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Seminararbeit, 2010
16 Seiten, Note: 1,7
1 Einleitung
2 Soziale Identität
2.1 Theoretische Grundlage
2.2 Soziale Kategorisierung und Vergleichsprozesse
2.3 Konzept der sozialen Identität
3 Gruppen
3.1 Klassifizierungen
3.2 Strukturen
3.3 Gruppenverhalten
4 Vorurteile und soziale Diskriminierung
4.1 Differenzierung von Vorurteilen und sozialer Diskriminierung
4.2 Arten sozialer Diskriminierung
4.2.1 Geschlecht
4.2.2 Sexuelle Identität
4.2.3 Ethnische Herkunft
4.2.4 Alter
4.2.5 Behinderung
5 Zusammenhang von sozialer Identität und sozialer Diskriminierung
5.1 Interventionsmöglichkeiten
5.2 Fazit
6 Literatur- und Internetverzeichnis
In dieser Seminararbeit möchte ich erörtern, inwiefern die soziale Identität und Gruppenzugehörigkeit als Auslöser von Vorurteilen und sozialer Diskriminierung gesehen werden kann. Hierzu werde ich zunächst die Begriffe nach meinem Verständnis näher definieren und anschließend in Zusammenhang bringen. Ebenso möchte ich auf Interventionsmöglichkeiten gegen soziale Diskriminierung und Vorurteilen eingehen. Ich wählte dieses Thema aufgrund persönlichen Interesses, da mich Fragen diesbezüglich schon vor meinem Studium beschäftigten und ich außerdem der Auffassung bin, dass diese Diskussion von gesellschaftlichem Interesse ist.
Entsprechend des Seminares liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit auf Kommunikations- und Interaktionsprozessen aus dem Blickwinkel der sozialen Arbeit. Ich werde jedoch auch, zum besseren Verständnis, auf andere Fachgebiete wie z. B. Psychologie oder Philosophie zurückgreifen.
Die soziale Identität ist eine Theorie, welche zwischen 1978 und 1986 unter dem Begriff „soziale Identifikation“ von Tajfel und Turner geprägt wurde und dabei helfen sollte, Intergruppenprozesse zu analysieren.[1]
Die Theorie besteht aus den Konzepten soziale Kategorisierung, soziale Identität, sozialer Vergleich sowie soziale Distinktheit. Bei einer Kategorisierung werden Individuen bestimmte Werte und Merkmale zugeordnet. Die soziale Identität wiederum ergibt sich aus den Effekten dieser Wert- und Merkmalsorientierung, ist aber auch zugleich ein Teil des Selbstbildes. Bei sozialen Vergleichen wird erwartet, dass diese für die eigene Kategorie bzw. Gruppe günstig ausfallen. Dies wiederum führt zu einer positiven sozialen Distinktheit, also einer positiven Abgrenzung durch Einmaligkeit von anderen Gruppen.[2]
Die Konzipierung der Theorie wurde eng an die Ergebnisse der Experimente mit dem „minimal group paradigma“, oder auch Paradigma der minimalen Gruppen, gekoppelt.[3]
Bei Experimenten dieser Art wurden z. B. Personen in Kategorien eingeteilt und sollten fiktive Geldbeträge verteilen. Die Kategorie der Personen war dabei im Grunde irrelevant. Trotzdem wurde deutlich, dass die Personen Mitglieder ihrer eigenen Gruppe bevorzugten. Dieses Experiment besagt somit, dass sich die soziale Identität durch die Identifizierung mit der Eigengruppe und dem Wunsch nach Anerkennung und darauf folgender Abwertung der Fremdgruppe entwickelt.
