Die Arbeit „Formen verschleierter Gewalt im nationalsozialistischen Sprachgebrauch“ kann auch als Aufarbeitung der zahlreichen Aufsatzpublikationen gehäuft in den Jahren 1983 und 1984 verstanden werden, erschienen in den Publikationsorganen „Diskussion Deutsch“ und „Muttersprache“. Neben der Herauskristallisierung der Essenz der sprachwissenschaftlich- sprachkritischen Analysen zum nationalsozialistischen Sprachgebrauch, erfolgt eine Prüfung dieser Forschungsergebnisse auf ihre Belegkraft für Formen „verschleierter Gewalt“ im Sprachgebrauch. Diese Prüfung versucht den diskursanalytischen Zugang, dass heißt die anwendungsbezogene Untersuchung von Bedeutung und Wirkung des Sprachgebrauchs im sozialgeschichtlichen Kontext.
Inhaltsverzeichnis
- (I.) Zum Geleit.
- (II.) Der Nationalsozialismus in diskursanalytischer Betrachtung - Ein Einstieg.
- (III.) Zur Einbettung des Begriffs der „verschleierten Gewalt\" in den faschistischen Diskurs.
- (III.1.) Zum Verständnis des Begriffs nach Pierre Bourdieu und Hedda Herwig.
- (III.2.) Die Rolle der Frau im faschistischen Diskurs als Form verschleierter Gewalt.
- (III.3.) Die Begrüßungsformel „Heil Hitler“ im faschistischen Diskurs als Form verschleierter Gewalt.
- (IV.) Weitere Formen verschleierter Gewalt im faschistischen Diskurs.
- (IV.1.) Adjektivische Verknüpfungen und Wortzusammensetzungen.
- (IV.2.) Der unmenschliche Akkusativ.
- (IV.3.) Der pathetisch-dramatisierende, militärische, antisemitische, derb-vulgäre, antiintellektuelle Sprachstil.
- (IV.4.) Sprichwörter und Redewendungen.
- (IV.5.) Die romantische Naturmetaphorik.
- (IV.6.) Der Mahnaufruf.
- (IV.7.) Das faschistische Massenlied.
- (IV.8.) Die Jugendliteratur.
- (V.) Schlusswort.
- Die Verwendung des Begriffs „verschleierte Gewalt“ im faschistischen Diskurs.
- Die Analyse von sprachlichen Strategien, die dazu dienten, Gewalt zu verschleiern oder zu legitimieren.
- Die Rolle von Sprache bei der Prägung und Funktionalisierung von Gewalt im Nationalsozialismus.
- Der Einfluss von Sprache auf das Bewusstsein und die Lebenspraxis der Gesellschaft im Nationalsozialismus.
- Die Bedeutung von Sprache für die Verbreitung von Propaganda und die Durchsetzung von Ideologien.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Formen „verschleierter Gewalt“ im nationalsozialistischen Sprachgebrauch, indem sie die Ergebnisse sprachwissenschaftlich-sprachkritischer Analysen auf ihre Belegkraft für diese Formen prüft. Der Fokus liegt auf der diskursanalytischen Betrachtung von Bedeutung und Wirkung des Sprachgebrauchs im sozialgeschichtlichen Kontext, wobei die Begriffe Prägung und Funktionalisierung eine zentrale Rolle spielen. Die Arbeit betrachtet die Rolle der Sprache bei der Verbreitung von Gewalt und Unterdrückung im Nationalsozialismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die wissenschaftliche Grundlage der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet den Nationalsozialismus im Kontext der Diskursanalyse und untersucht die Rolle von Sprache bei der Vermittlung von Macht und Ideologie. Das dritte Kapitel untersucht die Einbettung des Begriffs „verschleierte Gewalt“ in den faschistischen Diskurs und analysiert verschiedene sprachliche Formen der Gewaltverschleierung, wie die Rolle der Frau im faschistischen Diskurs und die Begrüßungsformel „Heil Hitler“. Die weiteren Kapitel befassen sich mit verschiedenen Aspekten des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs, die zur Verschleierung von Gewalt beitrugen, einschließlich der Verwendung von Adjektiven, Wortzusammensetzungen, Sprichwörtern, Metaphern und Musik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Forschungsfeld des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs, der Diskursanalyse, der „verschleierten Gewalt“ im Kontext von Propaganda und Ideologie sowie der Prägung und Funktionalisierung von Sprache im nationalsozialistischen Gesellschaftssystem. Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie die Rolle der Sprache bei der Verbreitung von Gewalt und Unterdrückung sowie die Bedeutung von sprachlichen Strategien zur Legitimierung und Verhinderung von kritischem Denken im Nationalsozialismus.
- Quote paper
- Isabel Ebber (Author), 2002, Formen verschleierter Gewalt im nationalsozialistischen Sprachgebrauch, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10319