Max Frisch „Andorra“
Inhalt
1. Bild
- Barblin (19) weißelt Mauer für Sanktgeorgstag
- Soldat lehnt an Mauer und fragt sie aus über Verlobten
- Ist aufdringlich (Peider)
- Barblin zeigt Verlobten nicht
- Leute sagen Schwarzen werden Andorra überfallen, weil sie neidisch sind
→ Sollen in der Nacht mit Panzern kommen
- Vater betrinkt sich immer und beschimpft Welt
- Ist Lehrer und sagt sie sind nicht besser als die Schwarzen
- Vater glaubt auch jedes Gerücht das in die Pinte kommt
- Andri wurde noch nicht verfolgt (Angst um ihn)
- Pater sieht keinen Grund warum die Schwarzen Andorra überfallen sollten:
→ Täler sind eng, Äcker steinig und steil, Oliven werden nicht saftiger als anderswo, um Roggen zu holen muss man sich mit Sichel bücken
→ Andorra ist armes Land: friedlich, schwach, fromm
- Hochwürden sagen: wenn einmal die Schwarzen kommen, dann wird jeder, der Jud ist, auf der Stelle geholt
→ Man bindet ihn an einen Pfahl und schießt ihm ins Genick → Seine braut wird geschoren wie ein räudiger Hund
- Lehrer will für Pflegesohn Tischlerlehre
→ Tischler (Prader) bietet ihm 50 Pfund
→ Lehrer ist nicht zufrieden
- Lehrer sieht plötzlich Pfahl (war Tag davor nicht da)- Tischler will es nicht sehen
- Wirt ⇒ndet das 50 Pfund Wucher sind
→ Andorraner sind gemütliche Leut
→ wenns um Geld geht sind sie wie die Juden
- Wirt hat nichts gegen Andri (ist Küchenjunge bei ihm)- ist Ausnahme
→ Wirt denkt Pfahl ist vom Bauamt für Umleitung oder Kanalisation oder Telefon
- Am Pfahl ist ein Strick
- Lehrer will Land verkaufen, um 50 Pfund zu beschaffen- Wirt würde Land abkaufen
- Bei Prozession sagt Andri Barblin, dass er Tischler wird
→ Andri will Barblin heiraten
- Wirt schmeißt Peider aus Kneipe- ist betrunken und will zu Barblin
- Peider macht Andri an, da er nach Barblin sucht
→ Peider denkt, Jude denkt immer nur ans Geld und Juden sind feige →Macht sich lustig, dass Barblin Andris Braut ist
Geständnis Wirt
- Gibt zu, dass sich alle getäuscht haben
- Alle haben geglaubt, dass er ein Judenkind von den Schwarzen drüben ist, das der Lehrer gerettet hat
- Alle fanden es großartig, dass sich Lehrer um ihn kümmerte wie um einen richtigen Sohn
- Niemand hat wissen können, dass Andri wirklich sein eigener Sohn ist
- Ist nicht schuld, kann nichts dafür, dass es so gekommen ist
2. Bild
- Andri und Barblin vor Kammer
- Andri denkt nach, ob es wahr ist, was die anderen sagen
- Juden hätten kein Gefühl, sind geil aber ohne Gemüt
- Lebt sich nicht gut, wenn man Menschen immerfort dankbar sein muss, dass man lebt
- Denkt die anderen sind lustiger
- Denkt selbst er ist feig, sonst würde er Vater sagen, dass er mit Barblin verlobt ist
- Barblin geht nicht mehr aus dem Haus damit sie in Ruhe gelassen wird
- Weiß nicht warum er anders ist
- Denkt er ist verflucht: keiner will hin haben, Fluch ist in ihm damit man ihn eines Tages packen und töten kann
- Peider hat ein Auge auf Barblin geworfen
Geständnis Tischler:
- absichtlich 50 Pfund, weil er ihn nicht in seiner Werkstatt wollte
