Seit Jahren gibt es Gestaltungsspielraum im Fall einer Übertragung von Wirtschaftsgütern bei beteiligungsidentischen Personengesellschaften im Rahmen des § 6 Abs. 5 EStG. Das Ziel des Steuerpflichtigen ist die Buchwertfortführung ohne Aufdeckung der stillen Reserven. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen dem Gesamthandsvermögen von beteiligungsidentischen Personengesellschaften, der sogenannten Schwesterpersonengesellschaft, in Verbindung mit § 6 Abs. 5 EStG angewendet werden kann. Mithilfe eines Praxisbeispiels unter Berücksichtigung des § 6 Abs. 5 EStG wird die Fragestellung untersucht.
Gesellschafterin Anna und Gesellschafter Ben sind jeweils zu 50 % an der AB-OHG in Köln und an der AB-KG in Bonn beteiligt. Da die AB-OHG ihre Produktion für den Artikel XY eingestellt hat und die dafür eingesetzte Maschine nicht mehr gebraucht wird, hingegen in Bonn die AB-KG den Artikel weiterhin produziert, fragt sich Ben, ob die Maschine zu Buchwerten vom Gesamthandsvermögen der AB-OHG in das Gesamthandsvermögen der AB-KG übertragen werden kann. Zunächst wird der § 6 Abs. 5 EStG unter Berücksichtigung der einzelnen Sätze erläutert. Daraufhin wird untersucht, ob das Beispiel der beteiligungsidentischen Personengesellschaft auf diese Normen analog anzuwenden ist. Daraufhin wird kurz auf eine Alternativmöglichkeit hingewiesen. Abschließend wird die Arbeit mit einer prägnanten Zusammenfassung der Untersuchung beendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung der Arbeit
- Überführung/Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern gem. § 6 Abs. 5 EStG
- Überführung der Einzelwirtschaftsgüter gem. § 6 Abs. 5 S. 1 und 2 EStG
- Übertragung der Einzelwirtschaftsgüter gem. § 6 Abs. 5 S. 3 EStG
- Anwendung der Vorschriften auf die Schwesterpersonengesellschaft
- Anwendung des § 6 Abs. 5 S. 1 und 2 EStG
- Anwendung des § 6 Abs. 5 S. 3 Nr. 1 – 3 EStG
- Gestaltungsmöglichkeit zur Buchwertfortführung des Wirtschaftsgutes für die Schwesterpersonengesellschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit der Buchwertfortführung bei der Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften (sogenannte Schwesterpersonengesellschaften) im Kontext des § 6 Abs. 5 EStG. Es wird analysiert, ob die bestehenden gesetzlichen Regelungen analog angewendet werden können und welche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen.
- Anwendung des § 6 Abs. 5 EStG auf Schwesterpersonengesellschaften
- Analogieanwendung des Gesetzes bei Rechtsträgerwechsel
- Buchwertfortführung und stille Reserven
- Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Steuernachteilen
- Analyse eines Praxisbeispiels
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Fragestellung der Arbeit: Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob bei der Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften (Schwestergesellschaften) eine Buchwertfortführung nach § 6 Abs. 5 EStG möglich ist. Am Beispiel der Gesellschafter Anna und Ben, beteiligt an der AB-OHG und der AB-KG, wird untersucht, ob die Übertragung einer Maschine von der AB-OHG zur AB-KG zu Buchwerten zulässig ist. Die Arbeit analysiert § 6 Abs. 5 EStG und prüft die Anwendbarkeit auf den Sachverhalt. Eine alternative Gestaltungsmöglichkeit wird kurz angerissen.
Überführung/Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern gem. § 6 Abs. 5 EStG: Dieses Kapitel erläutert die Regelungen des § 6 Abs. 5 EStG zur Überführung und Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern. § 6 Abs. 5 Satz 1 EStG regelt die Überführung innerhalb des Betriebsvermögens desselben Steuerpflichtigen, während Satz 2 die Überführung zwischen eigenem und Sonderbetriebsvermögen oder verschiedenen Sonderbetriebsvermögen desselben Steuerpflichtigen behandelt. Satz 3 spezifiziert die unentgeltliche Übertragung zwischen Betriebsvermögen und Gesamthandsvermögen einer Mitunternehmerschaft oder zwischen verschiedenen Sonderbetriebsvermögen innerhalb derselben Mitunternehmerschaft. In allen Fällen ermöglicht § 6 Abs. 5 EStG unter der Bedingung der Sicherung stiller Reserven eine Buchwertfortführung.
