Kurze Beschreibung der aktuellen Praxis der gerontopsychologischen Behandlung, mit Bezügen zur Ausbildungslage und einer persönlichen Reflexion.
Die gerontopsychiatrische Versorgung setzt ab dem 65. Lebensjahr an, mit dem eigentlichen Ziel das Versorgungsangebot gut zu spezialisieren und zugänglich zu machen. Der Status Quo zeigt aber: Die Behandlung älterer Patient_innen ist defizitär. Dies belegen aktuelle Fallzahlen zu Major Depression, die zeigen, dass in den Altersgruppen ab 65 kaum noch Menschen in Behandlung sind. Je weiter das Alter der Patientengruppe steigt, desto größer wird das Versorgungsdefizit bis hin zu einer Nichtversorgung (Gutzmann, Schäufele, Kessler & Rapp, 2017). Demgegenüber steht eine eindeutige Empfehlung (Grad A) der S3 Leitlinie für die psychotherapeutische Behandlung von Depressionen im Alter. Gründe für die schlechte Versorgung finden sich sowohl auf Seiten der Behandler_innen, als auch der Patient_innen. Es hat sich gezeigt, dass psychische Symptome, vor allem der Depression, von den Erstbehandler_innen, wie zum Beispiel Hausärzt_innen, oft verkannt und als normale Erscheinung des Alterns abgetan werden. Sowohl die Behandler_innen, als auch die Betroffenen haben stereotype, vorurteilsbehaftete Vorstellungen über Psychotherapie im Alter, welche den Zugang erschweren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil: Vorstellung der Modulinhalte
- 3. Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Bericht bietet einen Überblick über den Praxismodul M15, der sich mit dem Themenfeld der Gerontopsychologie beschäftigt. Er beleuchtet den gesellschaftlichen, versorgungsbezogenen und klinisch-psychologischen Kontext der Gerontopsychologie und stellt die Inhalte des Moduls vor. Zudem wird eine persönliche Reflexion des Autors/der Autorin einbezogen.
- Defizite in der gerontopsychiatrischen Versorgung
- Psychotherapie im Alter: Herausforderungen und Chancen
- Vielfältige Bedürfnisse und Lebenserfahrungen älterer Menschen
- Altersspezifische Erkrankungen und psychische Gesundheit
- Zunehmende Bedeutung der Lebensspannenpsychologie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der Bedeutung und dem aktuellen Stand der gerontopsychiatrischen Versorgung. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Behandlung älterer Menschen verbunden sind, wie zum Beispiel die hohe Rate an unbehandelten Depressionen und die mangelnde Beachtung von therapeutischen Interventionen bei Demenz.
2. Hauptteil: Vorstellung der Modulinhalte
Der Hauptteil stellt die zentralen Themen der Gerontopsychologie vor. Er beleuchtet die heterogenen Bedürfnisse und Lebenserfahrungen älterer Menschen, die Herausforderungen der Psychotherapie im Alter sowie altersspezifische Erkrankungen und psychische Gesundheit. Zudem wird die Lebensspannenpsychologie als ein Gegenkonzept zum traditionellen Verständnis von Altern als Verlust vorgestellt.
Schlüsselwörter
Gerontopsychologie, Alter, gerontopsychiatrische Versorgung, Depression, Demenz, Lebensspannenpsychologie, Ageism, alterstypische Konflikte, multimorbide Erkrankungen, Frailty, Schmerzstörung, Fallacy of Good Reasons, Taxonomie psychischer Erkrankungen
- Arbeit zitieren
- Master of Science Christien Budde (Autor:in), 2020, Überblick über den Fachbereich der Gerontopsychologie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1012496