Ziel der Hausarbeit ist die Beschäftigung mit dem Thema Interkulturelle Führung. Hierzu wird ein umfassendes Konzept entwickelt, welches die Grundprinzipien der interkulturellen Führung aufgreift und vermittelt, um zu ermöglichen, dass alle Führungskräfte zu diesem Führungsleitbild hin weitergebildet werden können. Außerdem ist ein Nebenziel im Rahmen dieser Hausarbeit die Schaffung von theoretischem Grundverständnis bezüglich des Kulturbegriffs und dessen Einfluss auf die Führung, sowie ebenfalls zu den Ergebnissen der GLOBE-Studie. Ein weiteres Nebenziel ist die exemplarische Darstellung von interkultureller Führung anhand von verschiedenen Beispielen.
Die Globalisierung in der Wirtschaft, der Politik und der Umwelt ist kein neuartiges Phänomen. Das ist daran erkennbar, dass das weltweite Handelsvolumen im Warenhandel innerhalb der letzten zehn Jahre mit ca. 19 Billionen US-Dollar relativ stabil war, sich jedoch innerhalb der letzten 40 Jahre nahezu verzehnfacht hat. Diese Veränderungen können anhand der Weiterentwicklung von Kommunikationstechnologien, Abschluss internationaler Bündnisse, stärkerer Zusammenarbeit der Länder und Erleichterung der Welthandels begründet werden.
Aufgrund des erhöhten Handelsvolumen führt die Globalisierung zu einer Vermischung von unterschiedlichen Kulturen, sowohl privat als auch geschäftlich. Teilweise wird sogar von der Entstehung einer Einheitskultur gesprochen. Als Folge dieses Wandels kommt es zu neuen Herausforderungen und Anforderungen für die Führungskräfte von Unternehmen, da die Globalisierung Einfluss auf den Arbeitsalltag, ebenso auf die Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmen nimmt. Interkulturelle Führung macht es möglich, dass alle Mitarbeiter mit unterschiedlicher Abstammung richtig geführt werden können.
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Definition
2.1.1 Interkulturelle Führung
2.2 GLOBE Studie
2.2.1 Grundlagen und Methodik
2.2.2 Ergebnisse der GLOBE-Studie
2.3 Zusammenfassung
3. Anwedungsteil
4. Diskussion
4.1 Fazit
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kulturzwiebel
Abbildung 2: Theoretisches Modell derGLOBE-Studie
Abbildung 3: GesellschaftsclusterGLOBE-Studie
Abbildung 4: Weltweite Bewertung der Führungsdimensionen
Abbildung 5: Landkarte der Führungserwartungen
Abbildung 6: Bewertung der 21 primären Führungsdimensionen
Abbildung 7: Beispielhaftes Leitbild
Abbildung 8: Charismatische Führung - Ergebnisse nach Kulturclustern
Abbildung 9: Teamorientierte Führung - Ergebnisse nach Kulturclustern
Abbildung 10: Partizipative Führung- Ergebnisse nach Kulturclustern
Abbildung 11: Humanorientierte Führung- Ergebnisse nach Kulturclustern
Abbildung 12: Autonomieorientierte Führung - Ergebnisse nach Kulturclustern
Abbildung 13: Defensive Führung- Ergebnisse nach Kulturclustern
Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Fünfzehn Hypothesen der GLOBE-Studie
Tabelle 2: Sechs globale Führungsdimensionen
Tabelle 3: Kulturdimensionen
Tabelle 4: Ausprägungen der Kulturdimensionen bzgl. der Gesellschaftscluster
Tabelle 5: Universell positive und negative Führungsattribute
Tabelle 6: Zusammenfassung der globalen Führungsdimensionen
Abkürzungsverzeichnis
Abb. = Abbildung
Aufl. = Auflage
M. Sc. = Master of Science
bzgl. = bezüglich
bzw. = beziehungsweise
ca. = circa
d.h. = das heißt
Dr. = Doktor
etc. = et cetera
Hrsg. = Herausgeber
Kap. = Kapitel
Prof. = Professor
S. = Seite
Tab. = Tabelle
u.a. = unter anderem
Vgl. = vergleiche
z.B. = zum Beispiel
1. Einleitung:
Die vorliegende Hausarbeit im Modul Leadership beschäftigt sich mit der folgenden Thematik: Interkulturelle Führung und die Entwicklung eines Konzeptes, um die Grundprinzipien der interkulturellen Führung in einem Unternehmen zu vermitteln. In den folgenden Kapiteln (Kap. 1.1-1.3) wird zunächst auf die Problemstellung, die Zielsetzung und den Aufbau dieser Hausarbeit eingegangen.