Anwendung der Vorschriften auf die Schwesterpersonengesellschaft: Dieses Kapitel untersucht die Anwendbarkeit des § 6 Abs. 5 EStG auf den Fall der Schwesterpersonengesellschaften. Es wird analysiert, ob eine analoge Anwendung der Regelungen möglich ist, insbesondere hinsichtlich der Überführung zwischen den Gesamthandsvermögen der AB-OHG und der AB-KG. Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg hat in einem Urteil eine analoge Anwendung von § 6 Abs. 5 Satz 1 EStG im Fall personenidentischer Schwestergesellschaften abgelehnt, da es sich um einen Übertragungsvorgang mit Rechtsträgerwechsel und nicht um eine reine Überführung handelt. Die Anwendung von § 6 Abs. 5 Satz 2 EStG wird ebenfalls aufgrund der fehlenden Beteiligung von Sonderbetriebsvermögen desselben Steuerpflichtigen ausgeschlossen.
Schlüsselwörter
§ 6 Abs. 5 EStG, Buchwertfortführung, stille Reserven, beteiligungsidentische Personengesellschaften, Schwesterpersonengesellschaften, Übertragung von Wirtschaftsgütern, Analogieanwendung, Steuerrecht, Rechtsträgerwechsel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Buchwertfortführung bei Schwesterpersonengesellschaften
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit der Buchwertfortführung bei der Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften (Schwesterpersonengesellschaften) im Kontext des § 6 Abs. 5 EStG. Konkret wird analysiert, ob die bestehenden gesetzlichen Regelungen analog angewendet werden können und welche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen, um Steuernachteile zu vermeiden.
Welche Fragestellung wird behandelt?
Die zentrale Fragestellung lautet: Ist bei der Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen Schwesterpersonengesellschaften (z.B. von einer OHG auf eine KG mit identischen Gesellschaftern) eine Buchwertfortführung nach § 6 Abs. 5 EStG möglich? Das Beispiel der Gesellschafter Anna und Ben, beteiligt an der AB-OHG und der AB-KG, verdeutlicht den Sachverhalt.
Wie wird § 6 Abs. 5 EStG erläutert?
Das Kapitel erläutert die Regelungen des § 6 Abs. 5 EStG zur Überführung und Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern. Es unterscheidet zwischen der Überführung innerhalb des Betriebsvermögens desselben Steuerpflichtigen (Satz 1), der Überführung zwischen eigenem und Sonderbetriebsvermögen oder verschiedenen Sonderbetriebsvermögen (Satz 2), und der unentgeltlichen Übertragung zwischen Betriebsvermögen und Gesamthandsvermögen einer Mitunternehmerschaft oder verschiedenen Sonderbetriebsvermögen innerhalb derselben Mitunternehmerschaft (Satz 3). In allen Fällen ermöglicht § 6 Abs. 5 EStG unter der Bedingung der Sicherung stiller Reserven eine Buchwertfortführung.
Wie wird die Anwendbarkeit von § 6 Abs. 5 EStG auf Schwesterpersonengesellschaften bewertet?
Die Arbeit analysiert die Anwendbarkeit von § 6 Abs. 5 EStG auf den Fall von Schwesterpersonengesellschaften. Es wird untersucht, ob eine analoge Anwendung möglich ist. Ein Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg, welches eine analoge Anwendung von § 6 Abs. 5 Satz 1 EStG im Fall personenidentischer Schwestergesellschaften ablehnte, wird diskutiert. Die Gründe für die Ablehnung liegen im Rechtsträgerwechsel, der keine reine Überführung darstellt. Die Anwendung von § 6 Abs. 5 Satz 2 EStG wird aufgrund des Fehlens von Sonderbetriebsvermögen desselben Steuerpflichtigen ausgeschlossen.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht Gestaltungsmöglichkeiten, um eine Buchwertfortführung bei der Übertragung von Wirtschaftsgütern zwischen Schwesterpersonengesellschaften zu ermöglichen und potenzielle Steuernachteile zu vermeiden. Ein Praxisbeispiel wird analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: § 6 Abs. 5 EStG, Buchwertfortführung, stille Reserven, beteiligungsidentische Personengesellschaften, Schwesterpersonengesellschaften, Übertragung von Wirtschaftsgütern, Analogieanwendung, Steuerrecht, Rechtsträgerwechsel.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung und Fragestellung, Überführung/Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern gem. § 6 Abs. 5 EStG, Anwendung der Vorschriften auf die Schwesterpersonengesellschaft, Gestaltungsmöglichkeit zur Buchwertfortführung des Wirtschaftsgutes für die Schwesterpersonengesellschaft und Fazit.
- Quote paper
- Melina Bernardini (Author), 2020, § 6 Abs. 5 EStG. Die Übertragung eines Wirtschaftsgutes zwischen dem Gesamthandsvermögen von beteiligungsidentischen Personengesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1064630