- wusste, es würde nur Unannehmlichkeiten geben
- fragt sich, warum er nicht Verkäufer werden wollte
- denkt, das würde ihm liegen
- niemand konnte wissen, dass er keiner ist
- meinte es im Grund wohl mit ich
- ist nicht schuld, dass es so gekommen ist
3. Bild
- Andri will mit Fedri (Tischlergeselle seit 5 Jahren) Fußball spielen
- will ihm Schuhe verkaufen
- Fedri hat geraucht (ihn meckert er nie aus)- Tischler schiebt alles auf Andri
- Tischler prüft falschen Stuhl- nimmt den von Fedri
- Versucht Stuhlbeine rauszureißen, geht bei Fedris- dabei ist es Andris Stuhl
- Hat es gewusst, dass Andri nicht in eine Werkstatt gehört
- Sagt ihm, dass alles stets umgedreht wird um ihn zu verhöhnen
- Tischler nimmt es nicht ernst, denkt er bettelt nicht entlassen zu werden
- Tischler gibt ihm neue Arbeit
- 1 Bestellung ein halbes Pfund, für 3 Bestellungen kriegt er 1 Pfund
- Tischler sagt, er meint es gut mit ihm
- Andri wollte aber Tischler werden
Geständnis Geselle:
- Gibt zu, dass es falsche Stuhl war
- Wollte danach mit ihm reden, aber man konnte nicht mehr mit ihm reden, so wie er war
- Gibt zu, dass er ihn nachher nicht mehr leiden konnte
- Andri hat nicht mal mehr guten Tag gesagt
- Sagt nicht, es sei ihm recht geschehen, aber es lag auch an ihm- sonst wäre es nie so gekommen
- Als sie Andri noch mal wegen Fußball fragten, war er sich schon zu gut für sie
- Ist nicht schuld, dass sie Andri später geholt haben
4. Bild
- Doktor untersucht ihn, fragt ihn wie alt er ist (20)
- Doktor kannte den Lehrer vor 20 Jahren
- Frauen waren scharf auf ihn
- Hat einen entzündeten Hals
- Sagt, Schlimme am Jude ist sein Ehrgeiz
- Andri geht ohne Pillen zu nehmen
- Doktor ist der neue Amtsarzt
- Sucht Hut, da nimmt Lehrer Doktor Hut vom Kopf, öffnet Türe und wirft ihn hinaus
- Lehrer will, dass Andri sich nicht um das Geschwätz kümmert- duldet kein Unrecht
- fragt Eltern beim Abendessen, ob er und Barblin heiraten dürfen
- wollten sich öffentlich verloben, damit Barblin nicht mehr alle nachlaufen
- Andri gesteht, dass sie sich schon seit ihrer Kindheit für einander interessieren
- Lehrer sagt zum ersten mal nein, ist dagegen
- Mutter denkt er ist eifersüchtig, kann nicht von ihr loslassen
- Lehrer sagt, es gibt noch genug Mädchen auf der Welt
- Barblin will ich das Leben nehmen oder zu den Soldaten gehen, um von Gott gestraft zu werden
- Andri denkt Lehrer ist dagegen, weil er Jude ist
- Lehrer geht weg, um sich vermeintlich bis Mitternacht zu zutrinken
5. Bild
- Lehrer trinkt vor der Pinte
- Ist Judenretter und doch ist ihm das eigene Kind zu schade für einen Juden
- Geht in die Pinte
- Jemand sagt, seitdem Andri nicht mehr in der Pinte arbeitet kann man Zeitung lesen, da er stets sein Trinkgeld in den Orchestrion steckte
6. Bild
- Andri schläft vor der Kammer Barblins
- Soldat steigt über Andri, hält Barblin den Mund zu und verriegelt die Tür
- Andri erwacht und denkt, dass Barblin es war
- Er spricht zu ihr durch die Tür und weiss nicht was dort drinnen vor sich geht...