1.1 Problemstellung:
In den 50er-Jahren setze eine Globalisierung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Prozesse ein, welche zusätzlich durch die Computerisierung in den 70er-Jahren und durch die Entwicklung des World-Wide-Webs in den 90er-Jahren angetrieben wurde. Ihre Beschleunigung dauert bis heute an und sorgt für eine sehr große Nachfrage nach effektiven Führungsmethoden für internationale und auch für globale Unternehmen.1 Es wird deutlich, dass die Globalisierung in der Wirtschaft, der Politik und der Umwelt kein neuartiges Phänomen ist. Das ist daran erkennbar, dass das weltweite Handelsvolumen im Warenhandel innerhalb der letzten zehn Jahre mit ca. 19 Billionen US-Dollar relativ stabil war, sich jedoch innerhalb der letzten 40 Jahre nahezu verzehnfacht hat.2 Diese Veränderungen können anhand der Weiterentwicklung von Kommunikationstechnologien, Abschluss internationaler Bündnisse, stärkerer Zusammenarbeit der Länder und Erleichterung der Welthandels begründet werden.3 Aufgrund des erhöhten Handelsvolumen führt die Globalisierung zu einer Vermischung von unterschiedlichen Kulturen, sowohl privat als auch geschäftlich. Teilweise wird sogar von der Entstehung einer Einheitskultur gesprochen. Als Folge dieses Wandels kommt es zu neuen Herausforderungen und Anforderungen für die Führungskräfte von Unternehmen, da die Globalisierung Einfluss auf den Arbeitsalltag, ebenso auf die Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmen nimmt. Interkulturelle Führung macht es möglich, dass alle Mitarbeiter mit unterschiedlicher Abstammung richtig geführt werden können.4
In der Wirtschaftspsychologie wird als Reaktion auf die erhöhte Nachfrage nach effektiven Führungsmethoden das Thema "Interkulturelle Führung" erforscht. Ein zum einen bahnbrechendes und zum anderen auch wegweisendes Forschungsprojekt der interkulturellen Führungsforschung, welches sich seit Anfang der 90er-Jahre bis heute mit Fragestellungen zur internationalen und zur globalen Führung beschäftigt, ist das sogenannte GLOBE-Projekt.5 GLOBE ist ein Akronym für: Global Leadership and Organizational Behavior Effectiveness.
1.2 Zielsetzung:
Zielsetzung der vorliegenden Hausarbeit ist die Beschäftigung mit dem Thema „Interkulturelle Führung“. Hierzu wird ein umfassendes Konzept entwickelt, welches die Grundprinzipien der interkulturellen Führung aufgreift und vermittelt, um zu ermöglichen, dass alle Führungskräfte zu diesem Führungsleitbild hin weitergebildet werden können. Außerdem ist ein Nebenziel im Rahmen dieser Hausarbeit die Schaffung von theoretischem Grundverständnis bzgl. des Kulturbegriffs und dessen Einfluss auf die Führung, sowie ebenfalls zu den Ergebnissen der GLOBE-Studie. Ein weiteres Nebenziel ist die exemplarische Darstellung von interkultureller Führung anhand von verschiedenen Beispielen.
