ABI Geschichte: Gesamtüberblick
Von der Französischen Revolution zur Nachkriegszeit
Eine Arbeit von Matthias Rath, 2001
Einleitung
Diese Übersicht soll beim Lernen fürs Abitur helfen. Ich habe sie angefertigt zur Vorbereitung für die Leistungskursarbeit. Die Angaben „-> Heft 251“ beziehen sich auf die entsprechenden kostenlosen Hefte der Bundeszentrale für politische Bildung, die ihr bei www.bpb.de bestellen könnt.
Folgende Hefte sind empfehlenswert und wurden teilw. zur Erstellung dieser Übersicht verwendet:
- 163, Das 19. Jahrhundert 1
- 265, Revolution von 1848
- 261, Weimarer Republik
- 251, Nationalsozialismus I
- 266, Nationalsozialismus II
- 259, Deutschland 1945-49
- 212, Politische Ideologien
Außerdem empfehlenswert ist die CD-ROM von der BpB:
- 1848 -1949: Ein Jahrhundert deutsche Geschichte. So, und nun geht´s los ...
Die Französische Revolution
Historischer Rückblick :
Die französische Gesellschaft war in 3 Stände geteilt: Klerus, Adel und dritter Stand. Klerus und Adel
Bevölkerung ausmachten. Der dritte Stand in den Städten reichte vom wohlhabenden Bankier bis zum Manufakturarbeiter und Laufburschen. Die Zahl an. Die Landbevölkerung mußte viele Abgaben an den König, die Kirche und den Grundherren entrichten und hatte oft kaum noch genügend Geld zum Leben.
schaftliche Lage, es gab mehr
Stand ist eine vollständige Nation“ – aber sind nutzlos. Sie vertraten die Forderung nach Menschenrechten, einer Verfassung mit Gewaltenteilung und der
: Da der Staat in großen Finanzschwierigkeiten steckte, w besteuern, was aber nicht gelang, da die Stellen an den Gerichtshöfen, die erlassene besetzt waren. So rief Ludwig XVI. die Generalstände ein, wo allerdings ein großes
– zugunsten der ersten beiden Stände. Daraufhin
Nationalversammlung“ Revolution, da die Nationalversammlung auf der Grundlage der Volkssouveränität handelte.
Bastille- (Zeichen des Absolutismus) von armen Händlern und kleinen in und um Paris. Nun setzten Unruhen auf dem Lande ein, Bauern plünderten Schlösser und Klöster und zündeten sie an, sie verjagten Grundherren und ermordeten sie.
: Die Nationalversammlung proklamiert ein Ende der Privilegien für den Ad Menschen- . Der Bruch mit dem Absolutismus war vollzogen.
zögerten sie mit einem Eingreifen. Da erklärte die Nationalversammlung auch, um
– den verbündeten Krieg. Derweilen wurde der König gefangengenommen, die National
versammlung aufgelöst und der neue „Nationalkonvent“ gewählt, der eine
beiten sollte. Dabei gewinnen vor allem 2 Gruppen: die Jakobiner, die für eine soziale Republik und direkte Volksherrschaft eintreten, und
soziale Reformen waren.
: Septembermorde: Die Häuser werden nach Königstreuen durchsucht und 1100
: Die Girondisten werden beschuldigt, mit dem Feind zusammenzuarbeiten und die Mehrheit ihrer Abgeordneten wird von den J
Terror, Frankreich zentral
: Die radikale Phase der Revolution brach zusammen und es gab eine neue Verfassung mit Gewaltenteilung und der Exekutive eines Direktorates. Durch einen Staatsstreich
Napoleons das Direktorium ab, löste das Parlament auf
1799 trat eine neue Verfassung in Kraft, die an die Staatsspitze 3 Konsuln stellt denen der erste – - die Exekutivgewalt innehatte und nur er Gesetze
Konsulat auf Lebenszeit verlängern ließ. 1804 krönte sich Napoleon zum Kaiser. ab es jetzt keine Volkserhebung ? Gründe waren die Bewunderung
seiner militärischen Siege, außerdem war er ein geschickter Taktiker in der
erreichte eine Versöhnung mit der Kirche, persönliche Freiheit und Gleichheit vor dem
–diese wichtige Errungenschaft der Revolution wurden garantiert, und es gelang ihm, die Geldentwertung zu beenden.
Fazit: Frankreich unter Napoleon: das Land eines militärischen Machthabers, aber
h nicht mehr das Frankreich des Absolutismus. Einige Ergebnisse der Revolution hatten Bestand. Napoleon aber war weit davon entfernt, das Programm der
–„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ einzulösen.