Menschen nehmen die Unterschiedlichkeit von anderen Menschen wahr, weil sie sie in Kategorien einteilen. Menschen werden in religiöse (christlich, muslimisch) oder äußerliche (dick, schlank) Kategorien eingeteilt. Dabei ist oft das Individuum an sich nicht von Bedeutung, sondern nur die jeweilige Kategorie. Diese „Merkmalsdifferenzierung“ führt häufig auch zu einer „Wertdifferenzierung.“[4]
Beispielsweise werden der christlichen Kategorie zugeordnete Menschen in der Regel als hilfsbereit und freundlich, muslimische Personen als herrisch und fundamentalistisch angesehen. Ebenso ist es häufig so, dass dicke Menschen als faul, schlanke wiederum als aktiv angesehen werden. Die Menschen werden also anhand ihrer Merkmale verglichen und aufgrund dessen auf- bzw. abgewertet, obwohl in der Regel die anderen Eigenschaften der jeweiligen Person gar nicht genannt sind. So kann z. B. eine übergewichtige Person durchaus aktiver sein als eine schlanke.
Wir vergleichen jedoch nicht nur andere Menschen miteinander, sondern auch uns selbst mit jenen. Ein Christ ordnet sich den Christen zu, ein Muslim den Muslimen. Das Individuum teilt ein in „Wir und die Anderen“, in die Eigen- und Fremdgruppe.[5]
Menschen ordnen sich selbst und andere Personen in Kategorien ein. Dabei ist das Individuum immer bestrebt, ein positives Selbstbild aufzubauen. Dieses Bestreben ist Grundlage des Konzeptes der sozialen Identität. Die soziale Identität ergibt sich dabei aus der Mitgliedschaft der Person zu der sozialen Gruppe, welche wiederum mit bestimmten Werten und Eigenschaften verknüpft ist.[6]
„Eine Gruppe besteht aus zwei oder mehr Personen, die miteinander interagieren und insofern interdependent sind, als ihre Bedürfnisse und Ziele eine gegenseitige Beeinflussung bewirken.“[7]
Sitzen also drei Personen zufällig in einem Café an einem Tisch, bilden sie noch keine Gruppe. Handelt es sich bei diesen Person jedoch um Studenten, die gemeinsam für eine Klausur lernen, bezeichnet man diese als Gruppe. Sie interagieren miteinander, um ein Ziel (in diesem Fall: Bestehen der Klausur) zu erreichen.
Die Mitglieder einer Gruppe weisen in der Regel ähnliche Merkmale vor, wie z. B. gleiche Altersgruppe, Geschlecht, ähnliche Meinungen und Ansichten[8]. Dies lässt sich unter anderem dadurch begründen, dass der Mensch sich durch den Prozess der sozialen Kategorisierung und den damit verbundenen Werten und Eigenschaften sich eher Gruppen zugehörig fühlt, die seiner Meinung nach diesen Faktoren am ehesten entsprechen.
Im Rahmen dieser Seminararbeit meine ich unter dem Begriff „Gruppe“ die „soziale Gruppe“. Wie im Rahmen des Seminares bereits erwähnt, gibt es so genannte „formelle“ und „informelle“ Gruppen. Formelle Gruppen sind z. B. Arbeitsgruppen, die gebildet werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen bzw. ein Arbeitsergebnis hervorzubringen. Informelle Gruppen hingegen sind z. B. Freundschaftsgruppen (Cliquen). Diese sind durch dadurch gekennzeichnet, dass soziale Bedürfnisse befriedigen sollen, wie z. B. Geselligkeit.
Ebenso wird zwischen „In-Group“ (Eigengruppe) und „Out-Group“ (Fremdgruppe) unterschieden.
[...]
[1] Petersen in Petersen/Six (Hrsg.) 2008, S. 223
[2] vgl. Herkner 1991, S. 490 f
[3] vgl. Herkner 1991, S. 490 f
[4] vgl. Mummendey/Kessler/Otten in Beelmann/Jonas (Hrsg.) 2009, S. 46
[5] vgl. ebenda
[6] vgl. http://www.psychology48.com/deu/d/soziale-identitaet/soziale-identitaet.htm, Abruf 01.02.11, 18:55 Uhr
[7] Aronson, Wilson, Akert 2008, S. 275
[8] vgl. ebenda
Pädagogik - Pädagogische Soziologie
Hausarbeit (Hauptseminar), 15 Seiten
Ausarbeitung, 12 Seiten
Bachelorarbeit, 65 Seiten
Seminararbeit, 22 Seiten
Akademische Arbeit, 39 Seiten
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