. ,,Waidgerechtigkeit" ist Deckmantel für tierquälerische Handlungen
Nach eigener Aussage verspüren Jäger große Freude dabei Beutegreifer mit dem Fleisch oder auch mit dem Harn zuvor erschossener Tiere vor den Hochsitz zu ködern, um sie von dort aus zu erschießen, wobei ihnen die ,,Waidgerechtigkeit" so etwas bei Rehen und Hirschen zum Beispiel verbietet.
Auch haben die Jäger keine Skrupel davor vom Hochsitz aus Jungfüchse, die vor ihrem Bau spielen, zu erschießen oder sie und auch andere Tiere mit tierquälerischen Fallen zu töten.
Vorgeblich um die Entkommenschance der Tiere zu wahren dürfen Vögel nur im Flug und Hasen nur im Lauf erschossen werden. Dies jedoch erschwert das Treffen und es genügen Millimeterbruchteile an Abweichung und das Tier ist nicht sofort tot. Ihm hängen dann beispielsweise Eingeweide aus dem Bauch, die Beine oder der Kiefer sind zerfetzt und das Tier siecht qualvoll dahin, stirbt an einer Bleivergiftung, Hunger, Durst oder durch verbluten.18
4.3. Jagd und Hege fördern Verbissschäden
Auch verhalten sich die Jäger den Rehen (beliebte Trophäenträger) gegenüber wiedersinnig. Einerseits sprechen sie von Hege (füttern und aufpäppeln von Tieren, meist über den Winter) und andererseits beschweren sie sich dann über Verbissschäden am Wald, die die vielen Tiere die sie durchgebracht haben, verursachen.
Durch die Verbissschäden haben sie wieder ein Jagdmotiv, das eigentlich selbstverschuldet ist durch die Hege, und wahrscheinlich nicht aufgetreten wäre wenn sie sich nicht in den natürlichen Werdegang der Rehe eingemischt hätten. ,,Denen wurden die natürlichen Feinde und auch noch die Wintersnot als natürliches Regulativ genommen"19 sagt Georg Sperber, Mitbegründer des Ökologischen Jagdvereins, in einem Spiegelinterview. ,,Statt das Schwarzwild unter Kontrolle zu bringen, das sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht habe [...] wollen die Jäger weiter Rote-Liste-Arten jagen.".20
Auch der durch Reichsjägermeister Göring (1936) verbreitete Trophäenkult, der auch heute noch auf sogenannte Trophäenschauen präsent ist, wo Geweihe bewertet und prämiert werden trägt dazu bei.
Jagd und Hege stehen in einem Kreislauf in dem immer die Tiere den kürzeren ziehen. Durch die Jagd werden sie scheu und ziehen sich in den Wald zurück, wo sie wiederum Verbissschäden anrichten und daraufhin gejagt werden.
Auch Ökologen sind davon überzeugt, das sich in der Natur ein normales Gleichgewicht einpendeln würde, wenn die Jagd und die jagdliche Hege abgeschafft werden würde.
Im Schweizer Nationalpark konnte man beobachten, dass die Artenvielfalt in Flora und Fauna durch das Jagdverbot auf Rehe deutlich zunahm.21
4.4. Jagd macht Tiere scheu
Das Jagen ist ein großer Eingriff in die Natur und nicht nur in das Leben verfolgter und vom aussterben bedrohter Tiere. Auch nicht vom Aussterben bedrohte Tiere leiden darunter.
,,Jagd neurotisiert die Tierwelt und schädigt ökologische Regelsysteme"22 sagt Dag Frommhold, Autor jagdkritischer Bücher und Schriften.
Die Jagd beeinflusst das Verhalten von Wildtieren. Es macht sie scheu und zerstört wichtige Verhaltensmuster in ihrem sozialen Zusammenleben. Rehe die sich normalerweise am Waldrand aufhalten werden durch den Jagddruck immer scheuer und verstecken sich darum in den Wald. Natürlich sind diese wild lebenden Tiere von Natur aus scheu, aber nicht so extrem, das sie ihr natürliches Verhalten dadurch ändern.
