%0 Book %A Simone Pefferkofen %D 2000 %C München, Germany %I GRIN Verlag %@ 9783638961073 %T Kritik und Rechtfertigung der schulischen Literaturinterpretation %R 10.3239/9783638961073 %U https://www.hausarbeiten.de/document/97655 %X Was bedeutet es, ein Gedicht zu sezieren, einen Roman zu zerlegen, bis nur noch ein Gerippe aus Interpretationen übrig bleibt? Diese tiefgründige Analyse wagt es, die gängige Praxis der Literaturinterpretation im schulischen Kontext kritisch zu hinterfragen und neu zu bewerten. Im Spannungsfeld zwischen traditionellen Lehrmethoden und dem Einfluss moderner Medien auf das Rezeptionsverhalten junger Leser, entfaltet sich eine leidenschaftliche Debatte über Sinn und Unsinn der Interpretation. Susan Sontags provokante Thesen, die eine sinnliche Erfahrung des Kunstwerks über die intellektuelle Analyse stellen, treffen auf Hans Magnus Enzensbergers Kritik an der vermeintlichen Objektivität der Interpretation. Ist die Suche nach der "richtigen" Deutung eines Textes wirklich zielführend, oder verstellt sie den Blick auf die individuelle, subjektive Auseinandersetzung mit Literatur? Die Arbeit beleuchtet die Gefahren einer überbordenden Interpretation, die das Werk selbst zu ersticken droht, und plädiert stattdessen für einen offeneren, kreativeren Umgang mit Texten. Es werden alternative Methoden vorgestellt, die den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihre eigenen Lesarten zu entwickeln und sich aktiv mit dem literarischen Stoff auseinanderzusetzen. Dabei werden sowohl die Bedeutung der Textanalyse als auch die Rolle des Lehrers als Moderator und Impulsgeber neu definiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den methodischen Herausforderungen, die sich bei der Interpretation im Deutschunterricht ergeben, und es werden konkrete Vorschläge zur Gestaltung eines zeitgemäßen und schülerorientierten Literaturunterrichts unterbreitet. Diese Untersuchung ist ein Muss für alle Pädagogen, Literaturwissenschaftler und alle, die sich für die Zukunft der Literaturvermittlung interessieren. Sie bietet eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir jungen Menschen die Freude am Lesen und die Auseinandersetzung mit Literatur auf eine Weise vermitteln können, die ihre Kreativität fördert und ihre eigene Stimme stärkt. Es geht darum, einen Weg zu finden, der sowohl dem kulturellen Erbe der Literatur gerecht wird als auch den Bedürfnissen und Interessen der heutigen Generation entspricht. Die Arbeit ist eine Einladung, die eigenen Interpretationspraktiken zu überdenken und neue Wege zu beschreiten, um die Literatur lebendig zu halten und ihre transformative Kraft zu entfalten. Abschließend wird ein Fazit gezogen, das die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes hervorhebt, der sowohl die kritische Auseinandersetzung als auch die sinnliche Erfahrung von Literatur in den Mittelpunkt stellt, um Schülerinnen und Schüler zu mündigen und begeisterten Leserinnen und Lesern zu erziehen. %K Kritik, Rechtfertigung, Literaturinterpretation %G German