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Magisterarbeit, 2005
100 Seiten, Note: 2,2
1 Einleitung
2 UFOs – Definiens und Definiendum
2.1 Die Definition des UFO-Begriffs
2.2 Verschiedene Theorien zur Erklärung der UFO-Sichtungen
2.3 Die Forschung nach Leben im All
2.4 UFO-Erscheinungen in der Geschichte
2.4.1 UFO-Erscheinungen seit der Antike
2.4.2 UFO-Erscheinungen des 20. Jahrhunderts
2.5 Der historische Kontext der „modernen“ UFO-Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg
3 Die Rolle der Regierung, des Militärs und der CIA in der UFO-Frage
3.1 Verschiedene Projekte zur Untersuchung von UFO-Berichten (1947–1969)
3.2 Die UFO-Welle von 1952 und mögliche Folgen einer Massenhysterie
3.3 Die Ziele der CIA – zwischen Aufklärung und Desinformation
3.4 Der Condon Report (1968) – auf den 2. Blick die Ergebnisse einer Fehlinterpretation
3.5 Der Freedom of Information Act und die Freigabe ehemals streng geheimer UFO-Dokumente
4 Die Rolle der Medien
4.1 Rundfunk, Printmedien, Internet
4.1.1 Rundfunk: Das Hörspiel War of the Worlds (Orson Welles, 1938)
4.1.2 Printmedien: Tageszeitungen, Magazine und Bücher
4.1.3 Die Gerüchteküche Internet
4.2 Das Genre „Science Fiction“
4.2.1 Die Begriffs- und Genreentstehung von „Science Fiction“
4.2.2 Das Subgenre Außerirdischen-Film: Einordnung und Entwicklung
4.2.3 Das Subgenre Außerirdischen-Film: Themen und Handlungsmuster
4.2.4 Das Subgenre Außerirdischen-Film: ein Kurzresümee
5 Der UFO-Absturz von Roswell – eine Quelle der Inspiration und Wirtschaftsfaktor
6 Der UFO-Glaube – zwischen Religion, Esoterik und Wissenschaft (Kulte, Gruppen und Sekten)
7 Schlussbetrachtung und Zusammenfassung
8 Literaturverzeichnis und Filmografie
Jeder wird schon einmal von einem „UFO“ oder „Außerirdischen“ gehört haben. „E.T.“, „Alien“ und „Alf“ sind wohl die bekanntesten Film-Außerirdischen ihrer Art. Dennoch verbirgt sich hinter dieser weltbekannten, aber ebenso sehr komplexen Thematik ein weitaus größeres Phänomen, welches in der vorliegenden Magisterarbeit ausgearbeitet wurde. Der Titel der Arbeit UFO-Hysterie in den USA lässt eine weitreichende Herangehensweise zu, doch wird sich die Arbeit mit einer zentralen Fragestellung auseinandersetzen müssen, da dieses Thema so viele Bereiche durchkreuzt, dass es nicht möglich ist, an dieser Stelle jeden näher zu betrachten.
Das UFO-Phänomen in den USA soll in verschiedene Kontexte gebettet, betrachtet und in Hinsicht auf verschiedene Lebensbereiche untersucht werden. Der Zeitraum des zu untersuchenden Themas konzentriert sich hierbei schwerpunktmäßig auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Jahr 1947 stellt dabei den Beginn dar, weil in dem Jahr das „moderne“ UFO-Zeitalter laut vieler Quellen eingeläutet wurde. Während der Recherchen hat sich herausgestellt, dass den UFO-Sichtungen und deren Aufklärung nach wie vor sehr viel Beachtung geschenkt wird, was auch die eigentliche Aufgabe der Ufologie ist. Daher soll in dieser Arbeit nicht das Ziel der Untersuchung sein, einen umfassenden, geschichtlichen und chronologischen Überblick der vergangenen UFO-Sichtungsberichte zu geben, und auch nicht eine Antwort auf die Frage zu finden, ob es UFOs oder außerirdische Lebewesen gibt. Darüber haben sich schon UFO-Gläubige, Gegner, Skeptiker und Wissenschaftler Gedanken gemacht und verschiedene Theorien zur Erklärung der UFO-Sichtungen aufgestellt. Vielmehr soll es nun die Aufgabe sein die Hintergründe zu untersuchen und zu erkunden, wie und warum das UFO-Phänomen in einer „rational denkenden“ Nation wie den USA aufkommen konnte und bis heute ein Bestandteil ihrer Kultur ist. Hierbei soll die Entwicklung des UFO-Phänomens seit 1947 parallel zu der Entwicklung der USA betrachtet werden und gegebenenfalls darüber Auskunft geben, inwieweit historische, gesellschaftliche und politische Ereignisse einen Einfluss darauf hatten. Verschiedene Teilfragen sollen daraufhin untersucht werden und in den folgenden Kapiteln einen Zusammenhang zwischen der amerikanischen Gesellschaft und dem UFO-Phänomen aufzeigen sowie erklären. Die Gliederung dieser Arbeit entspricht dabei der Zielsetzung. Nach dem Einleitungsteil in diesem ersten Kapitel gliedert sich die Arbeit in sechs Hauptabschnitte. Die Definition des UFO-Begriffs, sein Ursprung, verschiedene Erscheinungsformen und Erklärungen von UFOs sollen im zweiten Kapitel beginnend in das Thema einführen. Sowohl bis in die Antike reichende als auch „moderne“ UFO-Sichtungen sollen dabei beschrieben und in einen Zusammenhang mit der Gesellschaft gebracht werden. Die „moderne“ UFO-Geschichte der USA beginnt zwar erst in den 40er Jahren, doch lässt sich die Entwicklung dieses Phänomens nicht verstehen, wenn man nicht einen Schritt zurück in die Vergangenheit macht. Der eigentliche moderne UFO-Sichtungsbeginn wird mit der Kenneth Arnold Sichtung im Juni und mit dem angeblichen UFO-Absturz bei Roswell (New Mexico) im Juli 1947 in Verbindung gebracht. Was aber waren die Umstände, dass diese Fälle aus dem Jahr 1947 weltbekannt wurden? Wieso sahen auf einmal hunderte Menschen UFOs oder Außerirdische? War der Absturz bei Roswell der Beginn einer UFO-Hysterie? Ein kurzer geschichtlicher Überblick der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA soll danach gegeben werden, um dadurch einen Einblick in die Zeitepoche zu erleichtern. Liegt der Beginn der modernen UFO-Ära nur zufällig im technologischen Zeitalter der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts? Sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und des langanhaltenden Kalten Krieges für das UFO-Phänomen verantwortlich? Fühlten sich die Menschen bedroht und hatten deswegen immer ein Auge auf den Luftraum und glaubten daher UFOs zu sehen, oder sind es ganz andere Ereignisse aus der amerikanischen Geschichte, die das Phänomen beeinflussten oder bedingten?
Im dritten Kapitel der Arbeit soll der Bezug des UFO-Phänomens zur amerikanischen Regierung, zum Militär und zur obersten Geheimdienstbehörde „Central Intelligence Agency“[1] (CIA) hergestellt werden. Das Jahr 1947 soll ebenso den Ausgangspunkt darstellen und den Zeitrahmen beginnend umfassen. Seit dem Roswell-Fall gab es immer wieder Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit dem UFO-Phänomen. Speziell der US-Regierung und der CIA wurde immer wieder vorgeworfen, dass sie mehr über UFOs wissen als sie zugeben, und somit Informationen über das UFO-Thema gegenüber der Öffentlichkeit verschweigen. Viele Verschwörungstheoretiker sind davon überzeugt, dass sie in einer massiven Konspiration zur Vertuschung dieses Themas verwickelt sind. Die Vorstellung, wonach die CIA insgeheim UFO-Forschungen betreibt, ist ein immer wieder diskutiertes Thema unter den UFO-Fans, seitdem das moderne UFO-Phänomen Ende der 40er Jahre aufkam. Die Kenntnis über geheime UFO-Akten hielt die Öffentlichkeit in Atem und seitdem ist die Nachfrage nach Aufklärung und Information ungebrochen. Unsicherheit und Unwissenheit der Bevölkerung resultierten aus diesen und spiegelten sich in der Wahrnehmung des UFO-Phänomens wider. Waren die Auswirkungen des Kalten Krieges hierfür verantwortlich? Was hatte das Militär und speziell die „United States Air Force“[2] (USAF) mit dem UFO-Thema zu tun? Wäre es nicht ebenso möglich, dass sie die UFO-Hysterie für sich nutzten und damit von anderen Themen oder Ereignissen abzulenken versuchten? Wurde das UFO-Thema vielleicht absichtlich durch die amerikanische Regierung und das Militär initiiert? Ebenso stellte die rasante Entwicklung in der Rüstungsindustrie viele Menschen vor die Frage, ob die neuen Errungenschaften wirklich von der Erde waren.