Im folgenden Kapitel (Kap. 1.3) wird detailliert auf den Aufbau dieser Arbeit eingegangen.
1.3 Aufbau der Arbeit:
Die vorliegende Hausarbeit zum Thema interkulturelle Führung gliedert sich in insgesamt vier Hauptkapitel.
Das erste Kapitel „Einleitung“ thematisiert alle Themen der Einleitung, welche nachfolgend aufgelistet werden: Die Problemstellung, die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit. Im ersten Teil wird die Relevanz der Thematik anhand der Problemstellung verdeutlicht, die Absicht dieser Arbeit wird in der Zielsetzung dargestellt und anhand des Aufbaus dieser Arbeit wird ein Überblick über den Ablauf, sowie das Vorgehen in dieser Hausarbeit gewährleistet.
Das zweite Kapitel „Theoretische Grundlagen “ stellt den theoretischen Teil dieser Hausarbeit dar. In diesem Kapitel werden die Grundlagen der interkulturellen Führung dargelegt. Hier wird detailliert auf die Definition des Begriffs „Kultur“ eingegangen und es wird thematisiert, welchen Einfluss die Kultur auf das Führungsverhalten in der Praxis hat. Außerdem wird ein Überblick über die GLOBE-Studie gegeben, welche sich mit der oben genannten Thematik beschäftigt. Hierzu werden die Grundlagen der Methode dargelegt und zur Abrundung dieses Kapitels werden die Ergebnisse zusammengefasst.
Das dritte Kapitel „Anwendungsteil“ beinhaltet die Beschreibung der genutzten Methode. Hier findet ein Praxistransfer statt, welcher auf den theoretischen Grundlagen des vorherigen Kapitels (Kap. 2) basiert. In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der GLOBE-Studie dargelegt und es wird erläutert, wie diese in die Konzeption des interkulturellen Führungskonzeptes miteinfließen. Des weiteren werden hier die Gemeinsamkeiten, sowie die Unterschiede der Werte und der Normen der unterschiedlichen Kulturen (Deutschland und Japan) thematisiert und es wird deren Einfluss auf das Führungsverhalten erklärt. Hierzu werden eine Vielzahl an Abbildungen genutzt, um einen Überblick über die Ergebnisse der GLOBE-Studie nach Kulturenclusterzu geben.
Das vierte Kapitel „Diskussion“ ist im Anschluss an den Anwendungsteil zu finden und bildet den Schlussteil dieser Hausarbeit. Hier findet eine kritische Diskussion/Reflexion der Ergebnisse statt und das Vorgehen wird kritisch reflektiert, sowie ein Fazit, welches die Thematik schlussfolgernd abschließt.
Den Schlussteil dieser Hausarbeit bildet das Literaturverzeichnis, in welchem alle verwendeten Quellen für diese Hausarbeit entsprechend der Anforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens gemäß der SRH Fernhochschule - The mobile University aufgeführt werden.
2. Theoretische Grundlagen:
Die nachfolgenden Unterkapitel (Kap. 2.1-2.3) stellen die theoretischen Grundlagen des Themas interkulturelle Führung dar, welche essentiell für die Konzeption des interkulturellen Führungskonzeptes sind. Dieses Kapitel stellt neben dem Hauptkapitel 3 „Anwendungsteil“ den Schwerpunkt dieser Hausarbeit dar und schafft ein gemeinsames Grundverständnis. Bevor sich mit der Konzeption des interkulturellen Führungskonzeptes beschäftigt wird, bietet es sich an zu verdeutlichen, was sich hinter dem Begriff „Kultur“ überhaupt verbirgt, ebenso wie hinter der GLOBE-Studie und deren Ergebnissen.
