Die Legalisierung von Drogen ist in Deutschland ein Thema, dass nicht sehr intensiv betrachtet wird. So wird auch viel zu selten gezeigt, welche Wirkungen und Folgen manche Drogen haben. Cannabis ist eine Droge, die als erstes ins Gespräch kommen kann im Bezug auf den freien Konsum. Deshalb möchte ich mich mit dem Thema ,,Soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden?" befassen.
Cannabis ist in der Vergangenheit oft als Rauschmittel gebraucht worden, da es ein Bestandteil der Kultur ist. Außerdem gehört Essen, Trinken, Sex und Rausch zu den Grundbedürfnissen eines Menschen. Um die Gefährlichkeit dieser Droge zu zeigen habe ich mich bei verschiedenen Informationspunkten erkundigt. Wenn man zum Beispiel Cannabis und Alkohol vergleicht stellt man Bemerkenswertes fest.
Auf den Körper bezogen ist Alkohol eine Droge, die bei übermäßigem Verzehr über einen längeren Zeitraum Zu massiven körperlichen Schäden führen kann. Cannabis hat hingegen keine nachweisbaren Folgeerscheinungen. Es gibt dazu auch eine Statistik, die das beweist: Im Jahr sterben in Deutschland 40.000 Menschen durch den Konsum von Alkohol. Bei Cannabis sind weltweit keine Fälle bekannt.
Viele sagen auch, von dieser Droge ,,kommt man nicht mehr los", aber ärztliche Untersuchungen zeigten, dass bei Cannabis kaum psychische und physische Abhängigkeitserscheinungen auftreten. Es wird auch behauptet, dass der ,,arbeitslose Cannabiskonsumierer" das amotivationale Syndrom hat, was sich durch Apathie, Passivität und Euphorie bemerkbar macht. Dieser Aussage widerspricht aber eine amerikanische Studie, bei der über 1000 Untersuchungen an Freiwilligen durchgeführt wurden. Das Ergebnis war, dass die Konsumenten schon vor dem 1. Konsum diese Merkmale aufwiesen. Von denselben Personen stammt auch die Aussage, dass Cannabiskonsum süchtig mache. Es treten nämlich bei Entzug Erscheinungen auf, wie Schlaflosigkeit und Unruhe, aber Scheerer und Vogt begründeten 1989 diese Situation in etwa so: Diese Unruhe ist das gleiche, als wenn man etwas Schönes vermisst, wie zum Beispiel den morgendlichen Kaffee. Es gibt ein Gefühl von Leere.
Die Verfolgung von Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz wäre nach einer Legalisierung nicht mehr notwendig. Das würde viele Kosten sparen. Im Jahr 1998 wurden 33.251 Konsumenten von Cannabis, die gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen hatten, verhört oder angezeigt. Dadurch entstehen unnötige Kosten für den Staat, aber noch unnötiger ist, dass durch den Konsum von Alkohol in Deutschland im Jahr Kosten von 50 Milliarden DM entstehen. Außerdem wurden durch den Konsum von Alkohol 140.000 Strafdelikte (10% der gesamten Straftaten) und 36% aller Gewalttaten nachgewiesen.
Bei Cannabis gibt es eine solche Statistik nicht, da sich der Strafdeliktsbereich in der Nähe von Null befinden würde (JW 1999 S.1572). Insgesamt werden die körperlichen Schäden im Vergleich zum Alkohol- und Zigarettenkonsum äußerst gering Eingeschätzt. Nach dem Ärzteblatt von 1981 (S.124) wird gesagt, dass man zwei Joints am Tag rauchen könnte ohne Folgen. Viele sehen als Folgeschäden auch eine Art ,,Verblödung" an, aber dieser Zustand ist nur in der sogenannten ,,High-Phase" zu beobachten. Genauso falsch ist die Aussage, dass Joint-Rauchen Krebs verursacht. Natürlich ist der Rauch krebsfördernd, aber geringer oder gleichzusetzen mit dem von Zigaretten.
In einigen Studien ist auch bewiesen worden, dass Cannabis eine ,,heilende" Wirkung hat. Sieht man die Legalisierung von Drogen aus dem juristischen Standpunkt, fällt auf, dass das Betäubungsmittelgesetz, welches ja den Konsum von Drogen verbietet, gegen die freie Entfaltung des Menschen verstößt. Man muss dazu noch sagen, dass das Recht auf freie Entfaltung ein Grundrecht ist (Artikel 2 GG) und das Betäubungsmittelgesetz unter diesem Recht steht. Das heißt, der Staat verstößt gegen ein Gesetz. Damit möchte ich nicht Drogen wie Heroin und Kokain, durch die im Jahr in der BRD 2000 Menschen im Jahr sterben, gutreden, denn ich halte es für notwendig zwischen ,,weichen" und ,,harten" Drogen zu unterscheiden, aber wie man im Volksmund sagt:
,,Gesetz ist Gesetz" und daran hat sich auch der Staat zu halten. Wenn man sich außerdem unser Nachbarland Holland anschaut, in dem diese Droge legalisiert wurde, sieht man, dass das ,,System nicht auseinander fällt".
In Deutschland wurde die Zahl der Konsumenten auf 6 Millionen geschätzt. Damit sind auch die Menschen einbezogen, die diese Droge nur einmalig konsumiert haben. 65% sagten, dass sie diese Droge nur einmal ausprobiert haben und sie nicht die gewünschte Wirkung erzielte. Wenn ein so hoher Prozentsatz nach dem ersten Konsum aufhört Cannabis zu rauchen, dann ist ein Gesetz gegen diese Droge nicht notwendig. In Holland, in dem die Droge 1976 erlaubt wurde, nahm die Zahl der Konsumenten im Alter von 18 Jahren stetig ab.
So waren es im Einführungsjahr noch 10%, im Jahr 1984 war es nur noch 4,2% und 1990 nur noch 2%.
Das zeigt, dass bei einer Legalisierung der Konsum nicht ,,ausarten" würde, wie viele denken. Beim Cannabisverkauf könnte der Staat außerdem eine lukrative Nebenerwerbstelle dazubekommen, denn nimmt man das Beispiel Tabak ist die Versteuerung auf jeden Fall lohnenswert. Als letztes möchte ich noch mal auf den juristischen Standpunkt zurückkommen. Als es um die Zuordnung von legalen und illegalen Drogen ging, wurde ein Antrag gestellt Zigaretten und das darin enthaltene Nicotin und Alkohol zu verbieten. Dieser Antrag wurde abgelehnt und als Begründung wurde der Artikel 2 im GG angegeben.
Damit widerspricht sich der Staat, denn es heißt, für alle soll das gleiche Recht gelten.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Text "Soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden?"?
Der Text behandelt die Frage, ob Cannabis in Deutschland legalisiert werden sollte. Es werden Argumente für und gegen die Legalisierung von Cannabis aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, darunter gesundheitliche, wirtschaftliche, juristische und gesellschaftliche Aspekte.
Welche gesundheitlichen Aspekte werden im Zusammenhang mit Cannabis diskutiert?
Der Text vergleicht die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis mit denen von Alkohol. Es wird argumentiert, dass Cannabis weniger körperliche Schäden verursacht als Alkohol und dass es weltweit keine Todesfälle durch Cannabis-Konsum gibt. Es wird auch auf Studien hingewiesen, die zeigen, dass Cannabis keine psychische oder physische Abhängigkeit verursacht und dass das "amotivationale Syndrom" nicht unbedingt mit dem Cannabis-Konsum zusammenhängt.
Welche wirtschaftlichen Argumente werden für die Legalisierung von Cannabis angeführt?
Der Text argumentiert, dass die Legalisierung von Cannabis Kosten sparen würde, da die Verfolgung von Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz nicht mehr notwendig wäre. Außerdem könnte der Staat durch die Versteuerung des Cannabis-Verkaufs Einnahmen generieren, ähnlich wie bei Tabak.
Welche juristischen Argumente werden im Text behandelt?
Der Text argumentiert, dass das Betäubungsmittelgesetz gegen die freie Entfaltung des Menschen (Artikel 2 GG) verstößt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Staat sich widerspricht, da er Zigaretten und Alkohol erlaubt, aber Cannabis verbietet.
Was wird über die Erfahrungen in Holland gesagt?
Der Text verweist auf Holland, wo Cannabis legalisiert wurde, und argumentiert, dass das "System nicht auseinander fällt". Außerdem wird gezeigt, dass die Zahl der jugendlichen Konsumenten nach der Legalisierung in Holland abgenommen hat.
Wie viele Cannabiskonsumenten gibt es schätzungsweise in Deutschland?
Die Zahl der Cannabiskonsumenten in Deutschland wird auf 6 Millionen geschätzt, wobei viele diese Droge nur einmalig konsumiert haben.
Welche Schlussfolgerung zieht der Autor?
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass der Konsum von Cannabis nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich legalisiert werden müsste, da eine große Gruppe von Menschen in Deutschland das Recht auf freie Entfaltung hat.
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- Heik Hoffmann (Author), 2001, Legalisierung bestimmter Drogen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/102106