Beobachtungen haben ergeben, das z.B. Füchse in Jagdgebieten außerordentlich scheu und misstrauisch sind, während andere Füchse in Jagdfreien Gebieten leicht zu beobachten sind. Dies liegt wohl daran, dass die Füchse in den jagdfreien Gebieten nicht miterleben müssen wie ihre Artgenossen leiden und durch Menschenhand getötet werden.23
5. Der Fuchs und sein Verhalten in jagdfreien- und Jagdgebieten
5.1. Allgemeines zum Fuchs
Der Fuchs (Vulpes Vulpes) gehört zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und zur Familie der Hundeartigen (Canidea).
Erscheinungsbild:
Der Fuchs ist ca. achtzig bis neunzig cm lang, hat einen ca. vierzig cm langen Schwanz und seine Schulterhöhe beträgt etwa siebenunddreißig cm. Der Balg (das Fell) des Fuchses ist bei manchen Füchsen hell- und bei anderen dunkelrot gefärbt. Seine Unterseite von Kopf, Hals und Rupf ist hellweiß und die Vorderseite der Läufe ist schwarz. Im Sommer ist sein Haar kurz, struppig und matt. Das Winterhaar ist lang, glatt und glänzend.
Lebensraum:
Der Fuchs ist ein Generalist, d.h. er ist in der Lage, sämtliche Lebensräume zu besiedeln und sich an Veränderungen seiner Umgebung anzupassen. Er schätzt das gemäßigte Klima und lebt daher in sämtliche Lebensräumen der nördlichen Halbkugel. In Deutschland ist er überall anzutreffen, sie es im Wald, Feld, in Obstgärten, Kleingärten und sogar in Ortschaften und stadtnahen Bereichen.
Nahrung:
Die Nahrung des Fuchses besteht hauptsächlich aus Mäusen und anderen Kleinsäugern wie Junghasen und Kaninchen, aber auch Waldfrüchte, Gelege, Insekten und in Notzeiten auch Aas stehen auf seiner Speisekarte.
Er schleicht sich an und erfasst dann seine Beute (meist durch einen Zusprung), die er dann durch einen Genick- oder Kehlbiss oder durch schütteln (wie beim Hund) tötet.
Lebensweise und Fortpflanzung:
Nur bei schlechter Witterung oder zur Ranzzeit (Paarungszeit) zieht sich der Fuchs tagsüber in seine Bau zurück. Ansonsten verweilt er in schützender Deckung unter Büschen, Sträuchern und in Hecken. In der Dämmerung macht er sich dann auf die Suche nach Nahrung.
Die Baue in denen die Füchse leben bestehen meist aus einem Wohnkessel und einem Röhrensystem. Nur selten bauen Füchse ihre Unterkünfte selbst, sie übernehmen meist die Baue von Dachsen oder wohnen mit ihnen zusammen
Füchse leben in begrenzten gebieten, denen sie in der Regel treu bleiben. Meist lebt ein Rüde mit einer Fähe (Weibchen) zusammen. Andere Rüden werden nicht geduldet, da Füchse ein starkes Territorialverhalten aufweisen.
Füchse sind mit neun Monaten geschlechtsreif. Die Ranzzeit findet im Januar und Februar statt und die Begattung findet im Bau. Nach einer Tragzeit von einundfünfzig bis vierundfünfzig Tagen wölft (gebärt) die Fähe ein bis acht Welpen, die blind zur Welt kommen. Im Alter von zwei Wochen öffnen sie ihre Augen und beginnen mit den ersten Spielen.
