Diese Arbeit beschäftigt sich mit den 21 Führungsprinzipien nach John C. Maxwell in seinem Buch "Leadership", welche man auf sich selbst, auf die Familie und auch auf das Geschäftsleben anwenden kann. Nach Maxwells eigener Aussage resultieren diese Prinzipien aus seiner Lebenserfahrung. Erfolge wie auch Misserfolge dienten als Lerneinheit, weshalb er folgert, dass die Prinzipien erlernbar seien, einzeln stehen, zu Konsequenzen führen und Grundlage für Führungsfähigkeit sein könnten.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der verschiedenen Führungsprinzipien wird eine Stellungnahme zu der Wissenschaftlichkeit des Buches genommen und anschließend untersucht, inwiefern populärwissenschaftliche und biblische bzw. theologische Inhalte den von Maxwell dargestellten Führungsprinzipien zu Grunde liegen bzw. in diese integriert werden. Am Ende wird die Arbeit mit einer persönlichen Einschätzung abgerundet.
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung
2. Stellungnahme
2.1.Wissenschaftlichkeit des Buches
2.2.Integration von wissenschaftlichen und biblischen Inhalten
2.3.Persönliche Einschätzung
Literaturverzeichnis
Lesejournal
1. Zusammenfassung
John C. Maxwell stellt in seinem Buch „Leadership“ 21 Führungsprinzipien vor, welche man für sich selbst, für die Familie und auch für das Geschäftsleben anwenden kann. Nach seiner eigenen Aussage resultieren diese Prinzipien aus seiner Lebenserfahrung. Erfolge wie auch Misserfolge dienten als Lerneinheit, weshalb er folgert, dass die Prinzipien erlernbar seien, einzeln stehen, zu Konsequenzen führen und Grundlage für Führungsfähigkeit sein könnten. Dabei ist jedes Prinzip „eine Art Werkzeug, das bereit liegt, um Dinge zu erfassen, und Hilfe bietet, die eigenen Träume zu verwirklichen und andere Menschen zu fördern“ (Maxwell 2013:15).
Jedem Prinzip widmet Maxwell ein eigenes Kapitel. Anhand wahrer Geschichten, deren Deutung und Erklärungen durch den Autor gegeben werden, werden die Lea- dership-Prinzipien erläutert. Die Geschichten werden in dieser Zusammenfassung nicht genannt. Vielmehr sollen die Kernbotschaften jedes Prinzips kurz und ansatzweise erklärt werden. Maxwell nennt das Prinzip ...
1. ... des Deckels: Maxwell verdeutlicht, dass Führungsfähigkeit und Leistungsniveau zusammengehören . Egal wie hoch das eigene Leistungsniveau ist, es bedarf Führungskompetenz, um große Leistungen zu erzielen und um effektiv zu sein. Möchte man also größere Leistung erbringen, so muss man seine Führungsfähigkeit steigern. Das Schaubild verdeutlicht, dass gesteigerte Führungsfähigkeit vielfache Auswirkungen hat, denn „Führungsfähigkeit ist der Deckel, der die Wirksamkeit eines Menschen bestimmt“(:16).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Erfolg mit / ohne Führung (vgl. :21&22)
2. ... vom Einfluss: Der Autor schildert, dass Führungspersönlichkeiten, diejenigen sind, die andere beeinflussen und dafür sorgen, dass Menschen ihnen folgen. Dies hat nicht direkt mit Intellekt, Titeln oder Position zu tun. Eine Führungspersönlichkeit wird auch ohne Titel oder Position leiten. Auch hat es nichts damit zu tun, voraus zu gehen. Leitung bedeutet „Leute hinter sich haben, die bewusst diese Führung wollen und die damit verbundene Vision umsetzen“ (:30). Am deutlichsten zeigt sich das in Kirchengemeinden. Da hier das Mitarbeiten alleine auf Freiwilligkeit beruht, können Leiter lediglich durch ihren Einfluss andere Menschen bewegen, sich einzubringen. Bei alldem ist anzumerken, dass es viel Zeit, Kraft und Mühe benötigt, Einfluss zu gewinnen.
3. ... der Entwicklung: Eine Führungskraft zu werden bzw. zu sein, hat viel mit Lernbereitschaft und Übung zu tun. Nur wer ein Leben lang beständig Lernender bleibt und täglich Zeit investiert, um Körper und Geist zu trainieren, wird wachsen und erste Früchte zeigen, sodass das Führen irgendwann wie ein Reflex funktionieren wird.