Im ersten Teil des vierten Kapitels möchte ich anhand unterschiedlicher Medien (Rundfunk, Printmedien, Internet) prüfen, welche Rolle sie für das UFO-Phänomen spielten. Für die Beantwortung der Frage, wie und warum das UFO-Phänomen in den USA Bestand haben konnte, ist auch dies ein sehr wichtiger Teil. Oft werden die Medienthemen als der Spiegel der Gesellschaft angesehen und seit den 30er Jahren gibt es verschiedene Theorien zur Wirkung der Massenmedien. Auf der einen Seite besitzen die Medien eine starke Wirkung und es wird davon ausgegangen, dass eine gesteigerte Präsenz eines Themas in den Medien von einem breiten öffentlichen Interesse zeugt. Gleichzeitig wird das Interesse an einem Thema auch durch die Darstellung in den Medien geweckt. Auf der anderen Seite können die Medien eine schwache Funktion haben, indem der Rezipient aktiv aus dem Angebot auswählt und damit bestimmte Bedürfnisse befriedigt. Dementsprechend besteht seit den 70er Jahren die Annahme, dass ein dynamischer Prozess zwischen den Medien selbst und dem Rezipienten erfolgt.[3] Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Medien das UFO-Phänomen behandelten und wie die Öffentlichkeit damit umging. War ein „Sommerloch“ für die vielen UFO-Berichte verantwortlich? Darüber hinaus sollen die Quellen dieser Nachrichten in diesem Abschnitt Beachtung finden. Welche Personen bzw. Berufsgruppen berichteten über diverse Sichtungserlebnisse oder UFO-Themen und wie seriös waren diese wirklich? Im zweiten Teil dieses Kapitels möchte ich das Genre „Science Fiction“[4] (SF) und speziell das Subgenre „Außerirdischen-Film“ näher betrachten. Hierbei sollen die Relevanz bzw. die Motive für das Entstehen bestimmter Filmmuster und Themen in Außerirdischen-Filmen herausgearbeitet werden, die zugleich in der geschichtlichen Entwicklung der USA von Bedeutung waren. Dadurch soll ein Vergleich zwischen der US-Gesellschaft und dem SF-Film möglich werden. Dabei möchte ich kurz auf die Begriffs- und Genreentstehung von SF eingehen. Welche Rolle spielte speziell die Literatur und ihre Themen und welche Bedeutung hat der amerikanische SF-Film für das Genre an sich? Kann man sagen, dass das Subgenre Außerirdische einen Großteil des SF-Genres ausmacht? Weiterhin möchte ich die Frage klären, wie die Außerirdischen im Film dargestellt werden und wie die Menschen dabei mit dem Fremden umgehen. Das Thema „Gut und Böse“ wird in SF immer wieder angesprochen und die Außerirdischen dienen hierbei als Projektionsfläche menschlicher Sehnsüchte und Ängste. Gibt es demnach einen Zusammenhang zwischen der Darstellung von Außerirdischen und UFOs in SF-Filmen und der jeweiligen Zeit ihrer Entstehung?
Im fünften Kapitel der Arbeit möchte ich den Blick auf den UFO-Tourismus in Roswell richten. Die Region Roswell rückte 1947 ins Interesse der Öffentlichkeit und wurde durch den entstandenen Mythos berühmt. Ein weltweiter Pressewirbel war die Folge und die Stadt Roswell wurde zu einem beliebten Reiseziel. So entwickelte sich dort seither eine Art UFO-Tourismus und jährlich besuchen tausende Menschen den Ort des ersten angeblichen UFO-Absturzes. Was aber ist der Grund dafür, dass der Mythos aufrechterhalten wird? Welche Bedeutung hat der angebliche UFO-Absturz für die Region Roswell? Konnte das UFO-Phänomen durch Personen aufrechterhalten werden, die sich ausgerechnet beruflich mit diesem Thema beschäftigten und damit ihren Lebensunterhalt verdienten?
Im sechsten Kapitel der Arbeit soll der UFO-Glaube in das Phänomen eingeordnet und der Blick auf einige wichtige „Propheten“ der Außerirdischen gerichtet werden. Die sogenannten „Kontaktler“ fand man seit den 50er Jahren in verschiedenen Kulten, Gruppen und sogar Sekten, welche an dieser Stelle mit ihren teilweise sehr obskuren Ansichten und Lehren vorgestellt werden. Dabei werde ich mich hauptsächlich auf das Werk[5] UFO-Sekten von Lars A. Fischinger und Roland M. Horn beziehen, welches einen umfangreichen und übersichtlichen Einblick in die verschiedenen UFO-Kulte gewährt. Was aber bewegt so viele Menschen dazu, den Lehren solcher Gruppen zu folgen? Kann der UFO-Glaube als Religion bezeichnet werden und wenn ja, was bietet sie dann ihren Gläubigen? Die Vorstellungswelt der UFO-Gläubigen zeigt wahrscheinlich mehr von deren psychischer Befindlichkeit als manch wissenschaftliche Fall-Untersuchung.
Im letzten Kapitel wird eine Abschlussbetrachtung sowie ein Ausblick vorgenommen, der wiederum neue Gesichtspunkte dieser Thematik eröffnet. Ebenso werden die wichtigsten Erkenntnisse und Ergebnisse hinsichtlich der Forschungsfrage zusammengefasst.
Sic itur ad astra. (So steigt man zu den Sternen empor.) (Vergil)[6]
Wenn man heute Personen auf der Straße befragen würde, was sie unter einem „UFO“ verstehen, dann würden die meisten den Begriff für ein „außerirdisches, untertassenförmiges Raumschiff“ verwenden, obwohl die Bezeichnung „UFO“ genau genommen nichts über dessen Herkunft aussagt. In den Medien und im Volksmund wiederum wird der Begriff „UFO“ fälschlicherweise seit den 50er Jahren als Synonym für „außerirdisches Raumschiff“[7] verwendet.[8] Ursprünglich kommt der Begriff „Unidentified Flying Object“[9] (UFO) aus der amerikanischen Luftfahrtterminologie und bedeutet „unidentifiziertes Flugobjekt“.[10] Als ein UFO wird demnach ein Objekt bezeichnet, welches sich in der Luft befindet oder bewegt und dessen genaue Identität und Herkunft dem Beobachter im Moment der Sichtung nicht bekannt ist. Erst wenn die Identität und Herkunft des UFOs bekannt ist, nennt man dieses „IFO“ bzw. „Identified Flying Object“, was „identifiziertes Flugobjekt“ bedeutet. Ein anderer vertrauter Name für diese Erscheinung ist „fliegende Untertasse“ bzw. „Flying Saucer“. Die in den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts geprägte Bezeichnung ist eine aus der Not heraus geborene Wortneuschöpfung, um einem ungewöhnlichen und damals geheimnisvollen Phänomen einen Namen zu geben. Der amerikanische Pilot Kenneth Arnold will am 24. Juni 1947 neun seltsam leuchtende Scheiben während eines Fluges über dem Mount Rainier im US-Staat Washington gesehen haben, die, wie er beschrieb, „flogen, wie wenn jemand eine Untertasse nimmt und sie übers Wasser wirft“.[11] Eifrig griff die Presse die Attraktion auf und ein Journalist wählte die passendere Bezeichnung „fliegende Untertasse“ in seinem Bericht. Daraufhin hatten fliegende Untertassen zum ersten Mal die Schlagzeilen der Tageszeitungen besetzt und wurden zu einem eigenständigen Phänomen. Arnolds Sichtung sehen viele Ufologen heute als die Geburtsstunde der modernen Ufologie.[12] Aufgrund dessen, dass das UFO-Thema in mehr als 50 Jahren nie ganz aus dem Bewusstsein der Menschen verschwand, sondern durch UFO-Sichtungswellen[13], die Verbreitung von UFO-Literatur und die Medienberichterstattung immer populärer geworden ist, verbindet wohl heute die Mehrheit der Menschen den Ausdruck „fliegende Untertasse“ mit einem runden, diskusförmigen Raumschiff, bemannt mit außerirdischen Lebewesen.
