Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärquellen

Lesedauer: 3 Minuten

Finde heraus, was Primär- und Sekundärquellen sind und wofür du sie in deiner Hausarbeit brauchst, und wie du Quellen in dein Literaturverzeichnis aufnimmst.

Das Wichtigste vorweg:
  • Eine Primärquelle ist ein historisches Dokument, das während oder nahe der Zeit der untersuchten Ereignisse von einer bekannten Person zu einem bekannten Zweck erstellt wurde.
  • Eine Sekundärquelle ist alles, was Informationen aus Primärquellen beschreibt, interpretiert, evaluiert oder analysiert.
  • Primärquellen können verschiedene Formen annehmen, wie Filme oder Gemälde, während Sekundärquellen immer schriftliche Dokumente sind.

Was ist eine Primärquelle und wofür brauchst du sie?

Eine Primärquelle ist ein historisches Dokument, das zur Zeit oder zeitnah hinsichtlich der untersuchten Ereignisse von einer bekannten Person zu einem bekannten Zweck erstellt wurde. Die gebräuchlichste Form von Primärquellen ist ein schriftliches Zeugnis, z. B. Tagebucheinträge, Bücher, Aufsätze, Zeitungsartikel oder jede andere Form von Text. Auch Gemälde, Fotos oder andere physische Objekte wie Münzen oder Tonscherben können Primärquellen sein.

Verschiedene Formen von Primärquellen:

  • Wenn du nicht gerade ein:e Zeitreisende:r bist, hast du keinen direkten Zugang zur Vergangenheit. Du brauchst Primärquellen der damaligen Zeit, um einen Einblick in die historischen Bedingungen und Denkweisen zu bekommen. Durch Primärquellen kannst du mehr über wissenschaftliche, soziale, politische oder persönliche Umstände erfahren.
  • Auch wenn du zu einem aktuellen Thema recherchierst, können Primärquellen hilfreich sein. Wenn du über eine Person oder ein Phänomen aus der heutigen Zeit recherchierst, wirst du wahrscheinlich keinen Zugang aus erster Hand haben. Aktuelle Dokumente können helfen, dir einen Überblick zu verschaffen. Das kann z.B. ein Medienbericht über eine wichtige Person sein oder sogar ein Tweet der betreffenden Person.
  • Du selbst erstellst auch Quellen mit deiner eigenen Arbeit: Die qualitativen und quantitativen Daten, die du selbst erhebst – wie Erkenntnisse aus Interviews, Umfragen oder Experimenten – zählen ebenfalls als Primärquellen.

Was ist eine Sekundärquelle und wofür brauchst du sie?

Eine Sekundärquelle ist alles, was Informationen aus Primärquellen beschreibt, interpretiert, evaluiert oder analysiert. Sekundärquellen unterstützen deine These oder zitieren andere Perspektiven und sind Teil jeder wissenschaftlichen Arbeit. Im Gegensatz zu Primärquellen handelt es sich bei Sekundärquellen immer um schriftliche Dokumente. Sie lassen sich in vier große Untergruppen einteilen: Monografien, Sammelbände, Zeitschriften und Internetquellen.

Verschiedene Formen von Sekundärquellen:

  • Die Monografie ist ein klassisches Werk der wissenschaftlichen Literatur. Es handelt sich um eine gedruckte Veröffentlichung, die ein wissenschaftliches Thema anhand verschiedener Primär- und/oder Sekundärquellen behandelt. Sie kann auch von mehreren Autor:innen verfasst werden.
  • Ein Sammelband ist eine Sammlung von mehreren wissenschaftlichen Artikeln zu einem bestimmten Thema. Das übergeordnete Thema ist oft breiter gefasst, während die Artikel verschiedene Aspekte behandeln.
  • Zeitschriften werden regelmäßig veröffentlicht und spiegeln den aktuellen Stand der Forschung in ihrem jeweiligen Bereich wider. Die Artikel können sich mit aktuellen Themen oder mit Themen aus der fernen Vergangenheit befassen. Referenzen sind auch für Zeitschriften unerlässlich, um wissenschaftlichen Standards zu entsprechen.
  • Beispiele für Internetquellen sind wissenschaftliche Blogartikel oder digitalisierte Handbucheinträge. Hier ist eine genaue Prüfung der wissenschaftlichen Standards notwendig, bevor du sie nutzt. Du solltest besonders darauf achten, ob die Online-Publikation Referenzen und ein Impressum hat.

