1.Referat in Geschichte
Thema: Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschuld- diskussion
Ausgangsposition:
Folie von Bündnissen
Ö sterreich- Ungarn: Doppelmonarchie sieht sich schon seit mehreren Jahrzehnten dem Unabhängigkeitsstreben der anderen
Völker (Serben, Kroaten, Slowenen) gegenübergestellt. Österreich will Trias (Österreich, Ungarn, südslawische Völker)0 nur so möglich Fortbestand des Vielvölkerstaates zu garantieren0 Sicherung der Machtstellung auf dem Balkan
Serbien: Durch Unterstützung Russlands gestärkt, nach Balkankriege mächtig0 Gebietserweiterung, Selbstständigkeit
Russland: Panslawismus, unterstützt Serbien gegen Ö u. U, will Machterweiterung auf Balkan
Frankreich: Revanchismus wegen Krieg 1870-1871, Zurückeroberung Elsas Lothringens und der linksrheinischen Gebiete
England: Fürchtet zu große Industriemacht Deutschlands, Angst um Position als Weltseemacht, Balance of Powers
Deutschland: Kolonialpolitik, baut Seemacht aus, Rüstungspolitik ,fühlt sich durch Bündnisse der anderen eingekreist, weiß, dass Ö-U, der einzig verbliebene Freund in Europa ist
Beginn der Julikrise:
Panslawismus im Gegensatz zu Trialismus
- um Triasplan die Integrationsfigur zu entziehen, beschließt die von Serbien ausoperierende, radikal nationalistische Geheimorganisation „Schwarze Hand“ Thronfolger Franz Ferdinand zu ermorden
- 1 28. Juni 1914: Ermordung Franz Ferdinands samt Gattin
- Schock für ganz Europa
- Allgemeine Meinung, dass Serbien Ö etwas schuldig sei
- Günstige Gelegenheit für Donaumonarchie Serbien endgültig als Machtfaktor auszuschalten
Ziel: durch „3. Balkankrieg“ soll Serbien zu abhängigem Staat herabgedrückt werden1Lösung des Nationalitätenproblems
- 6. Juni: Deutschland bescheinigt und bekräftigt nochmals seine absolute
Treue Ö gegenüber und garantiert seine Unterstützung im
Ernstfall (Blankoscheck)
Grund: will nicht auch noch letzen Bündnispartnerverlieren und somit total eingegrenzt zu sein
- 23 Juli: Durch deutsche Unterstützung ermutigt stellt Ö ein auf 48 Stunden befristetet Ultimatum an Serbien mit ziemlich strengen
Forderungen, z.B. Bekämpfung der gegen Ö - U gerichteten Umtriebe und Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Mitwirkung
- 25. Juli: Serbien akzeptiert bis eine Kleinigkeit das
Ultimatum1Aufatmen in ganz Europa, da nach einheitlicher Meinung nun kein Kriegsgrund mehr bestand
Kriegsausbruch:
- Ö ist so auf einen Krieg eingestellt, dass es alle diplomatischen
Beziehungen zu Belgrad abbricht , Beginn der Mobilisierung und am
- 28. Juli: Serbien den Krieg erklärt
- 29. Juli: Beschießung Belgrads es folgt eine Welle der allgemeinen Mobilmachung und Kriegserklärungen: siehe Folie
30. Juli: russische Generalmobilmachung als Antwort auf österreichisches Vorgehen gegen Serbien
31. Juli: Generalmobilmachung Ö-Us
Deutschland fordert in einem Ultimatum an Russland das sofortige Einstellen der Mobilmachung und an Frankreich, dass es sich in einem deutsch -russischem Konflikt neutral verhalte
da beide Ultimatums unbeantwortet bleiben bzw., da F antwortete, dass es sich „gemäß seiner Interessen verhalte“ erfolgt am
1. August: dt. Kriegserklärung an Russland und am 3. August an Frankreich
4. August: Kriegserklärung von England an Deutschland ( Grund: England fordert in einem Ultimatum die Neutralität Belgiens zu wahren, da D vorhat nach dem Schlieffenplan vorzugehen, d.h. durch einen Vormarsch in Belgien die franz. Truppen von hinten zu überraschen, Ultimatum wird nicht erfüllt ), außerdem fürchtet es, dass das europäische Gleichgewicht dadurch bedroht wird und damit auch seine eigenen Sicherheitsinteressen