Die Ufologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Phänomen UFO beschäftigt. Ufologen in der ganzen Welt sammeln Berichte über UFO-Sichtungen und versuchen diese zu erklären. Obwohl es für die meisten UFOs eine natürliche Erklärung gibt, konnten einige Erscheinungen bis heute nicht aufgeklärt werden und bleiben somit ein Rätsel. 95 Prozent aller UFO-Sichtungen sind auf natürliche Umstände zurückzuführen und lassen sich deshalb relativ gut und schnell aufklären.[14] Menschen, die jedoch glauben, ein „UFO“ gesehen zu haben, nennt man UFO-Berichterstatter oder UFO-Melder. Ihre Darstellungen des Ereignisses werden als UFO-Fälle aufgegriffen und bearbeitet. In der seriösen Wissenschaft geht man allgemein nicht davon aus, dass es sich bei den UFOs um Erscheinungen fremden Ursprungs handelt, auch wenn immer wieder scheinbar unidentifizierte Sichtungen am Himmel ausgemacht wurden und werden. Viele Menschen haben aber tatsächlich etwas am Himmel gesehen, nur ob es außerirdisch ist, bleibt fraglich. Besonders nachts kommt es unter bestimmten Bedingungen sehr schnell vor, dass völlig normale Erscheinungen für UFOs gehalten werden. Beispielsweise wurden schon astronomische Objekte, wie helle Sterne (z.B. Sirius), Planeten (z.B. Jupiter und Venus) oder sogar der Mond als außerirdische Raumschiffe (fehl-) interpretiert. Bei Meteoren (im Volksmund „Sternschnuppen“) handelt es sich um in die Erdatmosphäre eintretende Gesteinsteile (Meteoroide), die in der Regel komplett verglühen. Nur selten geht Restmaterial als Meteorit zur Erde nieder. Meteore werden meist dann fehlinterpretiert, wenn sie nicht wie üblich eine von oben nach unten verlaufende, senkrechte Bahn aufweisen, sondern eine scheinbar von unten nach oben verlaufende. Ebenso Suchscheinwerfer oder Landescheinwerfer, die abends am Himmel kreisen, werden häufig von Menschen für UFOs gehalten. Wenn sie sich bewegen, können diese manchmal fremdartig aussehen.[15] Bei Tageslicht werden oft Wetterballons oder Heißluftballons für UFOs gehalten. Die glatte Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht, so dass der silbrige Punkt am Himmel wie ein rundes oder kegelförmiges Flugobjekt erscheint. Des Weiteren werden Flugzeuge oder Hubschrauber als UFOs fehlinterpretiert. Wenn bei grellem Sonnenlicht die Tragflächen und das Leitwerk unsichtbar erscheinen, dann kann der nur sichtbare Rumpf als länglicher, metallisch glänzender Körper erkannt werden und dann völlig fremd und undefinierbar aussehen.[16] Darüber hinaus werden auch Wolken oftmals als UFOs interpretiert. Es gibt eine bestimmte Wolkenform, die einer Scheibe stark ähnelt: die sogenannte „Lentikularwolke“. Eine weitere Möglichkeit stellen Vogelschwärme dar, welche als UFOs identifiziert wurden. Die reflektierenden Körperunterseiten bestimmter Vogelarten können im Sonnenlicht als ovale, weiße Formen erscheinen, während der obere Körperteil nicht sichtbar ist.[17] UFO-Sichtungen wurden aber auch von der Sonne hervorgerufen. Manchmal gibt es eine Nebensonne zu sehen, bei der es sich um eine sogenannte „Haloerscheinung“ handelt. Sie entsteht durch Brechung oder Spiegelung der Lichtstrahlen an Eiskristallen in der Atmosphäre, so dass der Beobachter neben der Sonne eine zweite Sonne mit intensiverer Farbe am Himmel stehen sieht.[18]
Ebenso ist das Militär nicht ganz unschuldig an den vielen angeblichen UFO-Sichtungen in den USA. Seit Jahrzehnten gibt es diverse Gerüchte über eine Geheimbasis der Amerikaner in der Wüste Nevadas und immer wieder werden über Militäranlagen oder geheimen Geländen merkwürdige Sichtungen beschrieben, welche die Ufologen versuchten aufzuklären.[19] Hierbei gibt es zwei verschiedene Seiten dieser Theorie. Auf der einen Seite sollen das Militär „UFO-Wracks und Aliens“ zu Versuchszwecken auf der Geheimbasis der „Area 51“ verwahren. Auf der anderen Seite sollen dort neue Flugkörper entwickelt worden sein. Diese Fluggeräte werden, so die Theorie, angeblich unter höchster Geheimhaltung vor der Öffentlichkeit gebaut und getestet. Die geheimen Testflüge werden dann wiederum von der ahnungslosen Bevölkerung für UFOs gehalten. Bereits Mitte der 50er Jahre wurde dort das U2-Aufklärungsflugzeug entwickelt, welches ebenso UFO-Sichtungen auslöste. Die legendäre „Area 51“ am Groom Dry Lake, auf dem gewaltigen Gelände der Nellis Air Force Base, auch bekannt als „Dreamland“ oder „Groom Lake Air Force Base“, ist ein Kandidat für einen potentiellen Ort, an dem solche geheimen Tests und Forschungen betrieben werden können. Dabei handelt es sich um einen Militärstützpunkt nördlich von Las Vegas, welcher umzäunt und streng bewacht ist.[20] Durch die Medien ist das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Militärbasis und an der Theorie, dass dort mit einer außerirdischen Technik experimentiert wird, immer mehr gewachsen und so findet man diese Thematik häufig in Filmen, Büchern oder TV-Serien wieder. Verschiedene Stellen der US-Regierung wiesen schon mehrfach darauf hin, dass sich am Groom Lake nur ein kleines Testgelände befinden soll, auf dem lediglich Aktivitäten durchgeführt werden, die der Geheimhaltung unterliegen. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass eine Geheimhaltung im Sinne der nationalen Sicherheit eine Verschwörung oder Verschleierung seitens der Regierung vermuten lässt.[21]
Das Verteidigungsministerium, die Regierung und das Militär der USA bestritten jahrelang die Existenz der „Area 51“, was ein wichtiger Aspekt bei der Mythenbildung der UFOs war. Erst durch den eindeutigen Beweis diverser Fotos mussten die Behörden ihre Behauptungen korrigieren und zugeben, mitten im „Niemandsland“ ein Testgelände zu betreiben. Auf diesem Areal befinden sich diverse Hangars, Häuser und die längste Landebahn der Welt. Des Weiteren wurden Gerüchte durch den Physiker Robert alias „Bob“ Lazar, einem ehemaligen Mitarbeiter der „Area 51“, bestärkt, welcher 1989 verschiedene Nachrichten um angebliche Aliens und UFOs bestätigte und der behauptete, verschiedene Typen außerirdischer Raumschiffe untersucht zu haben.[22] Über der „Area 51“ wurden schon unzählige „UFOs“ gesichtet. Für viele Menschen ist es inzwischen eine Tatsache, dass dort mit einer Technik experimentiert wird, die aus abgestürzten UFOs stammt.[23] Spätestens seit dem Kinohit Independence Day,[24] in welchem die Erde von Aliens angegriffen wird und der US-Präsident in die „Area 51“ flieht, ist das geheimnisvolle Testgelände weltweit zu einem Begriff geworden.
