Das bewusste Erleben von Risiko und Gefahr ist fester Bestandteil des Extremsports, der sich zu einem eigenständigen Handlungsfeld in der Sportlandschaft entwickelt hat. Doch die Frage stellt sich, warum in einer Gesellschaft der Sicherheiten,
Absicherungen und Versicherungen der Extremsport mit seinem Risiko für Leben und Gesundheit immer mehr aktive Extremsportler für sich gewinnt.
Ein Fallschirmsprung aus der Stratosphäre, ein nonstop Radrennen von der West- zur Ostküste der USA oder ein Ultramarathon bei dem 246 km in 36 Stunden zurückgelegt werden müssen. All das sind Formen und Szenarien, die sich unbestreitbar mit dem Wort „extrem“ betiteln lassen. Sie bedeuten das Herangehen an äußerste sportliche Grenzen und sind meist verbunden
mit außergewöhnlichen technischen, logistischen, physischen oder psychischen Herausforderungen. Man sollte meinen, dieser extremen Herausforderung stellen sich nur wenige Menschen. Doch aktuell deutet der Trend für Sportarten wie Extrembergsteigen oder extreme Ausdauersportarten wie Ultraläufe in eine andere Richtung. Waren es im Jahr 2005 nur 56 Ultramarathons, die in Deutschland stattfanden, sind es knapp 15 Jahre später im Jahr 2019 ca. 290 Ultraläufe. Das angestiegene Interesse für Ultraläufe gilt auch für andere Extremsportarten, wie beispielsweise Extrembergsteigen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Risiko- und Extremsport Definition
3. Gesellschaftliche Erklärungsansätze
3.1 Modernisierung und Wertewandel der Freizeit
3.2 Alltagsflucht und Risikoerleben
3.3 Selbstermächtigung und Subjektaufwertung
3.4 Individualisierung und Distinktion
3.5 Körperlichkeit und Wahrnehmung
4. Schlussbetrachtung
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis