Die Hausarbeit untersucht, welchen Einfluss der gezielte Wahlkampf für Frauen auf das Wahlergebnis der KPD im Jahr 1930 hatte. Vielen ist die Weimarer Republik durch den schulischen Geschichtsunterricht ein Begriff, als Synonym für eine Zeit politisch radikaler Kämpfe und als Sprungbrett für die nationalsozialistischen Faschist*innen zur Macht. Die Weimarer Republik steht jedoch für viel mehr: für das erste parlamentarische demokratische Staatssystem Deutschlands, einen kulturellen und gesellschaftlichen Aufschwung und auch für große Fortschritte bei der Emanzipation der Frau.
Gesellschaftliche Prozesse, wie der hohe Grad an Industrialisierung in Deutschland, und die Folgen des ersten Weltkrieges zwangen die patriarchisch dominierte Gesellschaft das traditionelle Frauenbild aufzubrechen und Frauen neue Freiheiten und Möglichkeiten zu bieten. Frauen gewannen neue politische Macht und wurden für die Republik unverzichtbare Arbeitskräfte. Durch ihre soziale Stellung und ihr soziales Milieu wurde ihre Politisierung stark beeinflusst. Politische Parteien hatten neue Aufgaben, sie mussten die Themen der neuen Zielgruppen angehen und um diese weiblichen Wählergruppen werben.
Die KPD warb zur Reichstagswahl im September 1930 mit Hilfe von Wahlplakaten um die Stimmen der von ihr betitelten werktätigen Frauen. Unter genauer Betrachtung eines Wahlplakats dieser Zeit stellt sich die Frage der Rechtfertigung, diese begrenzte Wählerinnengruppe anzusprechen. Warum sollte es lohnend sein nur die werktätigen Frauen anzusprechen und wie erfolgreich war diese Werbeaktion. Es geht um die Wählerinnen der KPD zur Reichstagswahl 1930.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kritik
- 2.1. Äußere Kritik und vorikonographische Betrachtung
- 2.2. Innere Kritik und ikonographische Analyse
- 3. Wahlkampf der KPD um „werktätige Frauen“ zur Reichstagswahl 1930 und ikonologische Bildinterpretation
- 3.1. Die „werktätige Frau“ der Weimarer Republik
- 3.2. Die Frau als Wählerin des Reichstags
- 3.3. Wähler*innen der KPD 1930 und die kommunistische Frauenpolitik
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wahlkampf der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zur Reichstagswahl 1930, insbesondere deren Ansprache an "werktätige Frauen". Ziel ist es, die Rechtfertigung und den Erfolg dieser Strategie zu analysieren und deren Einfluss auf das Wahlergebnis zu evaluieren. Die Arbeit basiert auf der ikonographischen Analyse eines KPD-Wahlplakats.
- Analyse der Darstellung der „werktätigen Frau“ im Kontext der Weimarer Republik
- Untersuchung des Wahlplakats der KPD als Instrument der politischen Mobilisierung
- Bewertung der kommunistischen Frauenpolitik und ihrer Relevanz für den Wahlkampf
- Erforschung des Einflusses der angesprochenen Wählerinnengruppe auf das Wahlergebnis
- Bewertung der Quellenlage und des Forschungsstandes zum Thema
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Kontext der Weimarer Republik als Zeit des gesellschaftlichen Wandels und der Frauenemanzipation. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rechtfertigung und dem Erfolg des KPD-Wahlkampfes, der sich speziell an „werktätige Frauen“ richtete. Die Methodik der Arbeit, die eine vorikonographische, ikonographische und ikonologische Analyse des Wahlplakats beinhaltet, wird skizziert. Die Hypothese, dass der Wahlkampf sowohl gerechtfertigt als auch erfolgreich war, wird formuliert.
2. Kritik: Dieses Kapitel gliedert sich in die äußere und innere Kritik des verwendeten Wahlplakats der KPD. Die äußere Kritik bestätigt die Authentizität des Plakats durch die Überprüfung der beteiligten Personen (Ernst Schneller, Max Gebhard) und der Druckerei (Peuvag). Die ikonographische Analyse untersucht die Symbolik des Plakats – die Darstellung der Frau, den Hammer und die Sichel, die Farbe Rot – und deutet sie im Kontext der kommunistischen Ideologie und der Arbeiterbewegung.
3. Wahlkampf der KPD um „werktätige Frauen“ zur Reichstagswahl 1930 und ikonologische Bildinterpretation: Dieses Kapitel untersucht die Definition der „werktätigen Frau“ in der Weimarer Republik, analysiert das Bild der Frau als Wählerin und beleuchtet die Frauenpolitik der KPD. Es untersucht die soziale Lage, Arbeitsfelder und politische Partizipation von Frauen dieser Zeit, um deren Einfluss auf das Wahlergebnis zu bestimmen. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen dem dargestellten Frauenbild und der politischen Strategie der KPD.
Schlüsselwörter
Weimarer Republik, KPD, Wahlkampf 1930, werktätige Frauen, Wahlplakat, Ikonographie, Ikonologie, Frauenpolitik, politische Mobilisierung, Arbeiterbewegung, Kommunismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des KPD-Wahlkampfplakats von 1930
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Wahlkampf der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zur Reichstagswahl 1930, insbesondere deren Ansprache an "werktätige Frauen". Der Fokus liegt auf der ikonographischen und ikonologischen Analyse eines KPD-Wahlplakats, um die Rechtfertigung und den Erfolg dieser Strategie zu untersuchen und deren Einfluss auf das Wahlergebnis zu evaluieren.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine mehrstufige Analysemethode: Zuerst wird eine äußere Kritik (Authentifizierung des Plakats) durchgeführt, gefolgt von einer inneren Kritik (ikonographische Analyse der Symbolik). Schließlich erfolgt eine ikonologische Interpretation, die das Bild im Kontext der kommunistischen Ideologie und der sozialen Realität der Weimarer Republik einordnet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Kritik des Plakats (äußere und innere Kritik), ein Kapitel zur Analyse des Wahlkampfs der KPD mit Fokus auf "werktätige Frauen" und die ikonologische Bildinterpretation, und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel untersucht spezifische Aspekte des Themas, beginnend mit der Kontextualisierung der Weimarer Republik und endend mit einer umfassenden Bewertung.
Was sind die zentralen Themen und Forschungsfragen?
Zentrale Themen sind der Wahlkampf der KPD 1930, die Darstellung der "werktätigen Frau" in der Weimarer Republik, die politische Mobilisierung durch Wahlplakate, die kommunistische Frauenpolitik und der Einfluss dieser Faktoren auf das Wahlergebnis. Die Hauptforschungsfrage lautet: War der KPD-Wahlkampf, der sich speziell an "werktätige Frauen" richtete, gerechtfertigt und erfolgreich?
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist ein Wahlplakat der KPD. Die Arbeit analysiert die Authentizität des Plakats und dessen ikonographische und ikonologische Aspekte. Zusätzlich werden Quellen zum Kontext der Weimarer Republik, zur Frauenpolitik der KPD und zum Wahlkampf 1930 herangezogen, um die Interpretation des Plakats zu untermauern.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerung wird in der Schlussbetrachtung präsentiert und fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen. Sie bewertet den Erfolg der KPD-Strategie, den Einfluss der "werktätigen Frauen" auf das Wahlergebnis und die Bedeutung der verwendeten Analysemethoden. Die Hypothese, ob der Wahlkampf gerechtfertigt und erfolgreich war, wird anhand der Ergebnisse überprüft und bewertet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Weimarer Republik, KPD, Wahlkampf 1930, werktätige Frauen, Wahlplakat, Ikonographie, Ikonologie, Frauenpolitik, politische Mobilisierung, Arbeiterbewegung, Kommunismus.
- Quote paper
- Lenny Kressel (Author), 2021, Frauen als Zielgruppe im Wahlkampf der KPD. Eine ikonologische Bildinterpretation eines Wahlplakates von 1930, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1032241