- Fühlt sich wohl in seinem Hass
- Hat einen Plan
- Wenn er verschüchtert geht, dann tut er nur so
- Hass macht listig und stolz- eines Tages will er es ihnen zeigen
- Er hasst Andorra und will es bald mit Barblin verlassen, wenn er genug für die Hochzeit gespart hat
- Lehrer will ihm die Wahrheit sagen (betrunken), doch Andri schickt ihn weg
- Er hätte von ihm am meisten Halt erwartet, dabei wurde er nur belogen
- Andri hat Lehrer verehrt weil er glaubte, er sei anders als die anderen
- Als Lehrer weg ist will er Barblins Tür eintreten
- Da kommt ein Soldat mit offener Hose, nacktem Oberkörper, barfuß raus... Peider
Geständnis Soldat:
- Gibt zu, dass er ihn nicht leiden konnte
- Er wusste nicht, dass er keiner ist und glaubt noch heute, dass er einer war
- Er konnte ihn von Anfang an nicht leiden, aber hat ihn nicht getötet. Er hat nur seinen Dienst getan
- Er war Soldat, es war sein Befehl
7. Bild
- Andri ist beim Pater
- Lässt sich von allen beeinflussen
⇒ seines gleichen denkt alleweil nur ans Geld, heißt es, und drum gehöre er nicht in die Werkstatt, sondern in den Verkauf
⇒ daher wird er Verkäufer
- Niemand mag ihn: Der Wirt sagt er sei vorlaut und der Tischler; der Doktor sagt er sei ehrgeizig und seinesgleichen habe kein Gemüt; Peider sagt er sei feige
- Pater sagt, Andri sei ein Prachtskerl, grade weil er anders ist als alle anderen! (gescheiter)
- Will Peider zusammenschlagen vor allen Leuten auf dem Platz
- Bricht zusammen, weil er sich und Barblin nicht lieben kann
- Pater meint, er spielt Fußball um wie die anderen ein Andorraner zu sein
- Bewundert ihn, da er mehr Verstand als Gefühl hat
- Er ist nur feig, wenn er sein will wie die Andorraner alle
- Wie sollen die anderen ihn annehmen, wenn er sich selbst nicht annimmt?
Geständnis Pater:
- Du sollst dir kein Bildnis machen von gott, deinem herrn, und nicht von den Menschen, die seine Geschöpfe sind
- Er bekennt seine Schuld, er wollte ihm mit Liebe begegnen, als er mit ihm sprach
- Auch er hat sich ein Bildnis von ihm gemacht, gefesselt, auch er hat ihn an den Pfahl gebracht
8. Bild
- Doktor, Wirt, Tischler, Soldat, Geselle, Jemand auf dem Platz von Andorra
- Senora will Zimmer, alle denken sie ist ein Spitzel
- Andorra könne nicht überfallen werden, es ist ein Hort des Friedens und der Freiheit und der Menschenrechte sagt der Doktor
- Doktor meint, dass könnten sie sich nicht leisten, würden es nicht wagen Andorra zu überfallen
- Zum Überfall ist kein Vergehen den Andorranern vorzuwerfen
- Senora setzt sich in die Pinte und wird von Peider begafft
- Gibt Idiot Zettel mit an den Lehrer
- Gibt Schlägerei zwischen Peider und Andri bis die Senora eingreift
- Wirt sagt, er ist schuld weil er die Leute mit der Klimperkiste nervös macht
- Senora sorgt ihn und will Arzt rufen
- Andri führt Senora Arm in Arm zu Lehrer
- Doktor meint, Juden legen es drauf an und wollen, dass man ihnen Unrecht tut, warten nur darauf
Geständnis Senora & Lehrer:
- Lehrer hat Lüge in die Welt gesetzt, dass Andri Jude sei
- Ein andorranischer Kramer erzählte von einem andorranischen Lehrer, der damals zur Zeit der großen Morde ein Judenkind gerettet haben soll, dass er hege und pflege wie einen eigenen Sohn
- Senora schrieb mehrere Briefe, erhielt jedoch keine Antwort, kommt von drüben
- An der Grenze sagte er, es sei Judenkind, dass er vor ihnen gerettet hätte
- Er war feige, auch er hatte Angst vor den Leuten
- Vielleicht wollte er zeigen, dass sie ganz anders als die dadrüben sind weil er die Senora hasste, aber sie sind hier genauso
- Lehrer wird es sagen, befürchtet jedoch, dass sie die Wahrheit nicht wollen
9. Bild
- Senora geht und überlässt Lehrer die Wahrheit auszusprechen
- Pater soll es ihm sagen
- Mutter sagt, Lehrer habe sie nur geheiratet weil sie eine Andorranerin ist
- Er hat sie alle verraten- vor allem Andri
- Kein Fluch auf die Andorraner- der Lehrer selbst ist einer
- Pater sagt ihm die Wahrheit, doch Andri will es nicht glauben, weil er sich fühlt wie ein Jude und weil er anders ist
- Er will auswandern, denkt sogar an Tod
- Nicht einmal Barblin ist ihm mehr wichtig
- Vater kommt zerfetzt an
- Senora wurde mit einem Stein getötet
- Wirt meint er habe gesehen, dass es Andri gewesen sei, dabei war er die ganze Zeit beim Pater Benedikt!