2.1 Definition:
Der Begriff „Kultur“ stammt aus dem Lateinischen und steht im Deutschen für soviel wie bauen, pflegen, und bestellen.6 In der heutigen Literatur ist jedoch keine einheitliche Definition des Kulturbegriffs zu finden. Dennoch ist eine Vielzahl an Ansätzen, welche versuchen die Kultur zu erklären, vorhanden. Um den Begriff „Kultur“ zu analysieren, bietet es sich daher an, verschiedene Definitionen zu betrachten.
Eine Definition, welche der UNESCO abstammt, beschreibt Kultur wie folgt: „ Die Kultur kann in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertesysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen.“7
Schein hingegen definiert Kultur als den „Weg, auf dem menschliche Gesellschaften zur Lösung von Problemen finden.“8
Ein weiterer Ansatz stammt von Keller, welcher Kultur als ein vom Menschen geschaffenes, durch Symbole ausgedrücktes, sowie norm- und regelgeleitetes Instrument ansieht, welches Menschen dabei hilft, sich an ihre Umwelt anzupassen.9
Hofstede hingegen entwickelte ein Kulturmodell, welches auch als die Kulturzwiebel bezeichnet wird. Im Rahmen dieses Modells definiert Hofstede den Kulturbegriff als eine kollektive und gemeinsame Wertehaltung einer spezifischen Gruppe von Menschen.10
In Bezug auf den Kulturbegriff können verschiedene Funktionen differenziert werden. Diese werden nachfolgend aufgelistet:
- Stabilitätsfunktion
- Sicherheitsfunktion
- Orientierungsfunktion
Diese Funktionen beziehen sich auf das menschliche Handeln und Denken, durch welche Menschen innerhalb einer Kultur dazu fähig sind/werden, die auftretenden Herausforderungen erfolgreich zu bestreiten.11 Neben den verschiedenen Funktionen der Kultur können aber auch noch verschiedene Kulturelemente differenziert werden. An diesem Punkt wird auf die bereits erwähnte Kulturzwiebel hingewiesen, da anhand dieser die verschiedenen Elemente einer Kultur aufgezeigt werden können. Die Kulturzwiebel wird in der nachfolgenden Abbildung (Abb. 1) bildlich dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Kulturzwiebel
(Quelle: Hofstede (2006), S. 8)
Diese Abbildung (Abb. 1) verdeutlicht, dass sich eine Kultur aus mehreren Elementen/Schichten zusammensetzt. Bei der Kulturzwiebel ist erkennbar, dass die Schale, die Elemente darstellen soll, welche direkt sichtbar sind, wie z.B. die verschiedenen Symbole einer Kultur wie bspw. die Sprache, besondere Bauten oder Ehrenzeichen. Werden weitere Schichten der Zwiebel bzw. eine Kultur abgenommen, so werden immer mehr Kulturelemente sichtbar gemacht, wie die Helden, die Rituale, die Normen und Werte einer Kultur. Das Sichtbarmachen der unteren Schichten stellt eine Herausforderung dar. Diese Herausforderung wird durch das Tränen und durch die Reizung derAugen beim Schälen einerZwiebel symbolisch dargestellt.12
2.1.1 Interkulturelle Führung:
Die interkulturelle Führung beschäftigt sich im Allgemeinen mit der Führung von Mitarbeitern, welche alle unterschiedlicher Abstammung sind und demnach auch von unterschiedlichen Kulturen abstammen, unter Berücksichtigung der Besonderheiten der jeweiligen Kulturen, ebenso wie das Aufzeigen von einem darauf angepassten Führungsverhalten.13 In Bezug auf unterschiedliche Kulturen kann festgehalten werden, dass jede Kultur über ihre eigenen Werte und Normen verfügt, welche die Mitglieder dieser Kultur sich angeeignet haben und diese (teilweise) nach außen hin verkörpern.14 An dieser Stelle empfiehlt es sich, um zu zeigen, welche zentrale Rolle die Kultur für die Entwicklung von interkulturellen unterschiedlichen Führungsleitbildern und Führungsmethoden darstellt, die Begrifflichkeiten „Führungsleitbild“ und „Führungspraktik“ zunächst zu definieren und erklären.