„UFOs“ werden in der Öffentlichkeit meist als Raumschiffe außerirdischer Wesen angesehen und als solche behandelt. Dass es aber nicht nur eine einzige, sondern verschiedene Theorien über den Ursprung der UFO-Erscheinungen gibt, sollen die nachfolgend beschriebenen Theorien belegen.[25]
Die Ansichten über das Phänomen weichen stark voneinander ab, da es viele verschiedene Facetten hat – sowohl eine sozio-psychologische (subjektbezogene) als auch eine naturwissenschaftliche (objektbezogene).[26] So gibt es einige kritische Forscher, die nur von einem sozio-psychologischen Phänomen ausgehen. Zwar können auch diese nicht alle Sichtungen erklären, sehen dies aber entweder als „statistisches Rauschen“ oder gehen von einer prinzipiellen Unmöglichkeit aus, jede gemeldete Sichtung zuverlässig aufklären zu können. Sei es aufgrund der Unzuverlässigkeit menschlicher Wahrnehmung und Erinnerung, oder ungenügender Kenntnis aller denkbaren Erscheinungsweisen herkömmlicher Phänomene. Andere Forscher wiederum legen sich nicht fest und halten mehrere Theorien für möglich. Wieder andere gehen von einer starken Indizienlage für exotische Theorien aus und heben die physikalische, naturwissenschaftliche Realität des Phänomens hervor. Schließlich gibt es noch andere Theorien, die von einer angeblich ständigen Präsenz und Einmischung außerirdischer Intelligenzen, gepaart mit Verschwörungstheorien bezüglich involvierter irdischer Regierungen, ausgehen. Dies geht bis hin zu fantastischen, esoterisch-religiösen Einstellungen.[27] Nachfolgend werden sieben Hypothesen beispielhaft vorgestellt, um die Vielfalt und Unterschiede solcher Erklärungen aufzuzeigen.
Das erste Beispiel mag die wohl populärste und verbreitetste Hypothese über den Ursprung von UFO-Sichtungen sein, nämlich die „Extraterrestrische Hypothese“[28] (ETH) oder „Außerirdischen-Hypothese“ (AIH) genannt. Sie geht davon aus, dass UFOs ihrem Ursprung nach außerirdisch sind, wobei es allerdings verschiedene Ausprägungen gibt. Demnach gibt es zum Beispiel „einfache“ UFO-Sichtungen, telepathische oder persönliche Kontakte mit Außerirdischen, Entführungen und sogar Experimente an Menschen durch Außerirdische. In späteren Jahren wurden Tierverstümmelungen und Kornkreise häufig mit dem UFO-Thema in Verbindung gebracht. Diese Hypothese wird durch die physikalische Realität des Phänomens und insbesondere durch sogenannte „Strangeness-Faktoren“ begründet[29] (z.B. Wechselwirkungen mit der Umwelt), welche die herkömmlichen Erklärungen ausschließen sollen. Jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Fakten, die diese Hypothese bisher stützen.
Eine andere Erklärung für den Ursprung der UFO-Sichtungen versuchte der Ufologe Trevor James Constable zu finden. Seiner Meinung nach gibt es verschiedene Ausprägungen hinsichtlich eines noch unbekannten atmosphärischen oder physikalischen Phänomens. In diesem Zusammenhang werden „Plasma-Phänomene oder überdimensionale Effekte“ erwähnt.[30] Constable wollte beweisen, dass UFO-Sichtungen natürliche, aber unbekannte Naturphänomene sind. Durch Infrarot-Fotografien entdeckte er anscheinend Lebensformen in der Erdatmosphäre, die der Theorie ihren Namen gab: die Theorie der „atmosphärischen Tiere“. Die amöbenartigen Lebensformen sind gasähnlich, aber elektrisch stark leitfähig, was den Plasmazustand näher umschreibt. Diese in der Luft lebende Fauna entspricht einzelligen Lebewesen. Der Theorie nach könnten demnach einige elektromagnetische und psychische Effekte sowie die in einigen Fällen beobachteten UFO-Luftmanöver[31] erklärt werden, welche bei UFO-Sichtungen auftauchen. Jedoch kann man mit dieser Hypothese die meisten Sichtungen der fremdartigen Wesen nicht vollständig erklären.
Die Basis der „Staatshypothese“ besagt, dass das UFO-Phänomen weltweit so populär geworden ist, dass Regierungen es für ihre geheimen Aktivitäten nutzen konnten. Obwohl das Militär und die Geheimdienste immer leugneten, dass sie gut über UFOs und deren Forscher informiert seien, kam es später zu gegenteiligen Aussagen. Besonders durch das „Gesetz der Informationsfreigabe“ bzw. dem „Freedom of Information Act“[32] (FOIA) bewiesen ehemals geheime Dokumente schließlich die Beteiligung verschiedener Behörden,[33] wie beispielsweise der CIA, des FBI[34] oder der NSA.[35] Peter Brookesmith bemerkt dazu folgendes: „Einige UFO-Sichtungen sind ganz klar militärische Aktionen, während manche Berichte, die aus militärischen Quellen stammen, nur zur Desinformation und Verwirrung dienen sollen“.[36]
Eine andere Hypothese ist die „Erdlichter-Hypothese“. Die Theorie geht davon aus, dass seltsame Lichter durch noch nicht erforschte, aber normale natürliche Vorgänge innerhalb der Erde ausgelöst und von Zeugen immer wieder für UFOs gehalten werden. Solche angeblichen UFO-Lichter und Scheiben tauchen meist in Gegenden auf, in denen starke geologische Kräfte wirken (z.B. an der Sankt Andreas Spalte in Kalifornien, USA). Wichtige Vertreter dieser Theorie sind der britische Forscher Paul Devereux und der amerikanische Akademiker Michael Persinger. Beide untersuchen seit langem die psychischen Effekte, die bei Beobachtern dieser Lichter auftreten. Diese Hypothese ist unter den UFO-Forschern eine der bisher plausibelsten Erklärungen für UFO-Sichtungen.[37]
Die vermutlich schwierigste Theorie beschäftigt sich mit „Außerirdischen aus anderen Dimensionen und Zeiten“. Ihr unterliegen komplexe Ansätze der Quantenmechanik, der Relativitätstheorie und der Kosmologie. Es wird behauptet, dass UFOs aus anderen Existenzebenen in unsere Ebene gelangen können. Ernst Meckelburg vertritt die These, dass UFOs Zeitmaschinen seien. Diese Theorie ist rein spekulativ, aber lässt sich nach Aussagen Meckelburgs mathematisch und physikalisch belegen. Es soll sich ebenfalls wissenschaftlich belegen lassen, dass das Universum unter bestimmten Umständen mit anderen Paralleluniversen oder anderen Daseinsebenen in Verbindung treten kann.[38] Jedoch kann auch diese Hypothese nicht alle UFO-Erscheinungen erklären.
Eine andere Theorie der UFO-Sichtungen befasst sich mit „Halluzinationen“. Bei diesen Fehleinschätzungen handelt es sich jedoch nicht um Halluzinationen im medizinischen Sinne. Es ist bekannt, dass das menschliche Gehirn einfachen, aber unbekannten Objekten Einzelheiten hinzufügt, um sie in eine bekannte Form zu bringen.[39] So könnte ein Zeuge ein UFO erschaffen, auch wenn er geistig völlig normal ist. Die ungelöste Frage für Brookesmith ist jedoch, wodurch diese Halluzinationen oder Fehlinterpretationen ausgelöst werden.
Die Hypothese der „psychischen Überwältigung“ geht davon aus, dass die meisten UFO-Sichtungen und Entführungen nicht real stattfanden, aber die Opfer so von ihrer Realität überzeugt waren, dass diese Erlebnisse von einer anscheinend äußeren Macht in das Bewusstsein der Opfer „eingespeist“ wurden.[40] Worum es sich dabei handelt, bleibt bisher ungelöst. Vielleicht ist es „nur“ das Gehirn, was unter bestimmten Voraussetzungen das „Unbewusste“ bewusst werden lässt, so dass man biologische Ursachen dafür mitverantwortlich machen müsste.
Diese Hypothesen sind nicht die einzigen zur Erklärung des Ursprungs von UFO-Erscheinungen bzw. Sichtungen. Weiterhin ist sicher, dass jeder Ufologe seine eigene Theorie hat und dass der Mensch ungewöhnliche Erscheinungen am Himmel sieht, die sich nicht allein mit irdischen Phänomenen erklären lassen. Objektiv betrachtet kann man demnach sagen, dass UFOs weder von einem einzigen Ort stammen, noch als ein einziges Phänomen beschrieben werden können.