Quellen korrekt in die Bibliografie oder das Literaturverzeichnis einfügen

Einige Betreuer:innen oder Fakultäten möchten vielleicht, dass du Primär- und Sekundärquellen in deinem Literaturverzeichnis oder deiner Quellenangabe getrennt aufführst. Am besten fragst du deine Dozierenden, ob du alles zusammen auflisten kannst oder ob du deine Quellen getrennt aufführen solltest.

Liste die Quellen immer in alphabetischer Reihenfolge auf. Wenn du deine Primär- und Sekundärquellen trennst, gilt die alphabetische Reihenfolge für jeden Abschnitt.

In unserer Anleitung zum Zitieren lernst du, wie du verschiedene Quellen richtig zitierst: Wie man in einer wissenschaftlichen Arbeit richtig zitiert

Beispiele für Quellen

PrimärquelleSekundärquelle
– Eine Aufzeichnung eines Theaterstücks– Eine Rezension des Stücks in einer Theaterzeitschrift
– Ein Brief, geschrieben von einer historischen Figur– Eine Biografie über die historische Figur
– Ein Gemälde– Ein Ausstellungskatalog, der den Kontext des Gemäldes erklärt
– Eine empirische Studie– Eine Monografie, die die Studie zitiert
– Ein Roman– Ein Sammelband mit Aufsätzen zu verschiedenen Aspekten des Romans
⚠ So nicht!
  • Vergiss nicht, die Entstehungszeit deiner Quelle zu berücksichtigen.
  • Verwende nicht nur eine Sekundärquelle, um deine Primärquelle zu erklären.
  • Übernimm nicht einfach die Meinung von Expert:innen in Sekundärquellen, sondern hinterfrage diese kritisch.

Teste dich selbst: Weißt du, wie man zwischen Primär- und Sekundärquellen unterscheidet?

Was ist die häufigste Form einer Primärquelle?

  1. Getrocknete Früchte aus alten Zeiten
  2. Schriftliche Zeugnisse
  3. Dokumentarfilme über Tiere
Lösung:

B – Die gebräuchlichste Form von Primärquellen ist ein schriftliches Zeugnis, z.B. Tagebucheinträge, Bücher, Aufsätze, Zeitungsartikel oder jede andere Form von Text.

Welche Art von Quellenmaterial sind die qualitativen und quantitativen Daten, die du für deine Studie sammelst?

  1. Primärquellen
  2. Sekundärquellen
  3. Tertiäre Quellen
Lösung:

A – Die qualitativen und quantitativen Daten, die du selbst sammelst – wie z.B. Erkenntnisse aus Interviews, Umfragen oder Experimenten – zählen als Primärquellen.

Was ist eine Anthologie?

  1. Ein seltenes Fossil
  2. Eine Sammlung von mehreren akademischen Artikeln zu einem bestimmten Thema
  3. Ein Text, der noch nicht veröffentlicht wurde
Lösung:

B – Eine Sammlung von mehreren wissenschaftlichen Artikeln zu einem bestimmten Thema.

Was braucht eine vertrauenswürdige Internetquelle?

  1. Video- und Fotomaterial
  2. Mehrere Autoren
  3. Referenzen und ein Impressum
Lösung:

C – Verweise zeigen, woher die Informationen aus dem Text stammen. Ein Impressum ist ein Zeichen dafür, dass die Website seriös ist.

Wie solltest du deine Quellen auflisten?

  1. Nach Bedeutung
  2. Alphabetisch
  3. Ganz und gar nicht. Lass das Chaos regieren!
Lösung:

B – Eine alphabetische Reihenfolge schafft Klarheit.

Hat dir dieses Modul gefallen?
Hier findest du das nächste aus diesem Tutorial:

  • Modul 6
    Lesedauer: 5 Minuten

    Organisation von deiner Recherche

    Lerne, wie du den Überblick über deine Lektüre behältst, wie du verschiedene Rechercheergebnisse miteinander verknüpfst und wie du auf der Grundlage vorhandener Forschungsergebnisse eine Argumentation formulierst.