Wie alle Hundeartigen sind auch Füchse Nesthocker, die mit drei bis vier Wochen den Bau erstmals verlassen und davor spielen oder Erkundungstouren mit der Mutter machen. Je nach Gliederung (Sozialstruktur) beteiligen sich die Rüden mehr oder weniger stark bei der Aufzucht des Gehecke (die Jungen). Nach zwei bis drei Monaten werden sie in die Jagdtechniken der Mutter eingeführt, das sie ab dem Spätsommer eigene Wege gehen müssen.
Sinnesleistung:
List und Schläue des Fuchses sind sprichwörtlich, dem liegen die Sinnesschärfe und Reaktionsschnelligkeit zugrunde, die ein Beutegreifer benötigt um erfolgreich zu jagen.
Hauptsinne sind vor allem der Geruchssinn und das Gehör. Besonders bei der Mäusejagd orientiert sich der Fuchs hauptsächlich nach dem Gehör und bemisst so die Entfernung seines Zusprungs. Das Gesicht (Augen) kommt erst an dritter Stelle, denn der Fuchs ist Bewegungsseher, d.h. das er besonders auf das Erkennen von Bewegungen ausgerichtet ist.24
5.2. Welchen Einfluss hat die Jagd auf den Fuchs und sein Verhalten?
In freier Natur lebende Füchse, die nicht bejagt werden, also nicht unter Jagddruck stehen sind nicht menschenscheu. Man kann ihnen sogar über Stunden hinweg zu Fuß folgen oder sie im Scheinwerferlicht beobachten ohne das sie sich gestört fühlen. Auch Stadtfüchse, die aus den Jagdgebieten in die für sie sicheren Städte geflohen, sind haben keine besondere Menschenfurcht.
Im Gegensatz hierzu sind die in Wald und Feld lebenden Füchse auf denen ein hoher Jagddruck lastet außerordentlich misstrauisch und nur schwer zu Gesicht zu bekommen.
Diese große Menschenscheu ist dem Fuchs keineswegs angeboren, sie wird ihm durch die intensive Verfolgung durch die Jäger aufgezwungen.
Bei der sogenannten Baujagd auf Füchse werden beispie lsweise selten sämtliche Tiere der Familie getötet und so erleben die Tiere mit wie ihre Kinder, Eltern oder der Partner getötet werden. Von diesem Punkt an legen die Füchse eine übergroße Menschenscheu an den Tag.
Das bejagt werden ist für den Fuchs ein regelrechtes Trauma sagt der Biologe Felix Labhardt.25
Durch die intensive Bejagung, aufgrund der fehlenden Schonzeit für Füchse, kommt es zu einer Veränderung des sozialen Verhaltens der Tiere.
,,Die Folge (starken Jagddrucks) ist hier eine ständige Umschichtung der soziale Verhältnisse. Die Füchse haben kaum feste Reviere und keine festen Paarbindungen. Jede läufige Fähe (Weibchen) findet ihren eher zufälligen Partner, der, einmal erfolgreich gleich, gleich weiterzieht, um bei der Nächsten sein Glück zu versuchen. Die Zahl der Welpen pro Wurf ist in diesen Revieren in der Regel auch größer als bei Waldfüchsen [nicht bejagte], die Wanderung der Jungfüchse länger, die Aggressivität höher wie auch die Sterberate natürlich."26
Auch die Verhaltensänderung der Fähen in Jagdgebieten ist deutlich zu erkennen.
In jagdfreien Gebieten spielen die Fuchselter tagsüber gerne und ausgedehnt vor dem Bau mit ihren Jungen.