Die meisten Wissenschaftler und Forscher halten „UFOs“ für höchst unwahrscheinlich. Ebenso die „National Aeronautics and Space Administration“[41] (NASA), die zivile US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt. Sie beschäftigt sich nicht mit UFOs, weil sie die Meinung vertritt, dass diese nichts mit Außerirdischen zu tun haben. Ebenso betreibt das SETI-Institut mit Prof. Frank Drake als Präsidenten, das eigens zur Erforschung von außerirdischem Leben 1984 eingerichtet wurde, keine UFO-Forschung. Das bedeutet aber nicht, dass das SETI-Institut nicht an außerirdisches Leben glaubt. Im Gegenteil, die SETI[42] forscht intensiv nach Leben im All. Dieser Aufgabe hatte sie ihren Namen zu verdanken: „Search for Extraterrestrial Intelligence“, also die „Suche nach außerirdischer Intelligenz“.[43] Mit Hilfe von riesigen Radioteleskopen, die Radiowellen aus dem Weltall auffangen und aufzeichnen, wird das Universum systematisch auf verschiedene Signale untersucht, welche von außerirdischen Lebensformen stammen könnten.[44] Bisher wurden allerdings noch keine derartigen Signale empfangen beziehungsweise entdeckt.[45]
Darüber hinaus suchen Astronomen, Physiker und andere Wissenschaftler nach Leben im All. Sie konzentrieren sich bei der Suche meist auf die Planeten und deren Monde in unserem Sonnensystem, weil diese der Erde näher sind und man relativ viel über sie weiß. So hoffen die Forscher eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob außer auf der Erde noch weiteres Leben in unserem Sonnensystem existiert. Da nicht bekannt ist, ob Leben auch auf einer anderen Basis als auf Kohlenstoff bestehen kann, beschränkt sich die Suche auf die Voraussetzungen, unter denen irdisches Leben entstand. Biologen haben die Theorie aufgestellt, dass sich möglicherweise auf nur 10 Prozent der Planeten, auf denen sich Leben entwickeln könnte, auch Leben entwickelt hat. In unserer Galaxie gäbe es demnach zwischen 100 und 150 Millionen Planeten, auf denen eine Art Leben möglich wäre. Jedoch ist die Möglichkeit gering, dass auch nur einer von ihnen von intelligenten Lebensformen bewohnt wird und nah genug an der Erde ist, um Kontakt aufzunehmen.[46] Die Wissenschaft hat jedoch in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Sinneswandel erlebt und Forscher, die an ein Leben auf anderen Planeten glaubten, wurden plötzlich nicht mehr verhöhnt. Ein neues Fachwort wurde erfunden: die „Bioastronomie“. In entfernten Galaxien entdeckte man Kohlenstoffverbindungen und Aminosäuren, also Bausteine des Lebens auf unserer Erde.[47] Es steht zumindest fest, dass bisher auf keinem anderen Planeten oder seinen Monden höher entwickeltes Leben entdeckt wurde. Eher besteht die Möglichkeit, dass dort nur Bakterien oder Einzeller leben.[48] Dennoch wird es weiterhin Menschen geben, die nur zu gern glauben, dass diese unerklärlichen Objekte am Himmel Zeichen außerirdischen Lebens sind.
In den nächsten Abschnitten möchte ich einen kurzen Überblick geben, welche Arten von Himmelserscheinungen im Laufe der Jahrhunderte auftraten und welche äußerlichen Merkmale diese hatten. Ob diese Erscheinungen in Bezug zu dem jeweiligen Zeitgeist standen, soll nachfolgend untersucht werden. Da ich aber an dieser Stelle keine vollständige Sichtungschronologie aufführen möchte, beschränke ich mich auf einige bedeutsame Beispiele aus der Geschichte. Einen guten Überblick geben die jeweiligen Werke der beiden Autoren Peter Brookesmith und Reinhard Habeck. Brookesmith führt in seinem Werk[49] Himmelserscheinungen bis zum Jahr 1500 vor Christus (v. Chr.) auf und Habeck geht in seinem Werk[50] auf frühe Sichtungen ein, die bis in das Jahr 600 v. Chr. reichen.
Seit dem die Menschen zum Himmel blicken, sehen sie Dinge, die sie sich nicht immer erklären konnten. So wird schon seit tausenden von Jahren von Himmelserscheinungen in verschiedensten Formen und Schriften berichtet. In den Schriften einer jeden Religion wird von „fliegenden Schilden“, „Feuerrädern am Himmel“, „fliegenden Glocken“, „Söhnen des Himmels“, „geflügelten Wesen“ und ähnlichen Erscheinungen berichtet. Zu der damaligen Zeit brachte man dies mit den Göttern in Verbindung, welche vom Himmel herabstiegen, um die Erde zu besuchen. Darüber hinaus wurden hell leuchtende und bunte „Feuerkugeln oder Feuerbälle“, „Lichtsäulen in Form von Kreuzen“, „Lichtphänomene als Mariaerscheinung“, „Wolkenschiffe“, „fliegende Trommeln“ und andere Luftfahrzeuge in verschiedenen Niederschriften zwischen dem 1. und 13. Jahrhundert gefunden.[51] In alten indischen Sanskrittexten werden ausführlich die „Vimanas“ beschrieben. Hierbei handelt es sich um die himmlischen Wagen, mit denen die Söhne der Götter umherreisten und die sich auf der Erde, im Wasser und in der Luft bewegen konnten.[52] Sogar in der Bibel lassen sich eine Reihe von Vergleichen finden, welche Ufologen als UFO-Berichte bezeichnen. Dort ist von „fliegenden Schriftrollen“, „feurigen Himmelswagen“ und „Wolken voll Feuer und Glanz“ die Rede. Der wohl eindrucksvollste Bericht, der um 700 v. Chr. entstand, stammt aus dem Alten Testament, wo sich im Buch des Propheten Ezechiel folgende Beschreibung findet:
Ich sah, wie der Sturm eine mächtige Wolke von Norden herantrieb; sie war von einem hellen Schein umgeben, und Blitze zuckten aus ihr. Die Wolke brach auf, und aus ihrem Inneren leuchtete ein helles Licht, wie der Glanz von gleißendem Gold. In dem Licht sah ich vier Gestalten, die wie Menschen aussahen, doch hatte jede von ihnen vier Flügel.[53]
Für Ezechiel muss diese Erscheinung eine Begegnung mit Gott in seiner großartigsten Pracht gewesen sein. Für die Prä-Astronautiker[54] war dies die Landung eines außerirdischen Raumschiffes. Möglich ist jedoch auch, dass der Prophet eine natürliche Lichterscheinung gesehen hatte, denn für die meisten UFOs gibt es bei näherer Untersuchung eine natürliche Erklärung. Was aber in der Antike von vielen Menschen wirklich gesehen wurde, bleibt bis heute ungeklärt. Die Tatsache ist aber, dass all diese Beobachtungen, welche die Menschen der Antike nachhaltig beeindruckt haben, Himmelsobjekte waren und nicht nur ein einmaliges, örtlich begrenztes Phänomen.
