Inhaltsangabe:
1. Einleitung
2. Die Vier Edlen Wahrheiten
2.1 Was ist Leiden?
2.2 Wie entsteht Leiden?
2.3 Wie kann das Leiden beendet werden?
2.4 Welches ist der Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt?
2.4.1 Der Edle Achtgliedrige Pfad
2.4.2 Der Dreigliederige Weg
2.5 Verhaltensweisen zum Erreichen des Endziels des Buddhismus
2.6 Verhaltensvorschriften für Laienanhänger
3. Schlußteil
1. Einleitung
Die Basis des buddhistischen Denkens sind die Vier Edlen Wahrheiten, welche als das buddhistische Glaubensbekenntnis gelten.
Der Buddha ( was so viel heißt wie: der Erwachte, der Erleuchtete in der klassischen indischen Sprache ) wurde als Prinz 560 v.Chr. im nördlichen Indien, an der Grenze Nepals geboren. Buddha, dessen Name Shakyamuni war, stellte seine Lehren in einer Nacht unter einem "Bohdi"-Baum auf, und verkündete sie wenige Tage nach seiner Erleuchtung den fünf Mönchen in Varanasi. Sechs Wochen später verkündete er diese auch den Menschen im Gazellenhain von Sarnath. Dieser Ort liegt elf Kilometer von Benares entfernt, dem Ort, an dem die Hindus heute ihre Toten verbrennen und die Asche in den Ganges werfen.
2. Die Vier Edlen Wahrheiten
Die Vier Edlen Wahrheiten des Leidens werden aufgegliedert in:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten1
2.1 Was ist Leiden?
Buddha sprach: „Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leid: Geburt ist leidvoll; Altern ist leidvoll; Krankheit ist leidvoll; Sterben ist leidvoll; mit Unlieben vereint sein, ist leidvoll; von Lieben getrennt sein, ist leidvoll; wenn man etwas, das man sich wünscht, nicht erlangt, ist es leidvoll...“2
... nach buddhistischer Ansicht ist Leben Leiden. Laut Buddha überwiegt das Leiden im menschlichen Leben dem Vergnügen so sehr, daß es für den Menschen besser wäre, nicht geboren zu sein. Vergleicht man aber das Leiden (dukkha) mit einer Krankheit, so ist eine genaue Beschreibung der Situation notwendig, bevor man eine Heilung erhoffen kann. Aber im Buddhismus gibt es auch Glück und Zufriedenheit, doch es wird auf die Vergänglichkeit dieser Zustände und die damit verbundenen Gefühle von Verlust und Trauer hingewiesen.
2.2 Wie entsteht das Leiden?
"Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist die Gier, die das Entstehen von Leid bewirkt; die Gier, die Wiederentstehen bedingt, die von Freude und Leidenschaft begleitet ist, die hier und dort ihre Freude findet; die Gier nach Sinnenlust, die Gier nach Werden, die Gier nach Vergehen."3
Die zweite Wahrheit bezeichnet den Ursprung des Leidens. Es ist die Gier nach dem Verlangen, des Begehrens ( kann auch Haß und Unwissenheit sein ) und dem Wollen des Eigenen. In der stärksten Ausprägung kann die Ursache des Leidens zum völligen Zurückweisen des eigenen Lebens, dem Selbstmord, führen.
2.3 Wie kann das Leiden beendet werden?
„Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: es ist die Aufhebung eben dieser Gier durch völlige Leidenschaftslosigkeit, das Aufgeben, Sich- der Beendigung des Leidens-Entäußern, Sich-Loslösen, Sich-Befreien, Unabhängigwerden von dieser Gier.“4
Die dritte Wahrheit ist eine logische Schlußfolgerung aus den Wahrheiten 1 und 2. Es gibt einen herausführenden Weg, eine Möglichkeit, dukkha ( das Leid ) zu beenden. Durch die Unterdrückung und völlige Aufhebung des Lebensdurstes, die Überwindung des Begehrens, wird das Leiden aufgehoben. Man möge den Durst nach Existenz, Gefühlen, Dingen, Erinnerungen und Vorstellungen, etc. drosseln und schon hat man die komplette Befreiung von dukkha in die Wege geleitet.
Dieses kann z.B. erreicht werden, durch das Leben in einem abgeschiedenen Kloster oder durch eine rein geistige Distanzierung von der Welt. Der Vorgang oder Zustand der Beendigung des Leidens heißt auf Sanskrit Nirvana und bedeutet wörtlich „verlöschen“. Dabei ist jedoch keine absolute Vernichtung gemeint. Dies läßt sich am Beispiel einer verlöschenden Kerzenflamme erklären: Nach bereits vorbuddhistischer, indischer Sichtweise erlischt die Flamme nicht sondern wird unsichtbar.