Verhaltensforscher um den Biologen Felix Labhardt stellten im Gegensatz dazu fest, dass das Verhalten der Füchse in Jagdgebieten dem krassen Gegenteil entspricht. Hier ist die Beziehung zwischen der Fähe und den Welpen nicht so innig. Die Fähe achtet mehr auf ihre Umgebung, bleibt wachsam und lehnt Spielangebote ihrer Jungen ab. Sie füttert und putzt sie zwar, will aber von einem Spiel mit ihnen nichts wissen.¹
Die ständigen Nachstellungen, die durch die Jagd auf dem Fuchs lasten, führen zu Störungen der sozialen Organisation. Normalerweise halten Füchse nur mit einer Füchsin intimen Kontakt, doch unter starkem Jagddruck paart sich der Rüde mit so vielen Weibchen wie möglich. Hierdurch werden die durch die Bejagung erlittenen Verluste rasch ausgeglichen.
Jede Dezimierungsmaßnahme durch Jäger wäre also von vornherein zum scheitern verurteilt.
Auch trägt die Jagd auf Füchse zur Verbreitung der Tollwut bei.
Wenn ein Fuchs erschossen wird eröffnet dieser einem anderen sein Territorium und somit wird die Wanderschaft angekurbelt.
Wissenschaftlich ist auch erwiesen, das Füchse unter Jagddruck mehr Junge bekommen als bei Fehlen der Jägerei, was bedeutet das es dann auch mehr Jungfüchse gibt. Diese Jungfüchse gehen zum Herbst auf Wanderschaft um ein eigenes Revier zu finden, wie auch die Füchse die ein neues Revier aufsuchen, zum Beispiel das eines erschossenen Fuchses.
Bei dieser Wanderschaft treffen sie unweigerlich auf Artgenossen und andere Tiere. Somit verhelfen, sie der Tollwut zur weiteren Verbreitung und schleppen sie oftmals auch in neue Gebiete ein.27
6. Bewertung und eigene Stellungnahme zur Fragestellung
6.1. Bewertung der Fragestellung
In dieser Bewertung werde ich die Argumente der Jäger mit denen der Jagdgegner gegenüberstellen und am Ende abwägen welche der beiden Parteien logischer und vertretbarer argumentiert.
Die Jäger sagen, dass sie das Gleichgewicht zwischen der Arten kontrollieren müssen, da die natürlichen Feinde wie Wolf, Bär und Luchs weggefallen sind. Dies übertreiben aber manche Jäger, denn meistens werden weit mehr Tiere getötet als der Bestand verkraften kann.
Auch das Argument der Jäger die natürlichen Beutegreifer würden überhand nehmen und somit anderen Tieren ihren Lebensraum wegnehmen und sie sogar ausrotten ist nicht richtig, denn eine Tierart die schon seit längere Zeit mit einer anderen Tierart in Koexistenz lebt kann diese unter halbwegs natürlichen Bedingungen nicht ausrotten oder den Bestand gefährden.
Die Tatsache, das die Jäger zur Vorbeugung der Tollwut einige Füchse erschießen ist ökologisch nicht vertretbar, denn unter Jagddruck vermehren sich die Füchse stärker und somit ist eine Dezimierungsmaßnahme überflüssig.
Außerdem eröffnet ein erschossener Fuchs nur einem anderen sein Territorium. Dies kurbelt die Wanderschaft der Füchse an und somit verbreitet sich die Krankheit weiter und wird so auch oft in seuchenfreie Gebiete eingeschleppt.
Die Fütterung der Schalentiere (Rehe und Hirsche) in den Notzeiten, durch die Jäger, ist ganz und gar nicht ökologisch. Die Tiere kommen nämlich auch ohne den Menschen aus.
Zudem werden dem Futter dann auch noch Medikamente gegen verschiedene Krankheiten zugemischt.
Solche Notzeiten sind ein natürliches Regulativ und der Jäger nimmt es ihnen. Zur Folge hat dies, das sich die übersatten Tiere stärker vermehren als weniger gut genährten. Durch diese Vermehrung zieht im Herbst eine übergroße Population durch die Wälder und richtet Verbissschäden an.
Verbissschäden sind wiederum ein Grund das Wild zu jagen und somit hat sich der Jäger im Winter das herangezüchtet, was er im Herbst ernten (Jagen / erlegen) will.