Wenn man in UFO-Kreisen den Begriff „Paläo-SETI“[55] benutzt, verbindet man damit, egal ob positiv oder negativ, den Namen Erich von Dänikens. Seit über 40 Jahren beschäftigt sich der Schweizer bereits mit der „Prä-Astronautik“ (= die Suche nach Spuren außerirdischer Intelligenz in historischen, prä-, früh-, und erdgeschichtlichen Zeiten) und seit seinem ersten Werk Erinnerungen an die Zukunft aus dem Jahr 1968, gehört er zu den wichtigsten Vertretern dieser „Wissenschaft“.[56] Mit 26 Büchern, die in 32 Sprachen übersetzt und weltweit über 63 Millionen mal verkauft wurden, versucht er seither zu beweisen, dass „vor Jahrtausenden Außerirdische Einfluss auf die Entwicklung der Menschheit genommen und Spuren auf der Erde hinterlassen haben“.[57]
Eine wahre „UFO-Hysterie“ gab es ebenso das ganze Mittelalter hindurch. In der Literatur aller Länder Europas tauchten immer wieder Berichte über Beobachtungen von „großen fliegenden Rohren“, aus denen „fliegende Kugeln schossen“, „fliegenden Hüten“, „Himmelkreuzen“, „Irrlichtern“ und weiteren seltsamen Flugobjekten auf. Ebenso schien es „Drachen“ zu jener Zeit gegeben zu haben.[58] Im Jahre 1492 beschrieb sogar Christoph Kolumbus ein helles Licht, welches er und seine Mannschaft von Bord der „Santa Maria“ gesehen haben. Wandmalereien und Gemälde, welche aus dieser Zeit stammen, lassen scheibenförmige, flammenschlagende Flugobjekte erkennen und die meisten „mittelalterlichen UFOs“ schienen bemannt zu sein.[59]
Im 16. Jahrhundert findet man zum Beispiel schwarze und kreisförmige Scheiben, spiralförmige Gegenstände, blutrote, blaue und schwarze Bälle sowie leuchtende Objekte, die wie grüne und rote Sonnen aussehen, am Himmel. Jedoch änderte sich der Ton der Berichte, als Ende des 17. Jahrhunderts das „Zeitalter der Vernunft“ anbrach und die rationale wissenschaftliche Beobachtung zum Gebot der Stunde wurde. Seitdem versuchte man mit einer standardisierten Begründung alle anormalen Zeichen am Himmel zu erklären. Im Jahre 1677 konnte man ein großes helles Licht am Himmel beobachten.[60] Der bekannte englische Astronom Edmund Halley hatte das Phänomen eines „Merkurtransits“ beobachtet. Der langperiodische Komet, auch als „Halleyscher Komet“ bekannt, zählt seit langem zu den hellsten und bekanntesten Schweifsternen, weil er alle 76 Jahre wiederkehrt. Im Nachhinein war es sogar möglich, den Kometen bis in das dritte Jahrhundert v. Chr. zurück zu verfolgen.[61] So war bewiesen, dass sicherlich ein Großteil der merkwürdigen Lichter und Feuerbälle am Himmel, durch Kometen hervorgerufen wurde.[62]
Diese Himmelsbeobachtungen gab es alle Jahrhunderte hindurch und es waren nicht nur die „einfachen“ Menschen, die darüber berichteten. Selbst anerkannte Größen der jeweiligen Zeitepoche berichteten immer wieder von seltsamen und nicht erklärbaren Himmelsobjekten. So sprach zum Beispiel der zu seiner Zeit angesehene und bekannte französische Astronom Urbain Jean Joseph Le Verrier am 10. Oktober 1864 von einem „leuchtenden röhrenförmigen Objekt“ über Paris, welches er gesehen haben will und dessen Herkunft nicht geklärt werden konnte.[63]
UFOs als „Fortbewegungsmittel fremder Wesen“ sind also keineswegs eine pure neuzeitliche Erscheinung, nur ist unsere Auffassung gegenüber den fliegenden Objekten sehr viel genauer definiert als die der Vergangenheit. Denn wer würde heute hinter den UFOs „fliegende Glocken“ oder gar „fliegende Schriftrollen“ vermuten? Wahrscheinlich kaum jemand, das heißt aber nicht, dass die Menschen damals nichts am Himmel gesehen haben. Nur reichte ihre Vorstellungskraft wohl noch nicht aus, um sich die Ferne des Alls vorzustellen und damit einen nicht menschlichen Ursprung der Objekte in Erwägung zu ziehen. Es scheint daher verständlich, dass sie den Erscheinungen meist einen göttlichen oder dämonischen Ursprung zuschrieben, so wie es ein typisches Merkmal dieser Zeit und der vorherrschenden Religion angepasst war. Dem gegenüber sollen die nachfolgenden Abschnitte erläutern, wie ähnliche Erscheinungen des 20. Jahrhunderts erklärt wurden.
Bevor ich den Blick auf UFO-Erscheinungen des 20. Jahrhunderts richte, muss man bis in das 18. Jahrhundert zurück schauen, denn bereits in diesem war der Heißluftballon das erste bemannte Luftfahrzeug der Welt. Er faszinierte die Menschen und trieb sie weiter voran, bessere Luftfahrzeuge zu entwerfen und zu entwickeln, so dass schon zum Ende des 19. Jahrhunderts die ersten angeblich bemannten und lenkbaren „Luftschiffe“ gesichtet wurden, obwohl man diese erst um 1900 in den USA baute. Die Bandbreite der Spekulationen über eine denkbare Herkunft dieser Luftschiffe reichte von außerirdischen Invasoren bis hin zu Erfindern. Doch die meisten Geschichten über gesichtete Luftschiffe waren erfunden oder erlogen.[64] Das Land und das Meer waren zu jener Zeit schon dem Menschen unterworfen, doch der Traum der Eroberung des Luftraumes galt als noch nicht erreicht. Dank der sich immer weiter entwickelnden Technik zeichnete sich die Zeit um die Jahrhundertwende durch eine erstaunliche Entwicklung in allen Bereichen der Luftfahrt aus. So lässt sich verstehen, warum der Traum vom Fliegen die Sinne der Menschen beflügelte. Immer wieder wurden seltsame Objekte am Himmel gesichtet, für die es keine Erklärungen gab. Die These von außerirdischen Besuchern war damals keineswegs verbreitet, auch wenn Autoren wie Jules Verne (1828–1905) oder Herbert George Wells (1866–1946) Beschreibungen von Luftschiffen, Raumfahrzeugen und Außerirdischen in ihren fantastischen Abenteuergeschichten verwendeten, zielten die meisten rationalen Vermutungen auf irdische Ingenieure, die ihr Fluggerät ausprobiert hätten oder auf erfundene Geschichten.[65]
Die Zeit der politischen Spannungen vor dem Ersten Weltkrieg sorgte für eine Häufung von Luftschiff-Sichtungen. So könnten viele der Sichtungen aus dem Jahr 1913 durch Fehlinterpretationen aufgrund der Furcht vor dem Krieg oder durch Tests geheimer Waffen entstanden sein. Nach dem Krieg wurde das Verschwinden vieler Soldaten als Massenentführung durch UFOs abgehandelt, um die Ermordung vieler Soldaten jahrelang geheim zu halten. So wurde der Mythos um die UFOs weiter getragen. UFO-Berichte aus den 20er Jahren waren eher selten, aber die wenigen, die das Thema reflektierten, berichteten von „mysteriösen Flugzeugen“.[66] Die namhaften „Geisterflugzeuge“ über Skandinavien, England und den USA machten in den Jahren 1932 bis 1937 von sich reden. Im Februar 1942 lösten unbekannte Flugobjekte über Los Angeles einen Großalarm aus. Angeblich waren 15 Flugobjekte beteiligt. Um diesen „UFO-Angriff“ besser einschätzen zu können, muss der Hinweis gegeben werden, dass der Angriff der Japaner auf den wichtigsten US-Marinestützpunkt Pearl Harbor im Dezember 1941 nicht einmal drei Monate zurücklag. Diese Katastrophe saß dem amerikanischen Militär, wie auch der Bevölkerung, tief in den Knochen und sie verspürten zum ersten Mal wirkliche Angst, da das eigene Land in die Reichweite feindlicher Flugzeuge gelangt war.[67]