: 1801 wurden die Fürstentümer und Grafschaften links des Rheins von Frankreich besetzt und annektiert. Unter dem Druck Napoleons wurde das
Reich Deutscher Nation aufgelöst, 1806 legte Kaiser Franz II. die Krone nieder.
Napoleon ma
mittlerer Größe, die sich – - 1806 zum zusammenschlossen. Bald wurden auch Preußen und Österreich geschlagen und
.
Mit Reformen von oben antwortete man rechts des Rheins auf die Herausforderung
Preußischen Reformen“. Zunächst
r und stärker gemacht. Es folgte die Bauernbefreiung, die Schaffung der Gewerbefreiheit durch
Herresreform.
In Teilen der Bevölkerung erhob sich ein „deutscher Nation -> Nation) gegen
als Unterdrückung spürbar wurden.
Napoleon mußte abdanken, nachdem seine Armee von den Russen zurück- geschlagen worden war und die sich dann verbündeten russischen, englischen, preußischen und österreichischen Truppen die Franzosen schlugen.
Bedeutung für die Zukunft:
Die Zeit von 1789-1815 war ein tiefer Einschnitt in die europäische Geschichte. Während dieser Zeit endete auf dem Kontinent (mit Ausnahme von Rußland und der Türkei) die politische und gesellschaftliche Vorherrschaft des Adels. Die Grundherrschaft wurde beseitigt, die Landbewohner wurden frei, Grund und Boden konnten wie jedes andere Wirtschaftsgut gekauft und verkauft werden. Die Zunftbeschränkungen fielen, an ihre Stelle trat die Gewerbefreiheit.
Alles zusammen bedeutete das Ende der ständischen Gesellschaft und den Durchbruch des Bürgertums.
Außerdem leitete die Französische Revolution die Demokratisierung in Europa ein.
Bastille-Sturm – Nationalversammlung - Terrorherrschaft – Napoleon - Nationalgefühl - Demokratisierung
Restauration und Revolution 1815 – 1849
Historischer Rückblick:
Die Erfahrung der napoleonischen Fremdherrschaft über weite Teile Mitteleuropas hatte zur Entfaltung einer National- und Freiheitsbewegung geführt. Die deutschen hofften nun auf nationale Einigung und eine freiheitliche Verfassung. In den 25 Jahren zwischen 1789 und 1813/14 war viel in Bewegung geraten: die Grenzen der Staaten, die politischen Kräfte, die herkömmlichen Institutionen, das Volk.
Jetzt bemühten sich die alten Gewalten – die Herrscher, die Adligen, die konservativen Beamten – die Bewegung zu bremsen und, wenn nötig, zu unterdrücken.
1813 – 1815 : Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongreß [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Restauration Restauration:
- Legitimität: Die Herrscher legitimierten ihre Ansprüche mit dem Gottesgnadentum
- Solidarität: Die Herrscher wollten zusammenstehen, um das System zu erhalten Heilige Allianz (Preußen, Österreich, Rußland; später Frankreich und England)
Hauptvertreter der Restauration war der österr. Außenminister Metternich, der für die vereinbarten Gebietsveränderungen eintrat, da das europäische Gleichgewicht gewahrt werden sollte (keine Großmacht sollte so übermächtig werden wie einst Frankreich).
Preußen wuchs durch die Neuordnung nach Westen.
1815 : Gründung des Deutschen Bundes mit 35 souveränen Landesherren und 4 freien Städten [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Staatenbund
- Preußen und Österreich gehörten nur mit den Teilen zum Bund, die einst zum alten Reich gehört haben
- Alle Mitglieder unterhielten Gesandte beim Bundestag
1816 : Nach 1815 kleinliche und schikanöse Überwachungspolitik im Deutschen Bund. Die studentischen Burschenschaften demonstrierten 1817 auf ihrem Wartburgfest gegen Kleinstaaterei, „Undeutschheit“ und Despotismus, sie verlangten „Einheit und Recht und Freiheit für Deutschland“
1819 : Ermordung des Schriftstellers Kotzebue durch einen Burschenschaftler Karlsbader Beschlüsse:
- Studenten und Professoren an den Universitäten sollten überwacht werden
- Alle Zeitungen, Zeitschriften und Bücher unter 300 Seiten sollten zensiert werden
- Einrichtung einer „Zentraluntersuchungskommision“ zur Überwachung revolutionärer Umtriebe
Einrichtung eines Polizeistaates
Preußen hatte eine moderne, liberale Wirtschaftsgesellschaft, aber keine Verfassung. Die süddeutschen Länder hatten Verfassungen, doch das Wirtschaftsleben war rückständig.
