In der folgenden Arbeit wird zunächst Karl Philipp Moritz’ Magazin zur Erfahrungsseelenkunde bezüglich seines Aufbaus und seiner Zielsetzung genauer eingeordnet. Zur Analyse der narrativen Struktur und literarischen Mitteln werden dann exemplarisch drei Artikel aus der Seelenkrankheitskunde betrachtet und hinsichtlich ihres Aufbaus und der genutzten literarischen Mittel analysiert. Des weiteren werden die drei Artikel später, auf Basis der Ergebnisse der Analyse, verglichen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse folgt im abschließenden Kapitel.
Moritz selbst, welcher sich stark für das Individuum, seine Entwicklung und auch seine Psychologie, interessierte begann 1783 mit der Herausgabe des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung unterschiedlichster Fallbeispiele, welche interessante psychologische Vorgänge zeigen und so unteranderem ein Ziel der Aufklärung, nämlich das der Bildung und Weiterbildung des Menschen, verfolgte. Die einzelnen Artikel konnten eingereicht werden, wobei es Moritz wichtig war zu betonen, dass er mit diesem Magazin „Fakta, und kein moralisches Geschwätz, keinen Roman, und keine Komödie, liefere“. Trotz des angekündigten, scheinbar objektiv berichtenden, Charakters der einzelnen Artikel, mit Verzicht auf vorschnelle Spekulationen, wurde das Interesse der Gesellschaft an dem Magazin geweckt und es fand ebenso großen Zuspruch im Ausland. Die Tatsache, dass das Magazin zur Erfahrungsseelenkunde über zehn Jahre eine Leserschaft fand zeigt das große Interesse der Gesellschaft an der Materie der Psychologie des einzelnen Menschen. Dennoch stellt sich die Frage, warum gerade diese Sammlung an Fällen so großen Zuspruch erhielt.
Waren es die Themen der Fälle selbst, die durch sie hervorgerufene Selbstreflexion oder die entstehenden Debatten und Diskussionen, welche sie auslösten? Oder lag es vielmehr an der Art wie diese im Magazin präsentiert, oder gar erzählt, wurden? Obwohl Moritz die Präsentation von Fakten hervorhebt wird auch hier in den einzelnen Fallbeispielen Sinn konstruiert und somit erzählt, eine rein faktische Darstellung dieser ist also kaum möglich.
Somit stellt sich die Frage zu welchem Anteil die, in erster Linie der Wissenschaft und Forschung der menschlichen Psyche dienenden, Artikel literarisch sind, welche narrativen Strukturen sie verfolgen und welche Mittel genutzt werden, um die Fälle interessant zu erzählen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Magazin zur Erfahrungsseelenkunde.
- 2.1 Einordnung und Zielsetzung des Magazins......
- 2.2 Seelenkrankheitskunde...
- 3. Literarische Anteile des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde
- 3.1 Ein Kindermörder aus Lebensüberdruß.
- 3.1.1 Analyse narrativer Strukturen und literarischer Mittel.
- 3.2 Sonderbarer Gemüthszustand eines jungen Menschen von funfzehn Jahren..............
- 3.2.1 Analyse narrativer Strukturen und literarischer Mittel.
- 3.3 Sonderbare Würkung einer überspannten Einbildungskraft..
- 3.3.1 Analyse narrativer Strukturen und literarischer Mittel.
- 3.4 Vergleich der drei Artikel.
- 4. Schluss............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit widmet sich der Untersuchung der literarischen Anteile im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Ziel ist es, die narrativen Strukturen und literarischen Mittel zu analysieren, welche Karl Philipp Moritz und seine Mitarbeiter zur Beschreibung von Seelenkrankheiten im 18. Jahrhundert einsetzten. Der Fokus liegt auf der Erforschung der literarischen Gestaltung von Fallbeispielen und deren Funktion innerhalb des Magazins.
- Die Einordnung des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde in den Kontext der Aufklärung und die Bedeutung von Selbstreflexion.
- Die Analyse von narrativen Strukturen und literarischen Mitteln in exemplarischen Fallbeispielen.
- Die Bedeutung von literarischen Mitteln für die Vermittlung psychologischer Erkenntnisse.
- Der Einfluss von literarischen Anteilen auf die Rezeption des Magazins.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Darstellung von Seelenkrankheiten in der Literatur des 18. Jahrhunderts.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Epoche der Aufklärung, ihren Einfluss auf die Literatur und die Entstehung des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. Kapitel 2 beleuchtet die Einordnung und Zielsetzung des Magazins, sowie die Bedeutung von Seelenkrankheitskunde im Kontext der Zeit.
Schlüsselwörter
Magazin zur Erfahrungsseelenkunde, Karl Philipp Moritz, Aufklärung, Seelenkrankheitskunde, narrative Strukturen, literarische Mittel, Fallbeispiele, Psychologie, Selbstreflexion, Literatur des 18. Jahrhunderts.
- Quote paper
- Luzie Stever (Author), 2021, Literarische Anteile im "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde". Narrative Strukturen und literarische Mittel zur Beschreibung von Seelenkrankheiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1040401