Führungsleitbild: Das Führungsleitbild stellt heraus, auf welche Art und Weise die Führung stattfindet. Dies spiegelt immer die Werte, Normen und die Grundannahmen wider, deren Einhaltung zurVerwirklichung des jeweiligen Führungsleitbildes nötig ist.15
Führungspraktik: Die Führungspraktik stellt heraus in welcher Form zusammengearbeitet wird. Dies spiegelt immer die Werte, Normen und die Grundannahmen wider, deren Einhaltung zur Verwirklichung der jeweiligen Führungspraktik nötig ist.16
Die Werte, Normen und Grundannahmen einer Kultur fließen demnach in die Leitbildentwicklung und Führungspraktikentwicklung mit ein. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Werten und Normen der verschiedenen Kulturen, wird das Führungsleitbild stark durch das kulturelle Umfeld geprägt und ist aufgrund dessen interkulturell unterschiedlich.17
2.2 GLOBE-Studie:
Im nachfolgenden Kapitel (Kap. 2.2) wird die GLOBE-Studie thematisiert. Diese Studie beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von Kultur und Führungsverhalten. Auf Grundlage dessen wird im darauffolgenden Kapitel (Kap. 3) ein Konzept zur interkulturellen Führung in Unternehmen entwickelt.
2.2.1 Grundlagen und MethodikderGLOBE-Studie:
Das Global Leadership and Organizational Behavior Effectiveness Research Programm, kurz GLOBE-Studie, stellte ursprünglich eine Studie dar, welche die Generalisierbarkeit von „Charismatic Leadership“ in zwanzig verschiedenen Kulturen überprüfen sollte. Diese Studie entwickelte sich jedoch zu einem weltweiten Forschungsprogramm weiter, welches den Zusammenhang von Gesellschaftskulturen, Organisationskulturen und der Führung untersucht.18 Anhand dieser Faktoren wurde ein theoretisches Modell erstellt, welches diese Zusammenhänge darstellen soll. Dieses theoretische Modell ist in der folgenden Abbildung (Abb. 2) bildlich dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Theoretisches Modell der GLOBE-Studie
(Quelle: Brodbeck (2016), S. 69)
Auf dieser Abbildung (Abb. 2) ist erkennbar, dass fünfzehn verschiedene Hypothesen abgeleitet werden können (siehe Pfeile auf Abb. 2), welche im Rahmen der GLOBE- Studie bestätigt werden sollen.19 Diese fünfzehn Hypothesen werden in der nachfolgenden Tabelle (Tab. 1) aufgelistet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Fünfzehn Hypothesen der GLOBE-Studie
(Quelle: Reinhardt/Schweiker/Högerle (2016), S. 27)
Um die fünfzehn Hypothesen der GLOBE-Studie (Tab. 1) verifizieren/falsifizieren zu können, wurde eine Vorgehensweise genutzt, welche aus mehreren Phasen besteht. Die erste Phase erstreckte sich von 1993-1994 und charakterisierte sich durch die Entwicklung und Festlegung einer geeigneten Methode für die Datenerhebung.20 Hierzu wurde ein Fragebogen mit siebenstufiger Skala verwendet.21 Zu dieser Phase zählte ebenso die Festlegung von neun Kulturdimensionen, welche auf der Grundlage von verschiedenen Studien entwickelt wurden.22 Die zweite Phase erstreckte sich von 19941997 und kennzeichnete sich durch die Datenerhebung und deren Auswertung. In dieser Phase wurden 62 Länder mittels ihrer charakteristischen Eigenschaften zu zehn Gesellschaftsclustern zusammengefasst.23 In der nachfolgenden Abbildung (Abb. 3) werden die unterschiedlichen Cluster mit allen teilnehmenden Ländern der GLOBE- Studie aufgelistet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Gesellschaftscluster GLOBE-Studie