Die „Foo-Jäger“ bzw. „Foo-Fighters“ dürften die bekanntesten UFO-Erscheinungen vor den einschneidenden Fällen von 1947 gewesen sein. Mitte der 40er Jahre, und somit während des Zweiten Weltkriegs, wurden diese unerklärlichen Lichtbälle bzw. Feuerkugeln gesichtet, die Kampfflugzeuge verfolgten. Die Feuerkugeln richteten keinen direkten Schaden an, sollen aber angeblich einige Flugzeuge zum Absturz gebracht haben.[68] Man vermutete auch eine „Strategie psychologischer Kriegsführung“ seitens der Deutschen, um die feindlichen Piloten zu irritieren und dadurch ihre Flugzeuge zum Absturz zu bringen. Eine folgende „UFO-Invasion“ begann 1946 über Skandinavien. Mehr als tausend Sichtungen von sogenannten „Geisterraketen“ wurden gemeldet. Sie erhielten ihre Bezeichnung, weil sie wie „Raketen mit feurigen Schweifen“ aussahen. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges und dem Beginn des Kalten Krieges wurde die Sichtungswelle der Fantasie der Leute zugeschrieben, zumal trotz der zahlreichen gemeldeten Abstürze niemals Trümmer von Raketen oder Flugzeugen gefunden wurden. Jedoch war die Raketenforschung und die Tests derselben sicherlich ein Grund für diese Phänomene und die Regierungen sowie Militärs hielten diese zu jener Zeit für feindliche Geheimwaffen.[69]
Zwei herausragende UFO-Fälle aus dem Jahr 1947 leiteten laut vieler Quellen das Geburtsjahr der „modernen“ UFO-Ära ein: die „Kenneth Arnold Sichtung“ und der „UFO-Absturz bei Roswell“. Nachdem 1947 geradezu ein Boom an UFO-Sichtungen in Gang gekommen war, gab es im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts mehrere UFO-Sichtungswellen. Das schon lange existierende Phänomen erhielt im Juni 1947 erstmals seinen Namen, als der Pilot Kenneth Arnold eine Formation von hellen, in der Sonne blitzenden Objekten mit unglaublicher Geschwindigkeit dahin rasen sah, die wie flache Scheiben aussahen, die keinerlei Flügel hatten. Nachdem er den Vorfall den Behörden meldete, interessierte sich auch die Presse dafür und einem Journalisten gegenüber beschrieb Arnold die „Dinger“ wie „eine Untertasse, wenn man sie über das Wasser hüpfen lässt“.[70] Der Begriff der „fliegenden Untertasse“ war geboren und diese Bezeichnung ging von nun an um die Welt. Bis Ende Juni wurden über zwanzig weitere Sichtungen gemeldet, im Juli dann bereits über vierzig. Erst durch die journalistische Erfindung „fliegende Untertasse“ hatten die Menschen einen festen Begriff, der auf jede bizarre Erscheinung am Himmel zutraf und Zeugen mussten nicht mehr umständlich erklären, was sie gesehen hatten.[71]
Ein anderer sehr bedeutender Fall in der UFO-Ära ist der Roswell-Fall. Im Juli 1947 soll in Roswell ein außerirdisches Raumschiff abgestürzt sein. Viele Theorien wurden im Laufe der Geschichte diskutiert. In einer ersten offiziellen Presseerklärung zu dem Vorfall wird behauptet, dass sich die vielen Gerüchte um die Bergung einer „fliegenden Untertasse“ bewahrheitet hätten. Bei einer zweiten Pressekonferenz korrigierte man die erste Version und erklärte, dass es sich bei dem angeblichen UFO um einen Wetterballon gehandelt habe.[72] Allerdings stellte sich später heraus, dass der Ballon aus dem streng geheimen Projekt Mogul,[73] der ersten Fernaufklärung der USA, stammte. Die beim Absturz ums Leben gekommene Besatzung und die Wrackteile, so der Mythos, sollen vom US-Militär geborgen und in die „Area 51“ gebracht worden sein. 1995 tauchte ein angeblich am Absturzort gedrehter Film auf, der sogenannte „Santilli-Film“,[74] der die Obduktion eines toten Außerirdischen zeigte. Der Film, der als Fälschung enthüllt wurde, sorgte zunächst für viel Wirbel. Daraufhin wurde von einer Verschwörung bzw. Vertuschung seitens der US-Regierung gesprochen, welche die Existenz von außerirdischem Leben vor der Öffentlichkeit verbergen sollte. So wird im Laufe der Zeit besonders an diesem Beispiel klar, dass der Roswell-Fall bis heute die Aufmerksamkeit auf sich zieht. In späteren Kapiteln gehe ich nochmals darauf ein.
In vielerlei Hinsicht nahm dieses Jahr einen starken Einfluss auf die gesamte Entwicklung aller folgenden UFO-Sichtungen des 20. Jahrhunderts, denn auch die Sichtungen von 1947 waren zeitgemäß. Das heißt, sie orientierten sich an dem Stand der damals aktuellen Technologie. Die Scheibenform oder die Untertassenform von Flugkörpern, insbesondere die sogenannten „Nurflügler“,[75] waren bereits während des Zweiten Weltkrieges u.a. von den Deutschen getestet worden. So verkörperte die Untertassenform den damals neuesten technologischen Stand.
Seit 1947 kann man eine schnelle Entwicklung des UFO-Phänomens feststellen, das sich darin äußert, dass bis Anfang der 50er Jahre entweder Begegnungen der ersten oder der zweiten Art vorkamen und danach plötzlich Begegnungen der dritten Art hinzukamen. 1952 wurde mit George Adamski die „Ära der Kontaktaufnahme“ eingeläutet[76] und bis heute gilt Adamski als „Ur-Kontaktler“ der UFO-Szene. Er war es, der das UFO-Phänomen in den 50er Jahren ins Licht der Öffentlichkeit rückte.[77] Gab es anfangs Begegnungen der dritten Art, so setzte sich diese Entwicklung weiter fort. Seit Mitte der 60er Jahre begann sich das UFO-Phänomen sehr stark auf das Gebiet der „UFO-Entführungen“ bzw. „Abductions“ auszuweiten. Nach der angeblichen Entführung von Betty und Barney Hill[78] im Jahre 1961,[79] welche jedoch erst 1966 an die Öffentlichkeit gelangte, gab es in den nachfolgenden Jahren die abenteuerlichsten Entführungsgeschichten. Sie haben sowohl das wissenschaftliche als auch das öffentliche (Forschungs-) Interesse geweckt und sind zu einem festen Bestandteil der Ufologie geworden. Entführungen durch Außerirdische wurden seitdem zum Allgemeinwissen. Mit dem „Hill-Fall“ fand auch eine Untersuchungsmethode Zutritt in die Ufologie, die zwar schon vorher praktiziert aber nur in anderen Zusammenhängen genutzt wurde: die Hypnose.[80] Seit den 60er Jahren wurden bereits einige hundert UFO-Beobachter in Hypnosesitzungen behandelt. Allerdings ist die Authentizität der Aussagen unter Hypnose nicht unumstritten, da der Einwand erhoben wird, dass Augenzeugen durch die Fragestellung des behandelnden Arztes in eine vorgefasste Richtung gelenkt werden.[81]
Die erste Hälfte der 70er Jahre war nicht ganz so reich an UFO-Meldungen wie die zweieinhalb Jahrzehnte zuvor. An der UFO-Literatur ist deutlich zu erkennen, dass man sich entweder mit zurückliegenden Fällen oder mit besonders ausgewählten Fällen aus den Siebzigern beschäftigte. Es gab weniger Kontakt-Fälle, dafür aber mehr Entführungsgeschichten. In den Achtzigern kam es zu einer Wiederbelebung der Geschichten über abgestürzte UFOs und das Thema um beobachtete Autopsien an Außerirdischen kam auf. Vor allem aber blieben Entführungsgeschichten in den 80er Jahren das Hauptthema der UFO-Gläubigen. Inzwischen gibt es jedoch in der Vorstellung bestehender Erscheinungen oder Begegnungen keine Grenzen mehr.
Sowohl vor als auch während des 20. Jahrhunderts lassen sich Himmelserscheinungen nicht mehr leugnen, jedoch hat sich das Bewusstsein bzw. das Wissen der Menschen im Hinblick auf ein langbekanntes Phänomen weltweit verändert. Durch ständigen Fortschritt der Wissenschaft, Technik und Forschung bedingt, hat sich ein mittlerweile alltagstaugliches und gesellschaftsfähiges Phänomen herauskristallisiert. So bekam das UFO-Phänomen in den 40er Jahren seinen Namen.
UFO-Erscheinungen des 20. Jahrhunderts lassen sich in vielfältiger Art und Weise beschreiben, was es nicht einfacher macht, eine unproblematische Unterteilung dieser vorzunehmen. In der Literatur wird von sogenannten „Nahbegegnungen“ oder „Close Encounters“ („CE´s“) gesprochen. Dr. Josef Allen Hynek, Präsident vom „Center for UFO Studies“ (CUFOS), eine der drei größten privaten UFO-Forschungseinrichtungen in den USA, hat mit wissenschaftlicher Akribie die Berichte über die Begegnungen mit unidentifizierten Flugobjekten untersucht, die er in verschiedene Gruppen[82] einteilte:
- Begegnung der ersten Art: (CE-1: Close Encounter of the First Kind ):
Ein UFO wird aus naher Entfernung gesichtet, aber es hinterlässt weder Spuren, noch sind Insassen auszumachen.