2.4 Welches ist der Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt?
2.4.1 "Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom zur Aufhebung des Leidens führenden Weg: es ist der Edle Achtgliedrige Pfad, nämlich [...]“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten 5 6
Diese acht Regeln stellte Buddha auf, damit sich der Mensch an nach ihnen richten kann, um dem Leid zu entkommen. Es ist die praktische Umsetzung von der dritten Wahrheit.
2.4.2 Der Dreigliedrige Weg
In einer anderen, zusammengefasteren Form wird der Weg dreigliederig dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.5 Verhaltensweisen zum Erreichen des Endziels des Buddhismus
Ein Mensch sollte die folgenden Übungen und Etappen beachten bzw. durchlaufen, um das Endziel des Buddhismus zu erreichen : das endgültige Ende von dukkha.
I. Aufgabe der materiellen Güter und weltlichen Tätigkeiten ( Bettelmönch ).
II. Folgenden Verhaltensweisen müssen befolgt werden:
- Er lügt nicht, verleumdet nicht, streitet nicht und schwätzt nicht.
- Er nimmt nichts, was ihm nicht gegeben wurde ( was sich aber nur auf benötigte Gebrauchsgegenstände wie drei Kleidungsstücke, ein Gürtel, eine Nadel, eine Almosenschale, ein Wassersieb, ein Rasiermesser und das tägliche Essen beziehen kann, denn mehr Besitz hat er nicht ).
- Er nimmt allen Lebewesen ( auch Übeltätern ) gegenüber eine freundliche Geisteshaltung an.
- Er nimmt keine Rauschmittel zu sich.
- Er ist nicht träge und müßig
- Er betreibt keine Hellseherei, Zeichendeutung, Magie oder Zauberheilung.
- Er benutzt keine luxuriöse Schlafstätte.
- Er bewacht die Tore seiner Sinne, sodass er nicht in Versuchung gerät, sich irgendwelchen Sinnesfreuden hinzugeben (dazu gehören Sex, Musik und andere Formen der Unterhaltung, üppiges Essen oder Essen zu unrechter Zeit, usw.) §Er befreit sich von seinen Ängsten
- Er übt sich in Achtsamkeit und Konzentration, was soviel bedeutet, dass er seine Gedanken nicht wild umherschweifen lässt, sondern sich immer auf das konzentriert, was er gerade macht, z.B. Atmen, Gehen, Arm heben, usw. §Er betrachtet die Dinge den Tatsachen, der Wahrheit entsprechend, so wie sie sind. Das beginnt er idealerweise mit dem eigenen Körper. Er betrachtet den Körper als eine aus festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen zusammengesetzte Sache, die einem fortwährenden Wandel unterworfen ist. Das macht er in allen erdenklichen Details. Die folgende Aufzählung der in den buddhistischen Schriften aufgeführten flüssigen Bestandteile dürfte eine Vorstellung geben: Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Lymphe, Tränen, Serum, Speichel, Rotz, Gelenköl und Urin.
- Die Lehre Buddhas ist nicht als absolute Wahrheit zu betrachten, der man anhängen sollte, sondern als Floß, das man benutzt, um einen Fluss zu überqueren und nachher stehenlässt.
2.6 Verhaltensvorschriften für Laienanhänger
Es kommt häufig vor, dass jemand von der Lehre Buddhas überzeugt ist, und trotzdem nicht allen materiellen Dingen absagen möchte. Für diese Leute gibt es den Begriff Laienanhänger, und es gibt fünf Gebote, die diese einhalten sollten
Nicht lügen
Nicht stehlen
Nicht töten
Keine Unzucht treiben
Keine Rauschmittel nehmen
3. Schlußteil
Buddha sprach: „Ich habe dir den Weg zur Befreiung ( ins Nirvana ) gezeigt. Wisse, daß die Befreiung jedoch von dir abhängt, von den eigenen Anstrengungen, Ethik zu befolgen und Weisheit zu entwickeln.“7
Im November 483 v Chr. starb Buddha durch das Essen einer verdorbener Speise in seinem Geburtsort Kushinagara. Bis zu seinem Tode war er ständig von interessanten und hochbegabten Leuten umgeben und vermittelte 45 Jahre lang nur mündlich seine 84.000 Belehrungen, alle schriftlichen Überlieferungen stammen von seinen Nachfolgern.
[...]
1 Atzenbeck, Claus; Wenisch, Christiane von: http://homepages.uni-regensburg.de/~atc16247/arbeiten/theol/buddhismus.pdf 1996/1997
2 Payer, Alois von: http://www.payer.de/buddherloesung/vism09.htm 2001
3,4 Payer, Alois von: http://www.payer.de/buddherloesung/vism09.htm 2001
5 Payer, Alois von: http://www.payer.de/buddherloesung/vism09.htm 2001
6 Atzenbeck, Claus; Wenisch, Christiane von: http://homepages.uni-regensburg.de/~atc16247/arbeiten/theol/buddhismus.pdf 1996/1997
7 Tulku, Gonsar: http://www.buddhismus.edu/EinfuhrungBuddhismusMainFrame.htm 2001