Ohne seinen Eingriff wäre es gar nicht soweit gekommen, also steckt scheinbar nicht der Hegegedanke als Hauptmotiv dahinter, sondern die Freude auf die Jagd im Herbst.
Noch ein gutes Beispie l hierfür ist die Auswilderung von Fasanen, die in Volieren gezüchtet worden sind, drei bis vier Wochen bevor die Jagd auf sie eröffnet wird. Wenn man mal überlegt ist das doch totaler Unsinn, da sie dann gejagt und getötet werden und das Ganze nichts gebracht hat.
Hier sieht man wieder mal das nur die Jäger ihren Nutzen daraus ziehen, denn somit haben sie mehr Wild zum jagen.
Diese Bewertung soll eigentlich nicht in eine Richtung tendieren, doch man kann deutlich sehen, dass sich die Argumente der Jäger alle widerlegen lassen.
Allgemein lässt sich daraus entnehmen, das die Jägerei der Natur ungleich mehr schadet als sie ihr nützt.
Ich denke dieser Satz von Dag Frommhold, Autor Jagdkritischer Schriften, gibt die ganze Aussage der Bewertung in einem Satz wieder. In einem Spiegelbericht sagt er nämlich ,,Jagd neurotisiert die Tierwelt und schädigt ökologische Regelsysteme."28
6.2. Eigene begründete Stellungnahme
Meine eigen Meinung zu diesem Thema stand bevor ich die Facharbet erarbeitet habe noch nicht fest, da ich weder von über die eine noch über die andere Seite richtig bescheid wusste.
Ich denke das war auch gut, denn sonst hätte ich die Facharbeit wahrscheinlich subjektiv geschrieben.
Jetzt aber wo ich am Ende meiner Facharbeit bin habe ich sehr viel über die Jagd als solche und ihre Vor - und Nachteile erfahren.
Für mich persönlich hat die Jagd keine Vorteile sondern sie ist in meinen Augen der Freizeitsport von 330.000 fast ausschließlich Männern, die fünf Millionen Tiere (die Haustiere die aus Versehen getötet werden nicht mitgerechnet) pro Jahr erlegen.
Das unter den Tieren die sie offiziell jagen dürfen auch mal Arten die auf der Roten Liste stehen dabei sind ist ihnen mehr oder weniger egal. So was passiert halt auch mal.
Auch die Tatsache, das sie nicht immer treffen und das ,,waidwund" geschossene (angeschossene) Tier dann an den Verletzungen irgendwo im Wald stirbt, nachdem es sich Stunden oder Tage gequält hat, ist eben ein Teil der Jagd und nicht zu vermeiden.
Für mich ist das absolut nicht verständlich, denn einerseits reden sie von Erhaltung und Schutz der bedrohten Arten und andererseits verwechseln sie trotz ihrer Jagdscheinprüfung Möwen mit Störchen, Luchse mit Wildkatzen, oder Tauben mit Steinadlern.
Die ökologischen Gründe die für die Jagd sprechen sollen können alle leicht durch Biologen, Verhaltenforscher und Ökologen wiederlegt werden, wie man durch die einzelnen Punkte in meiner Arbeit sieht.
Insgesamt ist die ganze Argumentation der Jäger sehr dürftig.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Tatsache mit der Tollwut, wie sie in 5.2 erläutert wird, oder die Aussage der Jäger, das der Fuchsbandwurm eine große Gefahr für den Menschen darstellt. Dies ist nämlich ,, eine unbewiesene Spekulation" sagt der Münchener Infektiologe Hansdieter Notdurft: ,,Es ist wahrscheinlicher das ihnen ein Ziegelstein auf den Kopf fällt."29
Wenn ich dann daraufhin in einem Zeitungsbericht lese, das dies die Jagd rechtfertigt , was gar nicht bewiesen ist, denke ich mir doch auch das die Jäger verzweifelt nach Gründen suchen um weiter ihren unfairen ,,Sport" zu betreiben.