- Begegnung der zweiten Art: (CE-2: Close Encounter of the Second Kind):
Eine Sichtung, bei der ein UFO in irgendeiner Weise mit der Umgebung interagiert und dabei greifbare Spuren hinterlässt, wie Seng- und Strahlungsspuren, Spuren am Boden und an Pflanzen.
- Begegnung der dritten Art: (CE-3: Close Encounter of the Third Kind):
Das Erscheinen von Außerirdischen, aber auch die Kontaktaufnahme mit den Insassen eines UFOs, wird mit dieser Art der Begegnung beschrieben.
- Begegnung der vierten Art: (CE-4: Close Encounter of the Fourth Kind):
Eine Erweiterung des CE-3 sind Entführungen durch Außerirdische.
[...]
[1] „Central Intelligence Agency“ = „CIA“.
[2] „US-Air Force“ = „USAF“. Die Luftwaffe der USA.
[3] Vgl. Früh 1991; Vgl. Früh/Schönbach 1982.
[4] „Science Fiction“ = „SF“.
[5] Vgl. Fischinger/Horn 1999.
[6] (Lateinisches Sprichwort) Vergil, Aeneis, Buch IX, S. 641.
[7] In meinen weiteren Ausführungen werde ich den Begriff „UFO“ meist als Synonym für „fliegende Untertasse“ verwenden, anderenfalls werde ich ausdrücklich auf den Begriff „unidentifiziertes Flugobjekt“ hinweisen.
[8] Vgl. Feige 1999, S. 300.
[9] „Unidentified Flying Object“ = „UFO“.
[10] Vgl. Peiniger 2005a, „Die wichtigsten Begriffe im Überblick: UFO“.
[11] Sagan 1997, S. 98.
[12] Vgl. Spencer A./Spencer J. 1997, S. 12–13.
[13] Welle = Lange Periode großer UFO-Aktivität über einem weiträumigen Gebiet. Vgl. Brookesmith 1995, S. 173.
[14] Vgl. Habeck 2001, S. 8.
[15] Vgl. ebd., S. 27.
[16] Vgl. Brookesmith 1995, S. 168.
[17] Vgl. Habeck 2001, S. 27.
[18] Vgl. Peiniger 2005b, „Erklärungsmöglichkeiten für UFO-Phänomene – Kleiner Ursachenkatalog“.
[19] Vgl. Spencer A./Spencer, J. 1997, S. 109.
[20] Vgl. ebd., S. 145-147.
[21] Vgl. Spencer 2005, „Die Geschichte“.
[22] Vgl. Spencer A./Spencer, J. 1997, S. 147.
[23] Vgl. Spencer 2005, „Die andere Geschichte“.
[24] Independence Day (Independence Day), Roland Emmerich, USA 1996.
[25] Vgl. Habeck 2001, S. 44–58.
[26] Vgl. Ickinger 2004, „Hypothesen: Hypothesen zum UFO-Phänomen“.
[27] Vgl. Brookesmith 1995, S. 166–169.
[28] „Extraterrestrische Hypothese“ = „ETH“.
[29] Vgl. Ickinger 2004, „Hypothesen: Gängige Hypothesen zu UFOs i.e.S.“.
[30] Vgl. ebd.
[31] Vgl. Brookesmith 1995, S. 166–167.
[32] „Freedom of Information Act“ = „ FOIA “.
[33] Siehe Kap. 3.
[34] „Federal Bureau Of Investigation“ = „FBI“. Das Bundeskriminalamt der USA.
[35] „National Security Agency“ = „NSA“. Die Organisation für Kommunikationsspionage in der USA.
[36] Brookesmith 1995, S. 167.
[37] Vgl. ebd., S. 167–168.
[38] Vgl. Habeck 2001, S. 58.
[39] Vgl. Brookesmith 1995, S. 168.
[40] Vgl. ebd.
[41] „National Aeronautics and Space Administration“ = „NASA“.
[42] „Search for Extraterrestrial Intelligence” = „ SETI”.
[43] Die Sowjets nannten ihr entsprechendes Programm etwas optimistischer: „CETI“ – „Communication with Extraterrestrial Intelligence“. Vgl. Spencer A./Spencer J. 1997, S. 76.
[44] Vgl. Habeck 2001, S. 133.
[45] Vgl. SETI Institute 2004, „Statement of Purpose“.
[46] Vgl. Brookesmith 1995, S. 170.
[47] Vgl. Micke 1996, „Leben im All, Serie Teil 3 – Lauschangriff auf die anderen Bewohner des Universums“.
[48] Vgl. Knippelberg 2003, „Suche nach Leben im All“.
[49] Vgl. Brookesmith 1995.
[50] Vgl. Habeck 2001.
[51] Vgl. ebd., S. 89–92.
[52] Vgl. ebd., S. 93.
[53] Moritz 2005c, „UFOs im Altertum – Fliegenden Glocken am Himmel“.
[54] Prä-Astronautiker lösen archäologische Befunde aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang heraus und betrachten diese isoliert. Archäologen wissen jedoch, dass man die Gesamtheit der Funde im Auge behalten muss, wenn man ein möglichst zuverlässiges Bild vergangener Zeiten erhalten möchte. Vgl. dazu GWUP e.V. 2005, „Prä-Astronautik“.
[55] „Paläo-SETI“ = Zusammensetzung aus Paläo (griech. „vor“) und SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence).
[56] Vgl. Feige 1999, S. 64.
[57] Vgl. Däniken 2001, „www.daeniken.com“.
[58] Vgl. Brookesmith 1995, S. 16.
[59] Vgl. Habeck 2001, S. 88–89.
[60] Vgl. ebd., S. 87–88.
[61] Vgl. Halleyscher Komet 2005.
[62] Vgl. Brookesmith 1995, S. 18.
[63] Vgl. UFO Geschichte 2004, „Einblick in die Geschichte der UFOs“.
[64] Vgl. Mailbox Schattenblick Heide 1996, „Die Geschichte der UFO-Sichtungen. 1896–1984“.
[65] Vgl. ebd.
[66] Vgl. Brookesmith 1995, S. 21–39.
[67] Vgl. ebd.
[68] Vgl. Dörr/Friedrich 1998, S. 81.
[69] Vgl. Brookesmith 1995, S. 35–39.
[70] Vgl. ebd., S. 45.
[71] Vgl. Olschewski 1999, „Der UFO-Mythos. Das Zeitalter der UFOs beginnt – 1947“.
[72] Vgl. Mailbox Schattenblick Heide 1996, „Die Geschichte der UFO-Sichtungen. 1896–1984“.
[73] Das Projekt Mogul war ein Spionage-Programm der USA, welches sich mit dem Aufspüren möglicher sowjetischer Atomtests beschäftigte. Vgl. Spencer A./Spencer, J. 1997, S. 104.
[74] Vgl. Santilli-Film 2005.
[75] Bei diesem Flugzeugtyp sind die Flügel und der Rumpf zu einer Einheit zusammengefügt, was ihm die Form eines riesenhaften Manta-Rochens verleiht. Auch der amerikanische Tarnkappenbomber ist ein Nurflügler, allerdings mit steifen Flügeln. Vgl. Dewald 2001, „Flugzeugflügel ‚mit Gefühl’“.
[76] Vgl. Dörr/Friedrich 1998, S. 63–64.
[77] Siehe Kap. 6.
[78] Außergewöhnlich für diese Zeit war, dass sie ein gemischtrassiges Ehepaar waren. Er war schwarz, sie weiß. Vgl. Spencer A./Spencer J. 1997, S. 45.
[79] Vgl. Dörr/Friedrich 1998, S. 51–52.
[80] Vgl. Mailbox Schattenblick Heide 1996, „Die Geschichte der UFO-Sichtungen. 1896–1984“.
[81] Vgl. ebd.
[82] Vgl. Hynek 2005, „Hynek´s Classification System”; Vgl. Hynek 1972.
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