Der Liberalismus machte sich bemerkbar. Sie wollten:
- Recht des einzelnen auf freie Entfaltung
- wenig Eingreifen des Staates
- Grundrechte zum Schutz der Freiheit und des Eigentums
- Möglicherweise Einrichtung einer parlamentarischen Monarchie, keine Revolution
1830 : revolutionäre Vorgänge in Deutschland im Anschluß an die „Julirevolution“ am 26.07 in Frankreich, wo die Republik gefordert worden war
Auch die norddeutschen Staaten bekamen eine Verfassung Nun erstarkten die Demokraten ebenfalls. Ihre Ziele waren:
- Einrichtung einer Republik
- Volkssouveränität, Parlamentsherrschaft
- Freiheit des Einzelnen
- Gleichstellung aller Bürger
- notfalls Revolution
1834 : Gründung des deutschen Zollvereins (ohne Österreich), dadurch geschlossenes Wirtschaftsgebiet Grundlage zur Entfaltung einer leistungsfähigen Industrie- gesellschaft und zur späteren nationalen Einigung
1830 – 1848 : „Vormärz“: Verschärfung der Demagogenverfolgung und der Pressezensur
März 1848 : Aufstände, nachdem in Paris die Republik ausgerufen worden war [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Regierungen machten Liberale zu Ministern und vollendeten die Bauernbefreiung, doch die Demokraten und Sozialisten wollten mehr: die Republik.
Nach einem Aufstand gab Preußenkönig Wilhelm IV. nach und stimmte der Wahl zur
„preußischen Nationalversammlung“ zu. In Österreich wurde Metternich entlassen. Außerdem wurde ein konstitutionelles Regime zugesichert. In Wien hatte die Revolution gesiegt.
April 1848 : „Vorparlament“ von 574 Männern tritt in Frankfurt zusammen und die liberale Mehrheit beschließt aus Angst vor einer Revolutionsregierung, die in Frankreich die Terror- herrschaft auslöste, Wahlen zur Nationalversammlung.
Mai 1848 : Gewählte Nationalversammlung tritt in Frankfurt zusammen, um Deutschland eine Verfassung zu geben und die Einigung vorzubereiten. Bald bilden sich verschiedene Fraktionen (Heft 265,S. 17). Es wurde eine vorläufige Gesamtregierung unter Leitung des Reichsverwesers Erzherzog Johann eingerichtet.
Die Nationalversammlung hatte mit großen Problemen zu kämpfen: die Schleswig- Holstein Frage und die Schwierigkeiten mit Österreich. Schleswig-Holstein Frage: Die Nationalversammlung beschließt, Schleswig gegen Dänemark militärisch zu helfen, bald jedoch schließt Preußen selbstständig einen Waffenstillstand mit Dänemark [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Machtlosigkeit der Nationalversammlung
1849 : Vollendung der Verfassung mit den Grundrechten (Heft 163,S15). Da die alten Mächte wieder stärker geworden waren, lehnte Wilhelm IV. die Kaiserkrone der konstitutionellen Monarchie ab [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Ende der Nationalversammlung
Warum scheiterte die Revolution ?
Die Liberalen suchten den Ausgleich mit der Monarchie, statt massiv die Republik zu fordern; die Nationalversammlung hatte viel zu lange herumdiskutiert und hatte es versäumt, sich Macht zu verschaffen; die Gegensätzlichkeit der sozialen Interessen, die Unterschiedlichkeit der politischen Ziele der Abgeordneten waren zu groß.
Bedeutung für die Zukunft:
Die Revolution hatte die Reste des Feudalismus endgültig beseitigt. Preußen hatte nun eine Verfassung. Es grenzten sich nun in der Öffentlichkeit verschiedene Richtungen voneinander ab: Konservative, Liberale, Demokraten und Sozialisten.
Vor allem aber bleibt das Erbe der Paulskirche: Nationalversammlung und Grundrechte werden zum Vorläufer für alle späteren Parlamente und Verfassungen in Deutschland.
Der Reichstag des zweiten Deutschen Reiches von 1871 war ausgestattet mit dem Wahlrecht der Paulskirchenverfassung von 1849.
1919, bei der Gründung der Weimarer Republik, stand die Verfassung von 1849 Pate, vor allem die Grundrechte finden sich hier wieder.
Auch im Grundgesetz der Bundesrepublik von 1949 wird auf die Grundrechte von 1849 teilweise wörtlich zurückgegriffen (Heft 256, S. 23). Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland stellt im Kern eine Realisierung der Leitideen der 1848er in einem dritten Anlauf dar.
Stichworte:
Wiener Kongreß – Restauration – Deutscher Bund – Karlsbader Beschlüsse – Vormärz – Vorparlament – Nationalversammlung - Grundrechte