Bilder von Jagdstecken (Gesamtheit des bei Jagden zu registrierenden erlegten Wildes), von Jägern, die die Fasane oder Hasen baumelnd um den Hals tragen, die sie geerntet (erlegt) haben, Bilder von Tieren in Fallen, besonders die in die sie nicht gehören, Bilder von Hetz- und Treibjagden und allgemein ist dies alles für mich grausam und erschreckend.
Ich finde ein Zitat, das auch meiner Meinung entspricht schließt meine eigene Stellungnahme passend ab:
,,Der perverse Spa ß einer Minderheit an den Qualen eines blut ü berstr ö mten, mit Dachszange und Hund aus dem sicheren Bau getriebenen und per Kn ü ppelschlag get ö teten Fuchses, an der psychischen und physischen Pein eines mit zerschossenem Bauch und hervorquellenden Eingeweiden vom J ä ger an der Hinterl ä ufen emporgehobenen Hasen, am Leiden eines "waidwund" geschossenen, mit zerfetztem Kiefer verzweifelt fliehenden Rehes, kann und darf kein Grund sein, die Ermordung zahlloser mit Gef ü hlen und Gedanken, Lebensrecht und Lebenswillen ausgestatteter Individuen zu tolerieren. Es wird Zeit, dass wir der J ä gerei, einem der sinnlosesten und grausamsten Schaupl ä tze gesetzlich legalisierter Tierfolter und Tiermordes, einem brutalen Relikt aus pr ä -moralischer und pr ä - ö kologischer Steinzeit, endlich ein Ende setzen." 30
[...]
1 Vgl. Microsoft® Encarta® ´99 Enzyklopädie
2 Broschüre ,,Wild und Jagd" Hrsg. Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. Bonn, S.4
3 Broschüre ,,Wild und Jagd" Hrsg. Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. Bonn, S.33
4 Vgl. Broschüre ,,Wild und Jagd" vom Deutschen Jagdschutz-Verband e.V. Bonn
5 Vgl. Broschüre ,,Wild und Jagd" vom Deutschen Jagdschutz-Verband e.V. Bonn
6 Broschüre ,,Wild und Jagd" Hrsg. Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. Bonn, S.31
7 Broschüre ,,Wild und Jagd" Hrsg. Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. Bonn, S.32
8 Broschüre ,,Wild und Jagd" Hrsg. Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. Bonn, S.16
9 Vgl. Broschüre ,,Wild und Jagd" vom Deutschen Jagdschutz-Verband e.V. Bonn
10 Vgl. www.Jagd-Info.net
11 Ortega Y Gasset: ,,Meditationen über die Jagd"
12 Aussage von Theodor Heuss (aus www.Abschaffung-der-Jagd.de)
13 Vgl. www.Jagd-Info.net
14 Aussage von Jeremy Bentham 1789 (aus www.Jagd-Info.net)
15 Jagdmagazin ,,Wild und Hund" Januar 2001 Nr.1 S.38
16 Bundesjagdgesetz von 1934 erlassen durch Jägermeister Hermann Göring
17 Vgl. www.Jagd-Info.net
18 Vgl. www.Jagd-Info.net
19 Aussage von Georg Sperber, Mitbegründer des Ökologischen Jagdvereins in ,,Der Spiegel" vom 29.10.2001
20 Aussage von Georg Sperber, Mitbegründer des Ökologischen Jagdvereins in ,,Der Spiegel" vom 29.10.2001
21 Vgl. www.Jagd-Info.net
22 Aussage von Dag Frommhold, Autor jagdkritischer Bücher und Schriften in ,,Der Spiegel" vom 29.10.2001
23 Vgl. www.Jagd-Info.net
24 Vgl. www.Deutscher-Jagdschutzverband.de
25 Vgl. www.Tierrecht.de
26 Aussage vom Fuchsforscher Erik Zimen in einem Bericht auf der Internetseite www.Tierrecht.de
27 Vgl. www.Tierrecht.de
28 Aussage von Dag Frommhold, Autor Jagdkritischer Schriften, in ,,Der Spiegel ,, vom 29.10.2001
29 Aussage von Hansdieter Notdurft (Münchener Infektiologe) in ,,Der Spiegel" vom 29. Oktober 2001
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema dieser Arbeit über die Jagd?
