In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob vom Statusverhalten in der Intergruppenkommunikation auf gruppendynamische Kräfte geschlossen werden kann. Dazu wird im ersten Kapitel dieser Arbeit die Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel und John Turner betrachtet. Dies ist die grundlegende Voraussetzung für den in dieser Arbeit angestellten Rückschluss vom individuellen Verhalten auf Gruppendynamik. Anschließend werden im zweiten Kapitel die gruppendynamischen Phänomene Asch-Effekt, Gruppenpolarisation und groupthink vorgestellt. In Kapitel drei wird das Status-Modell nach Schmitt/Esser erläutert und auf diese gruppendynamischen Phänomene übertragen. Anschließend wird mit Hilfe des Statusmodells die Wirkung dieser Phänomene auf die Intergruppenkommunikation abgeleitet.
Wenn Menschen aufeinandertreffen, findet Kommunikation statt. Wechselseitige Kommunikation über einen längeren Zeitraum bildet ein soziales Gefüge. Innerhalb dessen finden sich Menschen bewusst und unbewusst in sozialen Gruppen zusammen und grenzen sich von Gruppen ab. Dabei wirkt die Gruppenzugehörigkeit auf das Verhalten der Gruppenmitglieder, wie sozialpsychologische Studien u.a. zum Gruppendruck, zur Gruppenpolarisation oder zu groupthink nahelegen. Auch das Verhalten zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen (Intergruppenkommunikation) wird durch Gruppendynamik beeinflusst.
Im Arbeitsumfeld entstehen soziale Gruppen auch durch das Selbstverständnis der Gruppenmitglieder als Team, Abteilung oder Sparte. Ist dies einerseits in der Personalführung intendiert, um nötigen Teamgeist zur Umsetzung von Gruppenzielen zu entwickeln, kann es andererseits auch zu Konflikten führen. Öffentlich eskalierende Intergruppenkonflikte in Kulturunternehmen, in denen eine Beschäftigtengruppe einer anderen Gruppe in meist leitender Funktion Fehlkommunikation vorwirft, sind nicht selten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1
- 1.1 Die Theorie der sozialen Identität
- 1.2 Interpersonales und gruppales Verhalten
- Kapitel 2
- 2.1 Gruppendruck (Asch-Effekt)
- 2.2 Gruppenpolarisation
- 2.3 Gruppendenken (groupthink)
- Kapitel 3
- 3.1 Das Status-Modell
- 3.2 Hypothese und Aufbau des Beispiels
- 3.2.1 Asch-Effekt im Status-Modell
- 3.2.2 Auswirkung des Asch-Effekts auf die Intergruppenkommunikation
- 3.2.3 Gruppenpolarisation im Status-Modell
- 3.2.4 Auswirkung von Gruppenpolarisation auf die Intergruppenkommunikation
- 3.2.5 Groupthink im Statusmodell
- 3.2.6 Auswirkung von groupthink auf die Intergruppenkommunikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob sich aus dem Statusverhalten in der Intergruppenkommunikation auf gruppendynamische Kräfte schließen lässt. Ziel ist es, mithilfe des Status-Modells von Schmitt und Esser die Wirkung von Gruppendynamik auf die Kommunikation zwischen verschiedenen Gruppen zu beleuchten.
- Die Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel und John Turner
- Gruppendynamische Phänomene wie Asch-Effekt, Gruppenpolarisation und Groupthink
- Das Status-Modell von Schmitt und Esser
- Die Auswirkung von Gruppendynamik auf die Intergruppenkommunikation
- Die Anwendbarkeit des Status-Modells in der Gruppenführung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Theorie der sozialen Identität vor und zeigt auf, wie soziale Gruppen bereits unter minimalen Bedingungen entstehen. Es wird hervorgehoben, dass in Konfliktsituationen gruppales Verhalten gegenüber interpersonellem Verhalten dominiert. Das zweite Kapitel erläutert die gruppendynamischen Phänomene Asch-Effekt, Gruppenpolarisation und Groupthink. Kapitel drei beschreibt das Status-Modell von Schmitt/Esser und überträgt es auf diese Phänomene. Anhand eines hypothetischen Beispiels aus dem Theaterbereich wird die Wirkung dieser Phänomene auf die Intergruppenkommunikation analysiert.
Schlüsselwörter
Soziale Identität, Intergruppenkommunikation, Gruppendynamik, Asch-Effekt, Gruppenpolarisation, Groupthink, Status-Modell, Statusverhalten, Gruppenführung.
- Quote paper
- Roman Pertl (Author), 2020, Auswirkungen gruppendynamischer Phänomene auf die Intergruppenkommunikation. Darstellung im Status-Modell, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1035290