Geständnis Jemand:
- Gibt zu, ist keineswegs erwiesen, wer Stein warf
- Er war zu jener Stunde nicht auf dem Platz
- Will niemanden beschuldigen, ist nicht Weltenrichter
- Erinnert sich an Andri: ging oft ans Orchestrion, um Trinkgeld zu verklimpern
- Tat ihm leid, als sie ihn holten
- Weiß nicht, was die Soldaten mit ihm gemacht haben, als sie ihn holten, alle hörten nur seinen Schrei
- Er findet, man muss einmal auch vergessen können
10. Bild
- Andri sitzt allein auf dem Platz
- Lehrer kommt, die Schwarzen sind da!
- Lehrer will hin retten und macht ihm klar, dass er verloren ist wenn er jetzt nicht an die Wahrheit glaubt
- Gewehre müssen abgegeben werden
- Lehrer weigert sich
- Will auf die Andorraner schießen, doch Soldat verhindert dies
- Andri läuft zum Klimperkasten und lässt ihn seine Melodie spielen
11. Bild
- Andri will wissen, wie oft Peider und Barblin miteinander geschlafen haben, aber sie schweigt indes
- Sitzen in der Kammer
- Als es klingelt, macht keiner auf
- Soldaten brechen Tür ein und ⇒nden Andri, obwohl er sich versteckt
- Sie fesseln den „Juden“ und er kommt vor die Judenschau
Geständnis Doktor:
- Weiß nicht warum er sich hätte anders verhalten sollen
- Ein Andorraner sagt was er denkt, ausserdem weiss er nicht mehr genau was er gesagt hat
- Hat Andri nur 2 oder 3 mal und keine Schlägerei gesehen
- Er ist nicht schuld, aber sein Benehmen hat etwas jüdisches
- Er hat nie an Misshandlungen teilgenommen oder dazu aufgefordert
- Tragische Geschichte, er ist nicht schuld, dass es dazu gekommen ist
- Alle können den Lauf der Dinge nur bedauern
12. Bild
- Judenschau erfolgt auf dem Platz von Andorra
- Es werden schwarze Tücher verteilt
- Lehrer sagt, dass Andri kein Jude sondern sein Sohn ist
- Anderen fragen sich warum er sich dann versteckt und Angst hat
- Denken trotzdem, dass Andri den Stein geworfen hat, weil sie nicht wissen wer sonst den Stein geworfen haben sollte
- Alle sollen Tücher über den Kopf ziehen
- Alle sollen Schuhe ausziehen
- Pater hat sich verzogen
- Barblin hat Gruppen zugeflüstert, dass kein Andorraner über den Platz gehen will und gibt Zeichen, indem sie vor den Judenschauer tritt und dies vorträgt
- Sie wird weggezogen
- Wer an Judenschauer vorbei ist, nimmt schwarzes Tuch ab
- Keiner redet, wenn Judenschauer da ist
- Wenn gepfiffen wird, stehen bleiben
- 1 Pfiff heißt Schuhe aus
- 2 Pfiffe heißt maschieren
- 3 Pfife heißt Tuch ab
- Wenn er frei ist, darf er Schuhe nehmen und gehen
- Doktor sucht Schuhe und fdindet sie später auch
- Als Andri dran ist, wird er von zwei schwarzen Soldaten übernommen
- Andri soll Ring von Senora abmachen
- Will er nicht, deshalb wird ihm Finger abgehackt
- Tischler findet, dass das mit dem Finger zu weit ging
- Brablin will weißeln, wird aber weggeschafft
- Doktor sucht den Finger
- Lehrer hat sich im Schulzimmer erhängt
- Barblin wurde geschoren
- Denkt Andri kommt wieder, lässt deshalb seine Schuhe stehen