(Quelle: Gasteiger/Kaschube/Rathjen (2016), S. 13-25)
In der dritten Phase, welche sich von 2000-2008 erstreckte, fand eine Untersuchung des Einflusses der Kultur auf das Führungsverhalten statt und es wurde ermittelt, ob bestimmte Führungsstile und Führungseigenschaften in den oben gezeigten Gesellschaftsclustern bzw. Ländern (Abb. 3) auffällig erfolgsversprechend und motivierend waren.24 Wie man anhand der oben genannten drei Phasen erkennen kann, wird im Rahmen der GLOBE-Studie über zehn Jahre lang in 62 Ländern weltweit der Zusammenhang zwischen Kultur und Führung untersucht25, indem eine Befragung der Führungskräfte des mittleren Managements aus der Finanz-, Nahrungsmittel - und Telekommunikationsbranche durchgeführt wurde.26 Die Stichprobe ist bestehend aus 17.000 Managern aus insgesamt 951 Unternehmen.27 Mit insgesamt 121 Fragen wurden 65 Verhaltens- und Merkmalsbeschreibungen abgefragt, denen ein fördernder bzw. ein hindernder Einfluss auf das Führungsverhalten zugeschrieben werden kann. Diese Merkmale und Verhaltensweisen wurden zu 21 primären Führungsdimensionen zusammengefasst, welche wiederum zu sechs Dimensionen zusammengefasst wurden.28 Diese werden in der nachfolgenden Tabelle (Tab. 2) aufgelistet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Sechs globale Führungsdimensionen
(Quelle: Reinhardt/Schweiker/Högerle (2016), S. 28)
Die folgende Abbildung (Abb.4) veranschaulicht die weltweite Bewertung dieser sechs Führungsdimensionen. Auf der folgenden Abbildung (Abb. 4) wird deutlich, dass sich die globalen Führungsdimensionen über alle untersuchten Kulturen hinweg, sowohl in ihrer Bedeutung für eine effektive Führung unterscheiden, als auch in Bezug aufdie Einheitlichkeit der Bewertung.29
[...]
1 Vgl. Aufgabenstellung der Modulprüfung Alternative C
2 Vgl. UNCTAD (2019), https://de.statista.com/
3 Vgl. Fethi (2020), http://www.inst.at/
4 Vgl. Beeks (2015), https://alobal-cultures.com
5 Vgl. Aufgabenstellung der Modulprüfung Alternative C
6 Vgl. Hansen (2003), S. 15
7 UNESCO (1982), https://www.unesco.de/
8 Schein (1985), S. 3
9 Vgl. Rothlauf (2009), S. 26
10 Vgl. Perlitz/Schrank (2013), S.118
11 Vgl. Perlitz/Schrank (2013), S. 119
12 Vgl. Blom/Meier (2004), S. 40
13 Vgl. Berger {2013), S. 42
14 Vgl. Brodbeck (2016), S. 37
15 Vgl. Brodbeck (2016), S. 169
16 Ebenda
17 Vgl. Gruchmann (2008), S. 35
18 Vgl. Reinhardt/Schweiker/Högerle (2016), S. 26
19 Vgl. Brodbeck (2016), S. 69
20 Vgl. Meckl (2014), S. 302
21 Vgl. Rothlauf (2009), S. 57
22 Vgl. Brodbeck (2016), S. 64
23 Vgl. Brodbeck (2016), S. 79
24 Vgl. Brodbeck (2016), S. 73
25 Vgl. Perlitz/Schrank (2013), S. 130
26 Vgl. Helfrich (2019), S. 64
27 Vgl. Renner (2014), S. 14
28 Vgl. Reinhardt/Schweiker/Högerle (2016), S. 28
29 Vgl. Brodbeck (2016), S. 84