1aus der Julikrise auf dem Balkan ist europäischer Großkonflikt und später Weltkrieg entstanden
Kriegsschuldiskussion:
Stimmung in Europa:
- alle fühlten sich mehr oder weniger unschuldig in diesen Krieg hineingezogen
- keiner hat irgendetwas versucht zu unternehmen um auf alle Fälle einen Krieg zu verhindern
- alle hatten bestimmte Ziele, wegen denen zwar keine einen Krieg
begonnen hätte, aber es bestand bei allen die Bereitschaft ein Risiko einzugehen, wenn sich dadurch Vorteile böten, z.B. Österreich, das durch das fast nicht zu erfüllende Ultimatum bewusst einen lokalen Konflikt riskierte
Serbien: aggressive Politik gegenüber Ö haben Balkankonflikt verschärft und zur militärischen Konfrontation beigetragen
Beschuldigt Ö-U den Krieg trotz der Erfüllung des Ultimatums begonnen zu haben Österreich-Ungarn: „Verursacher“ des Krieges, da es als erster die Kriegshandlung eröffnet hat und als erster den Versuch einer friedlichen Lösung fallen ließ Beschuldigt Russland als eigentlichen Kriegsverursacher und Serbien nur als seine Handlanger Deutsches Reich: ermöglicht durch Blankoscheck erst den Angriff auf Serbien Ist durch Kriegsdrohungen, provokative Flottenrüstung und spektakuläre Aktionen bei den anderen Mächten in Missgunst geraten, da diese den Deutschen ihren Erfolg und raschen Aufstieg zu einer Weltmacht nicht gönnten
Hat Balkankonflikt durch Kriegserklärungen und Verwicklung eigentlich unbeteiligter Staaten zu einem Weltkrieg erweitert Russland: hat Serbien beim Anheizen des Balkankonflikts den Rücken gestärkt ( wie Deutschland Österreich ) Hat durch eigene Mobilmachung den gefährlichen Mobilisierungsmechanismus in Gang gesetzt Gibt Ö-U und dem hinter ihm stehenden dt. Reich die Schuld England und Frankreich: erst Versuche zu vermitteln, aber dann bei Kriegsausbruch einhalten der
Bündnisverpflichtungen nicht nur zur
Verteidigung der Partei sondern auch um eigene Interessen zu erfüllen Kriegsschuld an Deutsches Reich Alle Staaten gingen mit der Gewissheit in den Krieg, den Schuldigen, der nur der Verlierer sein konnte für alles zu büßen zu lassen
Laut Versailler Vertrag musste Deutschland die alleinige Kriegsschuld auf sich nehmen, was für die spätere politische Entwicklung unter anderem mitentscheidend war.
In der Weimarer Republik waren sich eigentlich alle Parteien darin einig, dass es eine große Ungerechtigkeit war, den Deutschen die Schuld zu geben und auch während der Verhandlungen um den Versailler Vertrag, brachte der damalige Gesandte Matthias von Erzberg den Siegermächten gegenüber zum Ausdruck, dass Deutschland zwar seine absolute Niederlage akzeptiere, aber mit der Übernahme der Kriegsschuld nicht einverstanden wäre stieß jedoch bei den anderen auf Granit, da sie nun endlich die Chance hatten Deutschland für alles büßen zu lassen und dabei noch einige Gewinne (Reparationen, Gebietserweiterungen ) zu erlangen
Historiker wie Theodor Schieder und Fritz Fischer geben rund 40 /50 Jahre später doch Deutschland die Hauptschuld, da für sie Deutschland noch mehr als die anderen bewusst das Risiko eines Großkonfliktes einging, da es nur dadurch glaubte seine eigenen Interessen wie den Ausbau zur Weltmacht wahren zu können
Außerdem hatte es sich durch falsches Verhalten in den vorgegangenen Jahren in Europa „ausgekreist“ und war von lauter verbündeten Mächten umgeben Diese Situation glaubte es nur ändern zu könne durch einen schnellen Kriegsbeginn, so dass es den anderen Mächten überlegen war
Rotes Buch: Seite 371 ff.
Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion
28 Juni 1914: Ermordung Franz Ferdinands samt Gattin
6. Juli: Blankoscheck von Deutschland an Österreich ( volle Interstützung im Ernstfall, Treue zum Vaterland
um seine Stellung als Großmacht zu behaupten stellt Österreich am
23. Juli ein Ultimatum an Serbien ( Bekämpfung der gegen Ö-U gerichteten Umtriebe, Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Mitwirkung
25. Juli: Serbien akzeptiert bis auf eine Kleinigkeit das Ultimatum Obwohl nun kein Kriegsgrund mehr vorhanden erfolgt am
28. Juli die Kriegserklärung an Serbien
29. Juli: Beschießung Belgrads
30. Juli: Generalmobilisierung Russlands als Antwort auf österreichisches Vorgehen mit Serbien
31. Juli: Generalmobilmachung Ö-Us
1. August: deutsche Kriegserklärung an Russland, nachdem Ultimatum des sofortigen Einstellens der Mobilisierung unbeantwortet
3. August: dt. Kriegserklärung an Frankreich
4. August: Kriegserklärung von England an Deutschland, da Ultimatum zur Wahrung der belgischen Neutralität nicht erfüllt (Schlieffenplan ) 1aus Julikrise auf Balkan ist europäischer Großkonflikt und später dann Weltkrieg entstanden
Kriegsschulddiskussion
Stimmung in Europa:
- alle fühlten sich mehr oder weniger unschuldig in diesen Krieg hineingezogen
- keiner hat irgendetwas versucht zu unternehmen um auf alle Fälle einen Krieg zu verhindern
- alle hatten bestimmte Ziele, wegen denen zwar keiner einen Krieg begonnen hätte, aber es bestand bei allen die Bereitschaft ein Risiko einzugehen, wenn sich dadurch Vorteile böten
Serbien: aggressive Politik gegenüber Ö haben Balkankonflikt verschärft und zur militärischen Konfrontation beigetragen
Beschuldigt Ö-U den Krieg trotz der Erfüllung des Ultimatums begonnen zu haben
Österreich-Ungarn: „Verursacher“ des Krieges, da es als erster die Kriegshandlung eröffnet hat und als erster den Versuch einer friedlichen Lösung fallen ließ
Beschuldigt Russland als eigentlichen Kriegsverursacher und Serbien nur als seine Handlanger
Deutsches Reich: ermöglicht durch Blankoscheck erst den Angriff auf Serbien
Ist durch Kriegsdrohungen, provokative Flottenrüstung und spektakuläre Aktionen bei den anderen Mächten in Missgunst geraten, da diese den Deutschen ihren Erfolg und raschen Aufstieg zu einer Weltmacht nicht gönnten
Hat Balkankonflikt durch Kriegserklärungen und Verwicklung eigentlich unbeteiligter Staaten zu einem Weltkrieg erweitert
Russland: hat Serbien beim Anheizen des Balkankonflikts den Rücken gestärkt ( wie Deutschland Österreich )
Hat durch eigene Mobilmachung den gefährlichen Mobilisierungsmechanismus in Gang gesetzt
Gibt Ö-U und dem hinter ihm stehenden dt. Reich die Schuld
England und Frankreich: erst Versuche zu vermitteln, aber dann bei Kriegsausbruch einhalten der Bündnisverpflichtungen nicht nur zur Verteidigung der Partei sondern auch um eigene Interessen zu erfüllen
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema des Referats in Geschichte?
Das Thema des Referats ist die Julikrise, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die Kriegsschulddiskussion.
Was waren die Ausgangspositionen der verschiedenen Länder vor der Julikrise?