Die Facharbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Jagd eine ökologische Maßnahme ist, indem sie die Perspektiven der Jäger und der Jagdgegner beleuchtet.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in fünf Teile gegliedert: Geschichte der Jagd, Jagd aus Sicht der Jäger, Jagd aus Sicht der Jagdgegner, Einfluss der Jagd auf das Verhalten von Füchsen und eine persönliche Stellungnahme.
Welche Argumente führen Jäger für die Jagd an?
Jäger argumentieren, dass die Jagd dazu beiträgt, die Lebensgrundlage des Wildes zu sichern, Schäden in der Land- und Forstwirtschaft zu verhindern, eine Überpopulation zu vermeiden, stabile und gesunde Wildbestände zu gewährleisten und Wildbret als wertvolle Eiweißnahrung zu nutzen.
Welche Tätigkeiten üben Jäger aus?
Jäger üben Hegemaßnahmen aus, um die Lebensgrundlage des Wildes zu sichern, nehmen an Naturschutzmaßnahmen teil und leisten finanzielle Beiträge zum Wild- und Naturschutz.
Was bedeutet "kompensatorische Sterblichkeit" im Zusammenhang mit der Jagd?
Kompensatorische Sterblichkeit bedeutet, dass die Jagd natürliche Sterblichkeitsfaktoren vorwegnimmt und kompensiert, um die Lebensbedingungen für die überlebenden Tiere zu verbessern.
Wie betrachten Jagdgegner die Jagd?
Jagdgegner sehen die Jagd als grausam an und kritisieren, dass sie auf der Freude am Töten basiert. Sie argumentieren, dass Tiere ein Recht auf Leben haben und dass die Jagd das ökologische Gleichgewicht stört.
Welche Kritik äußern Jagdgegner an der "Waidgerechtigkeit"?
Jagdgegner sehen die "Waidgerechtigkeit" als Deckmantel für tierquälerische Handlungen und kritisieren den Einsatz von Fallen als Folterinstrumente.
Wie beeinflusst die Jagd das Verhalten von Wildtieren?
Die Jagd macht Wildtiere scheu und zerstört wichtige Verhaltensmuster in ihrem sozialen Zusammenleben. Füchse in Jagdgebieten sind beispielsweise misstrauischer und haben weniger feste Reviere als Füchse in jagdfreien Gebieten.
Wie unterscheidet sich das Verhalten von Füchsen in Jagd- und Jagdfreien Gebieten?
Füchse in Jagdfreien Gebieten sind weniger menschenscheu und zeigen ein natürlicheres Sozialverhalten, während Füchse in Jagdgebieten misstrauischer sind und häufiger ihre sozialen Beziehungen ändern.
Wie bewertet der Autor die Argumente der Jäger und Jagdgegner?
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass sich die Argumente der Jäger widerlegen lassen und die Jagd der Natur ungleich mehr schadet als sie ihr nützt.
Welche persönliche Meinung vertritt der Autor zur Jagd?
Der Autor betrachtet die Jagd als einen Freizeitsport, der der Natur schadet und unnötiges Leid verursacht. Er zitiert kritische Stimmen und argumentiert, dass die ökologischen Gründe für die Jagd widerlegt werden können.
- Arbeit zitieren
- Anke Hammer (Autor:in), 2002, Jagd - eine ökologische Maßnahme?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/107262