4. ... des Lenkens: Ein guter Leiter „richtet seinen Blick auf das Ziel, versteht die Zusammenhänge, weiß, wie man das Ziel erreicht und was man dafür aufwenden muss“ (:50). Zudem weiß er, welche Personen für das Leitungsteam am besten geeignet sind, ist über Hindernisse frühzeitig informiert, plant ausreichend, ist gut vorbereitet und übernimmt Verantwortung für den Kurs. Maxwell bündelt seine Ausführungen im Akrostichon PLANE VORAUS: (:54)
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5. . der eigentlichen Führungspersönlichkeit: Es gibt Leiter nach der Stellung und dem Ansehen. Wahre Leiter zeichnen sich durch Charakter, Beziehungen, Informationellen, Intuition, Erfahrung, bisherige Erfolge und Qualität aus. Da sich Führen im Folgen der anderen zeigt, lenkt er bewusst oder unbewusst die Blicke auf sich und die Menschen hören aus Achtung vor dem Sprecher zu. Dadurch beeinflusst er alle Anwesenden und gebraucht seinen Einfluss, um zum Ziel zu gelangen.
6. ... vom festen Boden: Eine Führungspersönlichkeit muss Kompetenz, Kooperation und einen starken Charakter zeigen. Denn Charakter verrät Beständigkeit, Potenzial und Respekt und ermöglicht damit Vertrauen und Unterstützung. Folglich ist Vertrauen die Basis von jeglicher Führung
7. ... vom Respekt: Menschen möchten gerne Menschen folgen deren Leitung sie respektieren. Daher orientieren sich Menschen an den stärksten Führungspersönlichkeiten und folgen deren Vorschlägen. Möchte man also starke Leiter hinter sich wissen, sollte man immer an der eigenen Führungsqualität arbeiten.
8. ... der Intuition: Laut Maxwell übernehmen Führungspersönlichkeiten Verantwortung. Dabei bewerten sie die Situation, Trend, Mittel, Menschen und sich selbst intuitiv. Sie erfassen dabei Aspekte, die andere nicht sehen, variieren ihr Verhalten zielorientiert und suchen intuitiv nach einem Lösungsansatz.
9. ... der Anziehungskraft: Es ist bekannt, dass man als Leiter Ergänzung benötigt, jedoch zieht die Persönlichkeit, Grundhaltung, Generation, Hintergrund, Werte, Lebenserfahrung und Führungskompetenz Gleichgesinnte an. Dieses Prinzip besagt, dass man magnetisch anzieht, was man selber ist, weshalb Maxwell aufzeigt, dass ein Team immer nur eine Erweiterung der Führungspersönlichkeit ist.
10.. .. der Beziehung: Man gewinnt Glaubwürdigkeit und kann zeigen, dass man an Menschen und ihrer Entwicklung interessiert ist, indem man Beziehung zu ihnen einzeln aufbaut. Es geht darum, zunächst die Menschen zu gewinnen, bevor man sie zur Mitarbeit auffordert. Außerdem sorgt Beziehung dafür, dass Mitarbeiter bereit sind, mit ihrer Führungskraft zu helfen. Daher ergreifen erfolgreiche Führungskräfte beim Auf- uns Ausbauen von Beziehung mutig die Initiative.
11.. .. des inneren Kreises: Dieses Prinzip besagt, dass die Führungskraft durch die engsten Mitarbeiter bestimmt wird. Nur durch die richtigen Leute und starke Persönlichkeiten kann ein großes Ziel erreicht werden und der Leiter dadurch Großes tun. Der innerste Kreis ist besonders wichtig, deshalb sollte das engste Umfeld stetig aufgebaut werden.
12.. .. der Eigenverantwortlichkeit: Dieses Prinzip verdeutlicht die Notwendigkeit von Bevollmächtigung und Verantwortungsübertragung. Als Leiter geht es darum, gute Führungskräfte zu finden, aufzubauen, ihnen Vollmacht, Ressourcen und Entscheidungsverantwortung zu übertragen, sodass diese die Führungsspitze entlasten können. Dies funktioniert jedoch nur, wenn man als Leiter selbstsicher und fest ist.
13.. der Reproduktion: „Wir geben weiter, was wir wissen -- wir reproduzieren, was wir sind“ (:139). Dieses Zitat von Maxwell verdeutlicht, dass nur eine Führungskraft neue Führungskräfte entwickeln kann. Hierfür muss der Leiter selbst eine bessere Führungskraft werden, dem Entwickeln von Führungskräften Priorität einräumen und ein Umfeld schaffen, in dem Führung erlernt werden kann. Maxwell verdeutlicht außerdem, dass es sinnvoll ist Führung an Menschen in unterschiedlichsten Bereichen und Berufsfeldern zu studieren, „da die Führungsprinzipien immer dieselben sind“ (:140).
