[...] Die aktuelle Schulentwicklungsforschung liefert zu diesen Fragen verschiedene
neue Ansätze und Antworten. Wenn die Schule, die als Institution und als Ort
sozialen Handelns bei der Gesellschaft -Stichwort PISA-Studie oder Gewalt in
Schulen- in Kritik steht, sieht sich in besonderem Maße die Schulleitung als erste
Instanz, von der ja die Realisierung neuer Konzepte und Lösungen zum „Projekt
Einzelschule“ verlangt wird, unmittelbar mit diesen Forderungen konfrontiert und –
muss handeln.
Nun versteht sich wiederum das „Projekt Schule“ als Schlagwort, wie auch PISA,
das insbesondere in Deutschland sowohl politisch als auch gesellschaftlich
diskutiert, seitens der Politik mitunter auch polemisiert wird. Sie selbst, die Schule,
ihr Handlungsrahmen, ihre didaktischen Konzepte, ihre Angebote an Kinder und
Jugendliche sollen im Zuge bzw. dem Tempo der sich rasant entwickelnden
gesellschaftlichen Prozesse angepasst, neu definiert und bewertet, ihr
Selbstverständnis durchleuchtet werden.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die zentralen Ansätze zu (und Probleme von)
Schulleitungshandeln aufzugeigen. Zunächst soll die Schulleitung im Schulsystem
betrachtet werden, um ihre Position zu verdeutlichen. Anschließend folgen die verschiedenen Rollen, die ein Schulleiter einnimmt und seine Kernqualifikationen
benannt werden. Hierbei werden sowohl rein theoretische als auch empirische
Arbeiten zu Hilfe gezogen, insbesondere Bonsens, Iglhausts und Pfeiffers
„Schulleitungshandeln aus Schulleitungssicht“, das sich auf das Land
Niedersachsen zwar beschränkt, in Kernfragen jedoch auf die Bundesebene
übertragbar ist.
Inhalt
Einleitung
1. Das Schulsystem und ihr tradiertes Selbstverständnis
2. Bereiche und Dimensionen von Führungshandeln in Schule
2.1 Rollen und Rollenkonflikte
2.1.1 Der Schulleiter als Vorgesetzter und Leitliniengeber
2.1.1.1 Rollen und Rollenkonflikte
2.1.1.2 Der Schulleiter als Vorgesetzter und Leitliniengeber
2.1.2 Der Schulleiter als Lehrer und Kollege
2.1.3 Vermittler zwischen Behörden und Kollegium
2.1.4 Das Selbstverständnis des Schulleiters als Pädagoge und Verwaltungschef
2.1.5 Kennzeichen und Kernkompetenzen eines „guten Schulleiters“
2.1.5.1 Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
2.1.5.2 Fach- und Sachkompetenz im Hinblick auf Unterricht und Verwaltung
2.1.5.3 Bereitschaft zu Innovationen
3. Handlungsrepertoires und Handlungsstrategien
3.1 Entwicklung eigener Fähigkeiten und Kompetenzen
3.2 Umgang mit verschiedenen Akteuren der Schule
3.2.1 Verhältnis von Schulleitung und Eltern
3.2.2 Verhältnis zwischen Schulleitung und Schülern
3.2.3 Verhältnis zwischen Schulleitung und Lehrern
4. Umgang mit Delegation innerhalb der Schulleitung
5. Entscheidungsfindungsprozesse
6. Entwicklung pädagogischer Neuerungen