Die Arbeit befasst sich mit Parallelen und Unterschieden der als "Rechtsrealismus" bekannten Rechtsphilosophien in Skandinavien und den USA. In diesem Rahmen erfolgt eine kurze Betrachtung des Rechtskontextes von Skandinavien, eine kursorische Darstellung prägender Vertreter der beiden Strömungen und eine Veranschaulichung des Legal Realism anhand der Lochner-Rechtsprechung des Surpreme Courts.
Die von Laien oft und gern diskutierte Dialektik von Recht und Gerechtigkeit beschäftigt seit jeher auch die Rechtswissenschaft in Form der juristischen Methodenlehre und der zugrundeliegenden Natur des Rechts. In der Moderne entwickelte sich hierzu eine Vielzahl von Betrachtungsweisen. Hier soll besonders auf die Ansätze des Rechtsrealismus mit seinen beiden Strömungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und Skandinavien eingegangen werden. Wie sich später noch zeigen wird, weisen die beiden Realismen jeweils sehr unterschiedliche Charakteristika auf. Gemeinsamkeiten lassen sich jedoch mit der künstlerischen Epoche des Realismus im 19. und 20. Jahrhundert bezüglich der Ausrichtung finden. Beide schicken sich an, das Leben, bzw. das Recht, ohne Idealisierung oder romantisierende Subjektivität zu beschreiben. Nach Ansicht einiger Autoren bestehen keine nennenswerten Verbindungen zum philosophischen Realismus. Wie sich später noch ergründet werden soll, lässt dies ohne Einschränkungen nur für die amerikanischen Rechtsrealisten behaupten.
Inhaltsverzeichnis
- A. Natur des Rechtsrealismus
- B. Einordnung der Vergleichssubjekte
- I. Rechtsordnung der Vereinigten Staaten
- II. Skandinavischer Rechtsraum
- 1. Eigenheiten der skandinavischen Rechtsanwendung
- a. Die fehlende Kodifizierung
- b. Rechtsanwendung
- 2. Internationale Einflüsse
- 3. Einordnung
- 1. Eigenheiten der skandinavischen Rechtsanwendung
- C. Entwicklung des Rechtsrealismus
- I. Rechtsrealismus in den USA
- 1. Historische Grundlagen
- a. Pragmatismus als geistiges Fundament
- b. Realismus im Recht
- 2. Die Realisten
- a. Karl Llewellyn
- b. Jerome Frank
- c. Walter Wheeler Cook
- 3. Einordnung
- 4. Kritik am Legal Realism
- a. Kantorowicz und die Funktion von Recht
- b. Dworkin und die ungenaue Rechtsdefinition
- c. Stellungnahme
- 1. Historische Grundlagen
- II. Rechtsrealismus in Skandinavien
- 1. Historische Grundlagen
- 2. Die skandinavischen Realisten
- a. Hägerström
- b. Kritik an Hägerström
- c. Vilhelm Lundstedt
- d. Kritik an Lundstedt
- e. Karl Olivecrona
- f. Kritik an Olivecrona
- g. Alf Ross
- h. Kritik an Ross
- 3. Verhältnis zu anderen positivistischen Theorien
- a. Willenstheorie
- b. Befehlstheorie
- D. Praktische Auswirkungen
- I. Die ,,Lochner-Ära“ in den USA
- II. Kritik der progressiv-realistischen Strömung
- III. Die progressive Ära
- IV. Die Auffassung von Eigentum und Besitz nach Hägerström
- E. Fazit und Ausblick in die Zukunft
- I. Die Realisten als politische Bewegung?
- II. Die empirisch-psychologische Komponente
- III. Rechtsrealismus in Gegenwart und Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Rechtsrealismus in den Vereinigten Staaten und Skandinavien. Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung dieser Strömung in beiden Rechtsordnungen und setzt sie in einen historischen und theoretischen Kontext.
- Die historische Entwicklung des Rechtsrealismus in den USA und Skandinavien
- Die zentralen Thesen und Vertreter des Rechtsrealismus in beiden Regionen
- Die Auswirkungen des Rechtsrealismus auf die Rechtsanwendung und -entwicklung
- Die Kritik am Rechtsrealismus und seine Bedeutung in der heutigen Zeit
- Der Vergleich der Rechtsrealismus-Strömungen in den USA und Skandinavien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition und Einordnung des Rechtsrealismus. Im Anschluss werden die Rechtsordnungen der Vereinigten Staaten und Skandinaviens vorgestellt, wobei insbesondere auf die Eigenheiten der Rechtsanwendung im skandinavischen Raum eingegangen wird. Im dritten Kapitel wird die Entwicklung des Rechtsrealismus in beiden Regionen im Detail beleuchtet. Die Arbeit widmet sich den historischen Grundlagen, den wichtigsten Vertretern und den zentralen Thesen des Rechtsrealismus. Darüber hinaus wird auf die Kritik am Legal Realism eingegangen. Der vierte Teil der Arbeit analysiert die praktischen Auswirkungen des Rechtsrealismus. Die Arbeit beleuchtet die „Lochner-Ära“ in den USA und die Kritik der progressiv-realistischen Strömung. Schließlich wird auf die progressive Ära und die Auffassung von Eigentum und Besitz nach Hägerström eingegangen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und Ausblick in die Zukunft, wobei die Frage nach der Bedeutung des Rechtsrealismus in der heutigen Zeit diskutiert wird.
Schlüsselwörter
Rechtsrealismus, Rechtsanwendung, Rechtsordnung, USA, Skandinavien, Pragmatismus, Legal Realism, Hägerström, Lundstedt, Olivecrona, Ross, Lochner-Ära, progressive Ära, Eigentum, Besitz
- I. Rechtsrealismus in den USA
- Arbeit zitieren
- Robert Riep (Autor:in), 2021, Rechtsrealismus in Skandinavien und den USA im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1027144