14.. .. des Vertrauens: Leiter und deren Vision gehören untrennbar zueinander. Doch
Menschen folgen nicht in erster Linie einem guten Zweck oder beeindruckenden Ideen. Sie folgen guten Führungspersönlichkeiten, die für gute Ziele eintreten. Man vertraut zuerst dem Leiter, dann dessen Vision. (:145)
Vertrauen ist also ganz entscheidend für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Möchte man Einfluss haben, Menschen in die Vision hineinnehmen und eine Gruppe von Menschen dorthin führen, wo sie hingelangen sollte, so benötigt man zunächst Zeit zum Aufbau einer echten Vertrauensbasis mit allen Mitgliedern. Dazu sollte man die eigene Glaubwürdigkeit fördern und dafür sorgen, dass das Team eigene Gedankengänge nachvollziehen kann, und über Ideen, Wünsche, Träume und Ziele reden, sodass man besser verstanden wird. Haben Leute dann erfolgreich erlebt, dass sich das Vertrauen ausgezahlt hat, so sind sie bereit, dies wieder zu tun.
15.. .. des Sieges: Leiter, die dieses Prinzip beherzigen, wissen, dass man als Team eine gemeinsame Vision, unterschiedliche Begabungen je nach speziellem Arbeitsbereich und eine dem Sieg und den Mitarbeitern verpflichtete Führungspersönlichkeit benötigt. Solche Führungspersönlichkeiten suchen „unbedingt einen Weg, doch noch zum Sieg zu gelangen, und den verfolgen sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ (:152). Es geht ihnen dabei nicht um persönlichen Stolz, Ruhm oder Bequemlichkeit, sondern sie unterstellen alles dem Sieg, weshalb sie versuchen, das ganze Team besser zu machen und im Sinne des Sieges auch andere den Ruhm für Erfolge erfahren lassen.
16.. .. des Anschubs: So wie man nur ein fahrendes Schiff steuern kann, so benötigt man für eine Richtungsänderung auch Bewegung. Möchte man als Führungskraft in eine Richtung lenken, so wird Anschub benötigt. Anschub bedeutet, dass man stückweise Veränderung initiiert, sich auf die vorhandenen Möglichkeiten konzentriert, statt sich mit nicht Realisierbarem auseinanderzusetzen und jeden kleinen Erfolg feiert. Der Start ist dabei sehr schwierig, doch nach einiger Zeit wird es aufgrund der vorhanden Bewegung leichter sein zu steuern, die Führungskraft erscheint in einem besseren Licht und Mitarbeiter erzielen bessere Leistungen. Schwung ist damit der wesentliche Faktor für Veränderung.
17.. der Prioritäten: Es gibt einen Unterschied zwischen Aktivität und Leistung. Mehr zu tun heißt nicht, dass auch mehr Leistung erbracht wird. „Die Reduktion auf weniger Aufgaben gibt ihnen mehr Freiraum, sich auf ihre Hauptziele zu konzentrieren“ (:178). Man sollte sich auf das wirklich Bedeutsame konzentrieren, um Erfolge zu erzielen. Dazu gehört es, regelmäßig eine neue Prioritätenliste zu erstellen, täglich den Aktionsplan zu prüfen und bei Bedarf zu revidieren, das Ziel vor Augen zu behalten und einen Blick dafür zu haben, mehrere Prioritätsfelder auf einmal abzudecken. Maxwell nennt zwei hilfreiche Leitgedanken:
a. Pareto Prinzip: „Wenn Sie sich vor allem auf die 20% ihrer wichtigsten Aktivitäten konzentrieren, werden sie alleine dadurch 80%“(:175) ihrer Ergebnisse erzielen. Bei zehn Mitarbeitern sollte man demnach 80% der eigenen Zeit und Kraft, die man in Mitarbeiter investiert, für die Investition in die beiden besten Mitarbeiter verwenden.
b. die drei „E“:
- Erwartungen: Alles was nicht zu den, an den Leiter gestellten Erwartungen gehört, sollte delegiert oder gestrichen werden.
- Ergebnis: Der Leiter sollte sich auf die Stärken konzentrieren und alle Aufgaben delegieren, die von andern genauso gut ausgeführt werden können.
- Ernte: Der Leiter sollte sich in den Bereichen einbringen, welche das beinhalten, wovon er selbst am meisten begeistert ist.
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