Österreich-Ungarn sah sich dem Unabhängigkeitsstreben seiner Völker gegenüber. Serbien war durch Russland gestärkt und strebte nach Gebietserweiterung. Russland unterstützte Serbien und wollte seine Macht auf dem Balkan ausweiten. Frankreich wollte Elsass-Lothringen zurückerobern. England fürchtete Deutschlands Industriemacht und seine Seemacht. Deutschland fühlte sich eingekreist und unterstützte Österreich-Ungarn.
Was war die "Schwarze Hand" und welche Rolle spielte sie?
Die "Schwarze Hand" war eine radikal nationalistische Geheimorganisation, die von Serbien aus operierte. Sie beschloss, Thronfolger Franz Ferdinand zu ermorden, um den Triasplan (Österreich, Ungarn, südslawische Völker) zu verhindern.
Was geschah am 28. Juni 1914?
Am 28. Juni 1914 wurde Franz Ferdinand, der Thronfolger von Österreich-Ungarn, samt Gattin ermordet.
Was war der Blankoscheck Deutschlands an Österreich-Ungarn?
Deutschland garantierte Österreich-Ungarn seine volle Unterstützung im Ernstfall, um den letzten Bündnispartner nicht zu verlieren und somit nicht total eingegrenzt zu sein.
Welches Ultimatum stellte Österreich-Ungarn an Serbien?
Österreich-Ungarn stellte Serbien ein Ultimatum mit strengen Forderungen, z.B. Bekämpfung der gegen Ö-U gerichteten Umtriebe und Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Mitwirkung.
Was war Serbiens Reaktion auf das Ultimatum?
Serbien akzeptierte das Ultimatum bis auf eine Kleinigkeit.
Wie kam es zum Kriegsausbruch?
Österreich-Ungarn brach die diplomatischen Beziehungen zu Belgrad ab, begann die Mobilisierung und erklärte Serbien am 28. Juli den Krieg. Es folgte eine Welle allgemeiner Mobilmachung und Kriegserklärungen.
Was war der Schlieffenplan und welche Rolle spielte Belgien?
Der Schlieffenplan war ein deutscher Kriegsplan, der vorsah, Frankreich durch einen Vormarsch durch Belgien von hinten zu überraschen. England forderte die Neutralität Belgiens zu wahren, und als dies nicht erfüllt wurde, erklärte England Deutschland den Krieg.
Wie wurde die Kriegsschuld nach dem Ersten Weltkrieg diskutiert?
Alle fühlten sich mehr oder weniger unschuldig. Deutschland wurde im Versailler Vertrag die alleinige Kriegsschuld zugeschrieben, was in der Weimarer Republik als Ungerechtigkeit empfunden wurde.
Welche Rolle spielte Deutschland in der Kriegsschulddiskussion?
Deutschland ermöglichte durch den Blankoscheck den Angriff auf Serbien. Durch Kriegsdrohungen, provokative Flottenrüstung und spektakuläre Aktionen geriet Deutschland in Missgunst. Es wird diskutiert, dass Deutschland bewusst das Risiko eines Großkonfliktes einging, um seine Interessen zu wahren.
Welche anderen Länder wurden beschuldigt?
Serbien wurde für aggressive Politik beschuldigt, Österreich-Ungarn für den Beginn der Kriegshandlung, Russland für die Mobilmachung und England und Frankreich für das Eingehen der Bündnisverpflichtungen.
Was waren die Schlüsseltage und Ereignisse der Julikrise und des Kriegsausbruchs?
28. Juni 1914: Ermordung Franz Ferdinands.
6. Juli: Blankoscheck Deutschlands an Österreich-Ungarn.
23. Juli: Österreichisches Ultimatum an Serbien.
28. Juli: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.
30. Juli: Generalmobilisierung Russlands.
31. Juli: Generalmobilmachung Österreich-Ungarns.
1. August: Deutsche Kriegserklärung an Russland.
3. August: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich.
4. August: Kriegserklärung Englands an Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Alexa Nikitopoulos (Autor:in), 2001, Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/103512